Das Pony und ich sind jetzt bald ein Jahr ohne echten Unterricht unterwegs. Zuerst war er ja lange ausgefallen und in der Aufbauphase wollten wir uns lieber viel Zeit nehmen.
Dann kommt nun dazu, das Ellen, die sich immer mit viel Herzblut unser angenommen hat, nicht mehr nach HH und Umland fährt, weil sie bei sich im Umkreis nun so viele Schüler hat, das sie sich denen lieber widmen möchte. Ich verstehe das gut und es sei ihr gegönnt.
Und wir nun? Wir stehen nun ohne da. Oder fast. Natürlich können wir immer und ständig mal bei Nele anfragen, wenn mal was nicht klappt, aber das ist ja keine Stunde im klassischen Sinne, sondern eher ein auf die Sprünge helfen. 😉
Hat das was mit uns gemacht? Also mit mir schon- so gern ich auch den Unterricht genutzt habe und wirklich viel gelernt und mitgenommen habe, so merke ich aber jetzt doch auch, das dieses „ich muss das bis zum so und sovielten draufhaben, damit sie sieht, das wir gearbeitet haben“ mir mal so überhaupt nicht fehlt. 😆 Wenn etwas länger dauert, dann dauert das jetzt eben. Wenn man nicht zum üben kommt, entfällt das schlechte Gewissen. Und, das ist das beste daran- weil das meinen Seelenfrieden erhöht zahlt sich das gleich wieder positiv in der Arbeit mit dem Pony aus. Entspannt und gelassen ist bei ihm ja Pflicht. Und ehrlich gesagt, das geht so leichter.
Eine Kontrollinstanz von Außen, wenn man so will, ist ja auch noch da. Lesley schaut ja regelmäßig vorbei und die würde sofort merken, wenn da irgendwas in die falsche Richtung läuft und das auch sagen.
Also haben wir quasi die neue Leichtigkeit des Seins entdeckt, können uns komplett nach der Tagesform vom Pony richten und wenn es halt eine Weile mit nichts voran geht- na und? Da fehlt mir zum Glück jeder Drang von Ambition. 😂 Ziele habe ich ja trotzdem, wie schon geschrieben. Aber keinen fixen Zeitplan mehr.
So, dann will ich mal den Beitrag von gestern zu Ende schreiben….
Glaður bekommt das extrem gut. Die oft kurzen Einheiten, die auf dem Punkt da enden wo er etwas sehr gut macht, gefallen ihm glaube ich sehr. Er war noch nie so bemüht auch „doofe“ Bewegungen und Lektionen (für ihn schwierige Bewegungen) mit viel Motivation auszuführen. Und er ist dabei extrem kommunikativ geworden. So kann es doch öfter mal vorkommen, das er während der Ausführung schon bemerkt, das mir das sehr gut gefällt und gleich ein Lob kommen wird- und dann brummelt er leise vor sich hin. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob er sich damit selbst anfeuert, feiert und bloß sagt ich soll den Keks schon mal rausholen, aber ich finde das extrem niedlich.
Er hat nichts von dem Gelernten vor der Krankenpause vergessen und ist immer gern bereit davon auch etwas anzubieten. Und er ist oft so offen für Neues, bzw. Überarbeitung von Altem, wie schon lange nicht mehr. Und im gleichen Maß, wie ich mehr Geduld mit ihm habe, steigt seine Geduld mit mir, wenn er schon wieder so sinnlose Sachen (seine Meinung) tun soll.
Und somit bleibt es erstmal beim ständigen Wechsel zwischen Konditionsarbeit und leichter Gymnastizierung nach Tagesform. Und spazieren gehen nicht vergessen – zuviel Schritt geht nicht. Never change a running system – vorallem nicht vor dem Winter. 😁