Während die Arbeit an der Hand im Moment ein bißchen stockt, weil ich genauso eine Baustelle wie das Pony bin und mich selber erstmal gerade richten muss, um ihm besser zu helfen, arbeiten wir trotzdem weiter an seiner vielseitigen Ausbildung.
Um ihm Abwechselung von der vielen Zirkelarbeit beim Gymnastizieren an der Hand und an der Longe zu bieten eignet sich die Doppellonge (da im moment kein Langzügel vorhanden) wunderbar. Beim “Fahren vom Boden” lassen sich alle Bahnfiguren laufen, Hindernisse umrunden oder überwinden, ganz so als würde man reiten. Und man kann natürlich so auch ins Gelände gehen.
Nachdem frühere Versuche nicht ganz so erfolgreich waren, weil ihm einfach noch die Sicherheit fehlte und man auf den stark genutzten Wegen auch nicht so viel Raum für Experimente hat, hatten wir das noch eine Weile hintenan gestellt, bis wir vor ca. drei Wochen für eine kurze Runde rausgingen und das super klappte. Mit Sicherheit half auch die Anwesenheit seiner Herdenmitglieder Juli und Kalle eine Menge. Er war jedenfalls sehr ruhig und aufnahmefähig damals.
Heute haben wir den Sonntagvormittag mit einem weiteren Ausflug mit Kalle verbracht. Und wieder nahm ich ihn in der Doppellonge mit hinaus. Dieses Mal war es aber trotzdem eine kleine Premiere- er konnte nicht mehr in der Mitte zwischen den anderen Pferden mitlaufen, sondern er musste ganz allein vorausgehen.
Zuerst fiel ihm das Geradeauslaufen noch sehr schwer und ich musste ihn deutlich mit Hilfen einrahmen, aber bald gewann er etwas Selbstvertrauen und wurde zeitgleich auch von allein gerader, so dass er keine Hilfen mehr brauchte um auf Kurs zu bleiben.
Auf dem Weg zwischen den Wiesen lief er dann auch fröhlich voran. Wir sind dann die Dorfrunde gegangen und da hat man dann plötzlich schon einen Unterschied zum normal geführten Pferd gesehen – eigentlich zuckelt er da entspannt lang, er kennt die Runde in und auswendig. Heute war er doch sehr guckig und scheute vor einem Busch und einer Mülltonne und war mehrere Male sichtlich unsicher.
Aber zum allerersten Mal hat er in diesen Situationen “angefragt” was er machen soll, anstelle einfach blindlings zu handeln. ♥
Man hat ihm aber deutlich angemerkt was für eine Mühe er sich gegeben hat und das er das gut machen wollte. Und als wir wieder auf dem Hof waren, konnte man ihm anmerken wie müde er im Kopf war und er hatte unter dem Gurt ordentlich geschwitzt, er hatte also Einiges zu verarbeiten.
Und noch eine Sache lernt er gerade- beziehungsweise er frischt sie auf, denn es sieht so aus als hätte er das mal gelernt- das Handpferd-Reiten. Auch dies ist eine wunderbare Möglichkeit für ihn mal geradeaus und später sicherlich auch mal im Trab zu laufen. Auch dabei war er sehr eifrig bei der Sache. Man sieht immer richtig, wie er sich damit befasst und wenn er die Situation für harmlos hält, sich dann bemüht alles sehr gut zu machen. Und wie sehr er sich dann über Lob als Bestätigung freut.
Hier die Beiden schwer vermummt, wegen der vielen Insekten an dem Tag.
English Summary
…follows soon