Fortschritte ❤

Als Glaðurs EMS/Cushing Profil erstellt wurde, hatte er einen ACTH-Wert von 363.

Jedes Labor hat eigene Referenztabellen und es gelten je nach Jahreszeit unterschiedliche Werte, da auch der gesunde Level des ACTH-Wertes im Blut eines Pferdes je nach Jahreszeit schwankt. In unserem Fall ist der Referenzwert im Moment 50, was bedeutet das die Ergebnisse 50 und höher verdächtig für eine Cushing/PPID Erkrankung sind. 

Am 14. September hat die Tablettengabe von 1mg Pergolid pro Tag begonnen und nach 6 Wochen erfolgte nun die erste Blutkontrolle. Wäre beispielsweise seine COB oder ein versteckter Arthroseschmerz Grund für den hohen Wert, würde die Tablettengabe den Wert nicht oder nicht nennenswert beeinflussen.

Das Ergebnis hat mich extrem gefreut, denn der ermittelte ACTH-Wert lag bei 47 – also bereits nach 6 Wochen im Referenzbereich. ✌ Nun müssen wir schauen, ob er bis zur nächsten Kontrolle noch weiter fällt. Es kann sein, das seine anderen Erkrankungen bei ihm für einen höheren Grundwert sorgen, weil es sich bei beidem um leichte chronische Entzündungen handelt, aber das muss man nun sehen. 

Was ich im Moment definitiv sehe, ist ein sehr waches, vitales Pony, mit mehr Ausdauer als vorher und mit sehr stabiler Atmung momentan. Auch laufen tut er wetterabhängig sehr gut. Es ist wirklich nur kaltes Regenwetter, was ihn ausbremst. 

Äußerlich/optisch geht definitv mein Wunsch in Erfüllung, das für ihn die Uhr gerade etwas rückwärts gelaufen ist. Seine Ausstrahlung ist noch öfter als sonst jung und frech und bisher hält auch sein Körper seinen wilden Kapriolen stand, wenn er mal seine 5 Minuten kriegt. Außerdem schmelzen tatsächlich quasi von allein die Fettpolster, die an Stellen saßen, die ein Stoffwechselproblem anzeigen können. Sehr faszinierend diesem Fortschritt zu zuschauen.

Beim nächsten Blutabnehmen lasse ich auch wieder ein Blutbild machen, sodass man dann sehen kann, ob der äußere Eindruck zu den inneren Werten passt.

Dann war da ja noch das erwähnte Mineralfutter. Nun ja, das war mal wieder ein Glaður-typischer Fehlschlag, denn er stirbt ja lieber als benötigte Spurenelemente im Futterzusatz zu fressen. Allerdings mal ganz anders als sonst. Normalerweise lehnt er sowas gleich von Anfang an ab, dieses Mal fraß er das Futter zwei Wochen lang ohne Beanstandungen- und dann verweigerte er es von einem Tag auf den anderen. 😒

Ich hatte ja allerdings schon damit gerechnet, das das nichts wird. Somit bekommt er nun ein anderes Mineralfutter für ältere Pferde von einer Firma, deren Mineral er bisher akzeptiert hatte. Die erste Portion wurde auch schon problemlos gefressen, ich hoffe, das das nun so bleibt. So ein stures Pony. 😂

 

Streberpony bei der Arbeit

Soulhorse Marke "Streberpony"

Während die Arbeit an der Hand im Moment ein bißchen stockt, weil ich genauso eine Baustelle wie das Pony bin und mich selber erstmal gerade richten muss, um ihm besser zu helfen, arbeiten wir trotzdem weiter an seiner vielseitigen Ausbildung.
Gladur an der Doppellonge steht im Hof
Um ihm Abwechselung von der vielen Zirkelarbeit beim Gymnastizieren an der Hand und an der Longe zu bieten eignet sich die Doppellonge (da im moment kein Langzügel vorhanden) wunderbar. Beim „Fahren vom Boden“ lassen sich alle Bahnfiguren laufen, Hindernisse umrunden oder überwinden, ganz so als würde man reiten. Und man kann natürlich so auch ins Gelände gehen.

Nachdem frühere Versuche nicht ganz so erfolgreich waren, weil ihm einfach noch die Sicherheit fehlte und man auf den stark genutzten Wegen auch nicht so viel Raum für Experimente hat, hatten wir das noch eine Weile hintenan gestellt, bis wir vor ca. drei Wochen für eine kurze Runde rausgingen und das super klappte. Mit Sicherheit half auch die Anwesenheit seiner Herdenmitglieder Juli und Kalle eine Menge. Er war jedenfalls sehr ruhig und aufnahmefähig damals.

Heute haben wir den Sonntagvormittag mit einem weiteren Ausflug mit Kalle verbracht. Und wieder nahm ich ihn in der Doppellonge mit hinaus. Dieses Mal war es aber trotzdem eine kleine Premiere- er konnte nicht mehr in der Mitte zwischen den anderen Pferden mitlaufen, sondern er musste ganz allein vorausgehen.
Zuerst fiel ihm das Geradeauslaufen noch sehr schwer und ich musste ihn deutlich mit Hilfen einrahmen, aber bald gewann er etwas Selbstvertrauen und wurde zeitgleich auch von allein gerader, so dass er keine Hilfen mehr brauchte um auf Kurs zu bleiben.Gladur geht an der Doppellonge und folgt Juli
Auf dem Weg zwischen den Wiesen lief er dann auch fröhlich voran. Wir sind dann die Dorfrunde gegangen und da hat man dann plötzlich schon einen Unterschied zum normal geführten Pferd gesehen – eigentlich zuckelt er da entspannt lang, er kennt die Runde in und auswendig. Heute war er doch sehr guckig und scheute vor einem Busch und einer Mülltonne und war mehrere Male sichtlich unsicher.
Aber zum allerersten Mal hat er in diesen Situationen „angefragt“ was er machen soll, anstelle einfach blindlings zu handeln. ♥
Man hat ihm aber deutlich angemerkt was für eine Mühe er sich gegeben hat und das er das gut machen wollte. Und als wir wieder auf dem Hof waren, konnte man ihm anmerken wie müde er im Kopf war und er hatte unter dem Gurt ordentlich geschwitzt, er hatte also Einiges zu verarbeiten.

Und noch eine Sache lernt er gerade- beziehungsweise er frischt sie auf, denn es sieht so aus als hätte er das mal gelernt- das Handpferd-Reiten. Auch dies ist eine wunderbare Möglichkeit für ihn mal geradeaus und später sicherlich auch mal im Trab zu laufen. Auch dabei war er sehr eifrig bei der Sache. Man sieht immer richtig, wie er sich damit befasst und wenn er die Situation für harmlos hält, sich dann bemüht alles sehr gut zu machen. Und wie sehr er sich dann über Lob als Bestätigung freut.
Hier die Beiden schwer vermummt, wegen der vielen Insekten an dem Tag.
Gladur als Handpferd neben Murphy

English Summary
…follows soon