Streberpony bei der Arbeit

Soulhorse Marke "Streberpony"

Während die Arbeit an der Hand im Moment ein bißchen stockt, weil ich genauso eine Baustelle wie das Pony bin und mich selber erstmal gerade richten muss, um ihm besser zu helfen, arbeiten wir trotzdem weiter an seiner vielseitigen Ausbildung.
Gladur an der Doppellonge steht im Hof
Um ihm Abwechselung von der vielen Zirkelarbeit beim Gymnastizieren an der Hand und an der Longe zu bieten eignet sich die Doppellonge (da im moment kein Langzügel vorhanden) wunderbar. Beim “Fahren vom Boden” lassen sich alle Bahnfiguren laufen, Hindernisse umrunden oder überwinden, ganz so als würde man reiten. Und man kann natürlich so auch ins Gelände gehen.

Nachdem frühere Versuche nicht ganz so erfolgreich waren, weil ihm einfach noch die Sicherheit fehlte und man auf den stark genutzten Wegen auch nicht so viel Raum für Experimente hat, hatten wir das noch eine Weile hintenan gestellt, bis wir vor ca. drei Wochen für eine kurze Runde rausgingen und das super klappte. Mit Sicherheit half auch die Anwesenheit seiner Herdenmitglieder Juli und Kalle eine Menge. Er war jedenfalls sehr ruhig und aufnahmefähig damals.

Heute haben wir den Sonntagvormittag mit einem weiteren Ausflug mit Kalle verbracht. Und wieder nahm ich ihn in der Doppellonge mit hinaus. Dieses Mal war es aber trotzdem eine kleine Premiere- er konnte nicht mehr in der Mitte zwischen den anderen Pferden mitlaufen, sondern er musste ganz allein vorausgehen.
Zuerst fiel ihm das Geradeauslaufen noch sehr schwer und ich musste ihn deutlich mit Hilfen einrahmen, aber bald gewann er etwas Selbstvertrauen und wurde zeitgleich auch von allein gerader, so dass er keine Hilfen mehr brauchte um auf Kurs zu bleiben.Gladur geht an der Doppellonge und folgt Juli
Auf dem Weg zwischen den Wiesen lief er dann auch fröhlich voran. Wir sind dann die Dorfrunde gegangen und da hat man dann plötzlich schon einen Unterschied zum normal geführten Pferd gesehen – eigentlich zuckelt er da entspannt lang, er kennt die Runde in und auswendig. Heute war er doch sehr guckig und scheute vor einem Busch und einer Mülltonne und war mehrere Male sichtlich unsicher.
Aber zum allerersten Mal hat er in diesen Situationen “angefragt” was er machen soll, anstelle einfach blindlings zu handeln. ♥
Man hat ihm aber deutlich angemerkt was für eine Mühe er sich gegeben hat und das er das gut machen wollte. Und als wir wieder auf dem Hof waren, konnte man ihm anmerken wie müde er im Kopf war und er hatte unter dem Gurt ordentlich geschwitzt, er hatte also Einiges zu verarbeiten.

Und noch eine Sache lernt er gerade- beziehungsweise er frischt sie auf, denn es sieht so aus als hätte er das mal gelernt- das Handpferd-Reiten. Auch dies ist eine wunderbare Möglichkeit für ihn mal geradeaus und später sicherlich auch mal im Trab zu laufen. Auch dabei war er sehr eifrig bei der Sache. Man sieht immer richtig, wie er sich damit befasst und wenn er die Situation für harmlos hält, sich dann bemüht alles sehr gut zu machen. Und wie sehr er sich dann über Lob als Bestätigung freut.
Hier die Beiden schwer vermummt, wegen der vielen Insekten an dem Tag.
Gladur als Handpferd neben Murphy

English Summary
…follows soon

Die Entwicklung innerhalb eines Jahres

Ende Januar 2016 – Gladur ist wie ein Jungpferd neu anlongiert und hier seit wenigen Wochen in ernsthafter Arbeit:
(Die Bildqualität ist leider schlecht, das ist ein Standbild aus einem Video)
Gladur im Januar 2016 an der Longe
Man sieht deutlich die fehlende Balance- er hängt schief auf der Kreislinie, nutzt Hals und Schultern zum Balancieren und rettet sich durch Tempo, der Takt ist nicht sauber. Ohne optische Hilfen (Dualgassen, Hütchen) ist ein runder Kreis nicht möglich.

Acht Monate später, im November:
(Juni bis August war wegen seiner Erkrankung teils nur eingeschränktes Training möglich, bzw. der Fokus lag eher auf Kondition als Gymnastizierung)
Gladur im November 2016 an der Longe
Man sieht die Verbesserung deutlich: Er hält die Kreislinie ohne nach innen zu kippen, die Oberlinie hat einen positiven Spannungsbogen und er trabt in Selbsthaltung und im Takt.
Das rückständige Vorderbein verrät, das hier noch etwas Arbeit nötig ist, damit er von hinten besser untertritt und sich vorne hebt.

Gelungen ist dies mit Hilfe von Gymnastizierung an der Hand und abwechslungsreichem, sinnvollem Longentraining (kein Zentrifugieren). Außer einem Kappzaum habe ich am Pferd keine weiteren “Hilfsmittel” gebraucht.

Im Moment liegt unser Unterrichtsschwerpunkt auf der Handarbeit, in der er gerade große Fortschritte macht und bei der sich seine Arbeitseinstellung deutlich verbessert hat. Ich werde mal gucken, das ich demnächst auch davon mal ein Bild machen kann.

English Summary

End of January 2016 – Gladur just re-started his work life as a green horse would, from scratch. In the first image (sorry for the poor quality, it is a screenshot from a vid), he is started on longe-work only for a few weeks.

Very obviously the overall lack of balance shows. He is not bending his rump into a circle, instead he stays straight and “falls” inwards. To compensate, he runs over tempo and uses his neck and shoulders to avoid really falling inside. Without optical aids on the ground, such as cones, a round circle is not possible for him.

Eight months later, in November (from June to August, serious work was not always possible, due to him being sick): you can see a great difference in the way he moves. He manages to stay on the circle line without tilting or falling on his inner shoulder dramatically. The upper line of his body has a correct curve with positive tension and he is carrying himself well, moving without losing tact in his trot.
The slightly set back inner foreleg reveals that he still needs some work of course, to ensure that his hindlegs move under better and he gets more light in his forehand and raises his withers better.

How was this achieved, then? He was worked in hand doing his horse gymnastics to loosen him and strengthen him and worked on the longe with a schedule with much variety, to keep him motivated and put different parts of his body in use. Apart from a Kappzaum, no other aids (like sidereins and stuff) have been used.

Right now, our focus in our lessons lies on working in hand, he has currently made some big progress and his work ethics have also improved. As soon as I have a pic of that type of work, I will post that, too.

Flashback 2016 – Arbeit und Spaß

Obwohl die Erkrankung von Gladur schon unserer beider Leben verändert hat, war sie aber kein Grund, nun still in der Ecke zu sitzen. Im Gegenteil- um den Atemwegen beim Abtransport von Schleim zu helfen ist Bewegung ein ganz wichtiger Faktor. Nur wenn die Lunge gut durchblutet wird, kann sie auch ihrer Selbstreiningungsfunktion nachkommen. Daher war ein straffes Bewegungsprogramm Teil des Erfolgs auf dem Weg zur Symptomfreien Phase.

Es wurde also an den Zustand angepaßt das ganze Jahr fleißig gearbeitet.

Gladur an der der Longe
An der Longe

Gladur im Roundpen
Im Roundpen

In der Halle mit Abschwitzdecke
Der Pony-Luxuskörper in der Hightech-Abschwitzdecke

Natürlich kann man nicht nur Arbeiten- es muss natürlich auch gespielt werden

Life und Gladur auf dem Podest
Mit Life und Vivi auf dem Podest

Mit Kumpel Kalle beim Quatsch machen:
Gladur und Kalle beim Blödeln

Kalle und Gladur beim Blödeln

Gladur und ich springen über ein Cavaletti
Springtraining so wie Gladur es mag

Und die Frage aller Fragen:
Keks oder kein Keks

English Summary:

While getting sick the way he did was certainly life-changing for both of us, it was no reason to mope around quietly in a corner. Quite contrary- moving the horse in relation to its current condition is a vital part in the measures taken to get the horse rid of symptoms. Only a working lung is one that can clean itself.
But of course you can’t do work every day. So of course it was all about games and fun, too.

Werde der beste Pferdemensch, der in Dir steckt

(Frei zitiert von Ellen Keßler)

Gladur vor der Arbeit
Wann gehts endlich los?

Ich habe im Moment drei Lehrer, der wichtigste steht hier vor Euch. Gemeinsam lernen wir von Nele und Ellen.

Ellen Keßler ist unsere “Reit”Lehrerin, die mit viel Kreativität und Einfühlungsvermögen uns Beiden Klassische Bodenarbeit näher bringt um uns beide fit zumachen. 😀 (Nele auch, aber das ist eher freundschaftliches Zusammenarbeiten als ein echtes Lehrer/Schüler Ding. Trotzdem habe ich natürlich auch von ihr schon viel gelernt.)

Beiden Menschen ist gemeinsam, das für sie wie mich im Vordergrund steht, das das Pferd auch Freude an der Arbeit haben soll und nicht bloß “dressiert” wird. Beide geben mir die Werkzeuge in Form von Techniken und strukturierten Abläufen in die Hand, mit deren Hilfe ich Gladur motivieren und trainieren kann.

Zugegeben, wenn es anstrengend wird hat er noch nicht immer Spaß *g*, aber er arbeitet seit Wochen mit viel Eifer mit mir in der Halle, weil das Wetter nicht soviel Chancen auf Spaziergänge hergibt. Trotzdem ist er immer noch motiviert und eifrig und hat mir noch nicht die rote Karte gezeigt. Arbeit und Spiel wechseln sich immer schön ab, damit er motiviert bleibt.
Und das Tolle ist, das Gladur immer jünger zu werden scheint. Wenn er an der Hand tänzelt, weil er weiß was gleich kommt und unbedingt zeigen will das er das schon kann, dann ist das eins der tollsten Erlebnisse, die man haben kann. Und wenn er merkt, das ich stolz auf ihn bin und mich an seinem Anblick freue, dann wird er nochmal drei Zentimeter größer.

 

Um was es eigentlich geht, hat Ellen in einem tollen Text auf ihrer Facebook-Seite beschrieben. (Ihre normale Homepage findet ihr, wenn ihr auf ihren Namen klickt) Einfach mal lesen. Genau DAS ist es, was mir im Umgang mit Pferden soviel Freude macht. Da ist es dann egal ob mal große oder kleine Ziele hat, es geht um den Moment. Und ich bin so froh, das mir Menschen helfen, die das genauso sehen. Herzchen-Smiley

English Summary

Become the best Horseperson (*g*) that you could be
(freely quoted the title after Ellen Keßler)

Gladur spielt mit dem Hula-Hoop Reifen
Spiiiielzeug!

Currently I have three teachers. The most important one is featuring prominently in the posts here. *g* Together, we learn from Nele and Ellen.
Ellen Keßler is our “riding” instructor and teaches us groundwork, handwork and correct lunging with great sense for the overall condition of both horse and human (Body and mind are both accessed and the lesson made to fit the current status quo). (So does Nele, but I view her teachings more as having fun among friends and not as a classic teacher-student thing. Thereby not saying I wouldn’t learn anything!)

Both have in common that they wish for the horse to find enjoyment in the work together as well and not drilling lessons into the horse. Both aid me by giving me structures and techniques with which I can motivate and train Gladur.

Admittedly, he is not *always* happy when it gets exhausting, yet *g*, but he is working with great enthusiasm with me for weeks and weeks indoors now, as the weather doesn’t allow for fun outdoors very often. And yet he is still motivated and eager to please. Work and play take turns as usual, so he keeps up the good mood.

And the very best thing is, that he seems to be years younger now. And when he dances at your hand, because he knows what comes next and really wishes to show how well he can do this already, then this is one of the most rewarding and touching experiences one can have with horses. And if he notices that I am proud of him and think he is beautiful as he strutts his stuff or overdoes his task, then he seems to be growing visibly taller, too.

Ellen has summed up the little things that are really big things together with the horse in a great text on her facebook page. It is in German, if you wish to read, klick the second link in the German text above.
I feel so, so blessed and happy that I found people, teachers, who view the “togetherness” with the horse just as I do and who help both him and me to grow. Herzchen-Smiley

Große Fortschritte

halleschnuffel01
Was soll ich machen???

Seit ungefähr November haben wir damit begonnen vom fast reinen Spaßprogramm langsam auf einen Mix mit gymnastizierender Handarbeit umsteigen. Trotzdem liegt der Fokus immer noch auf dem Spaß auch für das Pferd und so gibt es als Ausgleich natürlich Spaziergänge und Tricks und das wird es auch weiterhin geben.

Ihm scheint es zu gefallen, er geht nun immer auch mit Eifer in die Halle und dann schaut er einen meist mit seinen Knopfäuglein an als würde er fragen “Und was machen wir als Nächstes???”

Natürlich macht er einige Dinge lieber als andere, besonders das “anstrengende” Laufen in Stellung und Heben der Schulter gefällt ihm noch nicht so wirklich, aber mal ganz ehrlich- wenn wir Sport machen knurren wir ja auch ein bißchen wenn man merkt das da eine Dehnung in der Muskulatur stattfindet, oder?

Nachdem mir von Stallkollegen ein bißchen geholfen wurde, hat er dann im Laufe des Dezembers verstanden, das es gar nicht schlimm ist, wenn man vom Menschen wegläuft um longiert zu werden. Der ganze große Klick kam dann erst Anfang Januar, aber wenn er den Sinn in etwas erfasst, dann klappt es ab da auch zuverlässig.

Seitdem hat uns auch eine besonders liebe Stallkollegin unter ihre Fittiche genommen und steht mit Konzept, Rat und Tat zur Seite und überbrückt so die Zeit bis zur nächsten “offiziellen” Unterrichtsstunde.

Fleissiger Trab an der Longe
Fleissiger Trab an der Longe

Ungefähr seit drei Wochen geht Gladur jetzt regelmäßig an der Longe und wird von mir behandelt wie ein Jungpferd, d.h. er hat nun erstmal Zeit gehabt sich mit der Situation anzufreunden und beginnt nun sein Gleichgewicht und den Takt in den Gangarten zu suchen und finden. Kondition fehlt ihm natürlich auch und da er so arbeitseifrig ist, ist es an mir genau hinzugucken und zu sehen wann er eine Pause braucht, weil die Kraft nachlässt. Er selbst würde vermutlich weiterlaufen bis er umfällt.

Seine Motivation ist so groß, das man quasi nur an die nächste Gangart denken muss und schon wechselt er. Das möchte ich unbedingt erhalten und mitnehmen, denn hier an der Longe zeigt er zum ersten Mal das Vorwärts, was er bei der Handarbeit immer noch nicht immer anbietet.

Ich hatte ja vermutet das er Longenarbeit schrecklich findet, weil ihn das im Kreislaufen langweilt, aber Pustekuchen, er ist mit Eifer dabei. Natürlich legen wir ihm auch oft ein paar Denkaufgaben aus Dualgassen auf den Zirkel, wenn er longiert wird. Oder ein Cavalletti, über das immer gerne mal gehüpft wird, auch wenn er das nicht immer ernst nimmt.

Schön entspannt strecken
Schön entspannt strecken

Mittlerweile lernt er sogar sich mal schön zuentspannen und dehnt sich. (Natürlich ist die Dehnungshaltung noch ausbaufähig, aber wie gesagt, er ist ja gerade erst wieder anlongiert, dafür ist das eine super Leistung)

Und aus dem Longieren heraus entwickeln wir gerade das Führen auf Distanz. Ich schicke ihn dann geradeaus ganze Bahn (das machen wir sowieso öfter, damit er zwischendurch geradeaus gehen kann) und komme ihm beim Mitgehen allmählich immer näher, bis ich eine korrekte Führposition erreicht habe. Meistens bleibt er brav draußen, für den Fall das er genauso allmählich nach innen driftet hat er das Kommando “Raus” mittlerweile gut verinnerlicht und geht dann sofort auf den Hufschlag zurück. Ich konnte ihn so auf Distanz bereits problemlos durch und über Dualgassen lotsen, er bleibt dabei schön entspannt.

Schöön warm am Rücken
Schöön warm am Rücken

Wegen seines Winterfells muss ich sehr umsichtig arbeiten und darauf achten, das er nicht klitschnass wird, denn er schwitzt bereits nach wenig Trab- kein Wunder in dem Pelzmantel. In diesem Arbeitsstadium sind aber die vielen Schrittphasen sowieso ganz passend und so schafft man es meistens das Schwitzen in Grenzen zu halten.

Und wenn es Abends schon später ist und er bei frostigen Temperaturen oder kaltem Wind doch etwas feuchter geworden ist, dann muss man eben ein bißchen Nachhelfen bevor man ihn wieder in seinen Offenstall entlassen kann. Dann gibts ein bißchen Wellness

Gleich nochmal kaputt machen, die Dinger
Gleich nochmal kaputt machen, die Dinger

unterm Solarium (was prima trocknet) und danach kurzfristig eine Abschwitzdecke.

Aber auch der Spaß kommt natürlich nicht zu kurz und wenn man das Pferdehirn mal ein bißchen bei der Führarbeit fordern will, dann liegt nachher in der Halle eine Menge Zeugs rum.

Doof, wenn man dass alles einzeln Wegschleppen muss oder? Da kann sich dann lieber auch mal das Pferd nützlich machen und ein bißchen mithelfen, beim Tragen. Nach kurzem Zögern (man will ja nicht sein Leckerli gefährden in dem man was von der Last verliert) findet sich auch unter den sperrigen Dualgassen ein Gleichgewicht und das Pony läuft damit zügig gen Futterlob.

Zuerst die kleinen Sachen...
Zuerst die kleinen Sachen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann die Großen aufladen...
Und dann die Großen aufladen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da ist doch eine Menge Platz auf so einem kurzen Pony
Da ist doch eine Menge Platz auf so einem kurzen Pony

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ist nicht dein Ernst!
Ist nicht dein Ernst!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Doch, doch, komm her, Du schaffst das!
Doch, doch, komm her, Du schaffst das!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

English Summary follows! 🙂

Bodenarbeit – Lustiges

Die Probleme eines modernen Hauspferdes im Smartphone-Zeitalter:
Bitte Lächeln

Gut so?

Gedanken zur Bodenarbeit *g*
Auf dem Podest 1
(Bild von Katharina, Caption von mir)

Auf dem Podest 2
(Bild von Katharina, Caption von mir)

English Summary:
The troubles of the modern domestic horse in the age of cellphones…
“Wait Gladur, I am taking your picture, you must give me a smile!”
“WTF?!… Ok, one moment..”
“Like this?”

Thoughts about groundwork *g*
“It’s high time for a TREAT, don’t you think?”
“Did you just say “treat”???”

“TREEEEAAAAAT!!! (Pretty please)”

Bodenarbeit – 3

bodenarbeit01Gestern hatten wir eine Unterrichtseinheit bei Miriam, die wirklich sehr hilfreich war.
Bisher hatte ich ja noch nicht sehr hohe Anforderungen gestellt, damit auf einer freundlichen Basis erstmal eine Beziehung und Vertrauen wachsen können. Diese Basis ist nun da und nun darf die Anforderung auch ein bißchen nach oben geschraubt werden, sprich man darf auch mal ein bißchen etwas verlangen.

Ich bekam gestern eine Menge Detailkorrekturen, die mir sehr helfen, da ich ja bisher ernsthafte Bodenarbeit noch nicht unter Anleitung gemacht habe. Neben dieser Arbeit an mir selber gab es auch Aufgaben für Gladur.

Um seiner Tendenz vor Dingen auszuweichen (rückwärts oder seitwärts) entgegen zu wirken, muss ich nun darauf achten, das Bewegungen wie Wendungen immer in Einzelschritten, Schritt für Schritt, gemacht werden und man sozusagen jeden Schritt einzeln abfragen kann.
Dafür kann man die Übung nach wenigen Schritten unterbrechen, kurz anführen und etwas anderes machen und später fortführen. So kommt merklich Ruhe ins Pferd.

Zusätzlich soll ich Stimmkommandos einführen und nutzen, damit ich ihm helfen kann, zu verstehen, was nun kommt. Als ich mir darufhin gestern Abend eine Liste machte, von Kommandos, die ich bereits sporadisch genutzt habe, habe ich gesehen, dass wir schon einiges auf dem Zettel haben, das werde ich nun konsequent nutzen.

Gezeigt haben wir gestern das Halten, Rückwärtsrichten, Schulter herein und Vor- und Hinterhandwendung, für die wir jeweils Korrekturen erhalten haben, damit wir diese verbessern können.

Zur Abwechslung in der Arbeit habe ich gezeigt bekommen, wie man den Spanischen Schritt vorbereitet, durch die Polka, und wie man diese ebenfalls noch einmal vorbereiten kann.
Damit wir an der Polka Spaß haben müssen wir aber erstmal noch ein bißchen Beine heben auf Berührung mit der Gerte üben. Wenn das gut klappt, können wir mit der Polka anfangen.

Neu zu unserem Repertoire kommt auch die Schaukel/Wippe, bei der man das Pferd eine bestimmte Zahl Schritt vorschickt und dann möglichst fließend umgehend zurück ins Rückwärts mit derselben Anzahl Schritte. Wenn das Pferd durchlässig geworden ist, ist es eine fließende Schaukelbewegung vor und zurück. Bei uns ist es momentan noch ein unwilliges Gestöcker. XD

Außerdem hat mich der Schlingel sehr erfolgreich hereingelegt, er kann nämlich bereits das Kompliment samt tiefer Verbeugung.
Hierbei bin ich das Problem, aber ich werde das auch noch hinbekommen, die Hilfen dafür richtig zu geben.
Zu dem Thema hätte ich ja hier noch das Video hier gefunden- gleiche Situation, Pferd kann die Lektion, Mensch lernt noch *ggg*
https://youtu.be/r-Yq_c6bPBg

Ich habe mir jedenfalls gleich als ich nach Hause kam alles Wichtige in ein kleines Notizbuch geschrieben, das wirklich so schmal ist, das man es in der Jackentasche mitnehmen kann. So kann man dann während der Arbeit notfalls noch mal spicken und gucken, ob man wirklich auf alle Details achtet.
Bei Tai Chi Sonderkursen mache ich es genauso, danach schreibe ich alles Neue in eine Kladde, so festigt sich das Ganze auch noch besser im Gedächtnis.
bodenarbeit02

Groundwork – 3

Yesterday, Gladur and me had a very helpful training lesson with Miriam.
So far, I didn’t ask much of him, so we could build a foundation of trust and get to know eachother in a peaceful situation. We have now reached a stage where we can raise the bar some and begin more serious work now.

Presenting myself to a teacher, I got a lot of corrections, which is very good, as I have never before done groundwork under the eyes of a teacher, so it helps tremenduously to hear where I am correct and where not. Currently it is more not. *g* And of course, there are things to work on for Gladur as well.

To correct his tendency to escape any kind of pressure (sideways or backwards), I have to pay attention now to make sure that each complex move is executed step by step and without haste. You have to be able to ask for every single step of the complete move. Like this, you do not only get more control over the horse, but also add a factor of calm to the work, there is no need to rush if it is possible that only one step will be asked for.

Additionally, we’ll have to use voice-commands a lot more. So I am going to establish them and use them consequently now. When I made a list of things that theoretically have a command already, I was quite astonished to see that those are already quite a few.

We presented stopping, going backwards, shoulder in (sidepassing move), turn around the forehand and turn around the hindlegs and got corrections for those moves, so we can do them better.

To get some diversion in the routines, Miriam showed us how to prepare the Spanish Walk by doing the Polka and how to prepare the Polka in turn, because we’ll have to work on raising all four legs (one after the other) on touch signal (and voice command) quite a lot before we are going to have fun with that, LOL!!

New in our portfolio is „the swing“, in which you lead the horse forward a certain number of steps (one per hoof for example), stop it and send it back for exact the same number of steps. If the horse is paying attention and letting through the aids you give, then it is one fluid wavelike movement to and fro. With us, it is more a controlled stalling to and fro, LOL!! That will take us a while. XD

Then I was quite surprised by seeing that the dear pony does a perfect compliment even combined with bowing the head already- so the wicked little thing has been leading me on for months, getting tons of treats and pretending not to know what I want, LOL!!bodenarbeit03
But of course, in this case it is my imprecise way of telling him how to, I have to learn this as this is entirely new to me.
(In the German version I have linked to a funny vid with just the same situation- trollball teaches human the compliment. It is even more funny if you understand the German diaclect commentary, though, so I did not link to it here as well…)

Anyhow, as soon as I got home, I sat down and scribbled all the important input into a small notepad. It is small enough for a pocket, so I can bring it to work with the horse and check if I got the facts straight, so to speak.
I always do that after Tai Chi courses, too, because not only do you have written reference, you can also commit the new things easier to memory like this.

Bodenarbeit reloaded

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Eigentlich müßte da nun Bodenarbeit 3 stehen, aber da Gladur und ich uns neu zusammenfinden, ist vielleicht 2.0 besser. *g* Oder eben reloaded.
Gladur und ich sind noch in der Eingewöhnungsphase, obwohl wir uns schon sehr gut verstehen, haben wir bisher keine “ernsthafte” Arbeit gemacht, sondern ganz zwanglos uns gegenseitig ausgetestet. Hauptsächlich versuche ich mein Feintuning an seine superfeinen Reaktionen anzupassen und damit es dabei keine Dramen gibt, machen wir bisher nur Dinge ohne großes Konfliktpotential.

Deshalb sind wir momentan bei Dingen wie Halten, Rückwärts und Vorhandswendung in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (mit Kommando und annehmen des Führseils oder nur auf Stimmkommando, nur auf Körpersprache), Tempiwechsel in Schritt und Trab sowie ersten Seitengängen an der Hand. Gladur kann das alles, aber durch seine Sensibilität muss ich mich einfühlen, damit ich genau die richtige Hilfe in der richtigen Stärke zur richtigen Zeit gebe. Es ist zwar toll mit einem Pferd zuarbeiten, dass schon reagiert während man noch an die Lektion denkt, aber eben auch sehr anspruchsvoll für mich.
Gebe ich ein mißverständliches Signal ist er allerdings ziemlich freundlich in der Ablehnung der Hilfe, denn meistens bleibt er dann einfach stehen und guckt mich an. *g* Das könnte genauso gut auch heftig ausfallen.
Bisher waren wir nur am Stallhalfter unterwegs, aber da er ständig von sich aus Stellung anbietet und die bisweilen auch übertreibt, werde ich, sobald ich wieder vernünftig laufen kann, auf ein anderes Kopfstück wechseln. Trense spare ich mir noch auf, ein Kappzaum wird der nächste Schritt.
Außerdem waren wir auch noch nicht im Roundpen- hauptsächlich aus zwei Gründen- Gladur neigt zum Rennen wenn er sich unter Druck gesetzt fühlt, was durch ungenaue Hilfen ja durchaus noch mal passieren kann und im Roundpen kann er mir nicht ausweichen.waelzen04-300x204_web
Und damit sind wir schon beim zweiten Grund. Ich selber mag keine Roundpens, ich fühle mich darin nicht wohl und ich mag auch nicht wirklich, das das Pferd keine Ecken als Rückzug hat (was der Sinn des Roundpens ist, ich weiß…)
Allerdings wächst man ja an seinen Aufgaben und deshalb werde ich, sobald ich wieder springen und laufen kann, mich mal an dieser Idee zur Freiarbeit orientieren- die macht mir nämlich Spaß und vielleicht macht sie auch den Roundpen zu einem guten Ort für mich und Gladur: http://www.wege-zum-pferd.de/artikel/freiarbeit/

Aufbauend an die geführte Kappzaumarbeit folgt dann auch Longieren, das haben wir schon erfolgreich am Bodenarbeitsseil angetestet. Außerdem machen wir immer ein paar Dehnübungen, die mal in Richtung Zirzensik wachsen können und wenn Stangen und Kegel rumliegen, dann nutzen wir die auch sehr gern. Ich versuche immer oft zwischen Arbeit nah am Pferd, mit kurzer Leine und direkter Hilfengebung am Pferd und freier Arbeit (am ganz langen Seil, wenn noch andere Reiter da sind oder halt ganz ohne Alles) zuwechseln und nutze beides auch passend zu seiner Tagesform, manchmal fühlt er sich ganz frei einfach besser und arbeitet dann auch motivierter mit.

Und es ist dann wirklich wunderbar, wenn das Pferd überall hin folgt, auf Fingerzeig abwendet oder rückwärts weicht und mittlerweile auch eine Vorhandwendung macht, wenn ich neben ihm stehe und selber eine solche Wendung andeute. Motiviert ist er eigentlich immer, meistens sogar ein bißchen zu sehr, dann muss man sich viele neue spannende Dinge ausdenken, damit er sich nicht langweilt.

Teppich ausrollen und Podest stehen auch ganz oben auf meinem Plan, aber zumindest fürs Podest muss auch erstmal das Knie (meins) heil sein.

Und wenn sich mal keiner von uns konzentrieren kann, dann gehen wir spazieren. Das ist dann übrigens mit Abstand Gladurs Lieblingsaufgabe. *g*
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English Summary:
Here we are with ground work reloaded- theoretically it would be ground work 3, but heck, new horse -entirely new beginning. Just my ideas about it remain.
Gladur and me are still in the phase of getting used to eachother and so we are going slow, nothing “serious” attempted, yet. Instead I am working on my own finetuning, so that I can learn to have just the right intensity for a signal when required.

Which means that we are mostly at the basics as halting, walking backwards correctly, turning around the forehand with varying levels of difficulty (with use of the leadline, just on command or fully at liberty), tempo-variations in walk and trot and beginning with lateral work when all went well until then in work.
So far, we have used a simple everyday halter, so that miscommunication wouldn’t have too grave effects, but by now we both seem to be looking for a finer means of connection, so it will be the cavesson, soon.

Gladur is fully schooled in all those lessons and trainings, so we are working at my pace, because I am very eager to be as less bothersome as possible for him, but he is a comparatively forgiving teacher. When something sounds weird to him, he just stops and gives me The Look.
Still it is both a delightful relevation and a daunting task to work with a horse that is already reacting while you still think about the next lesson.

What we didn’t try yet, is the Roundpen, mostly because he is not comfortable with pressure and wrong signals easily can cause that for him and I am still learning. And second because I am not comfortable with the concept of the roundpen. The horse has no chance to escape confrontation of any kind in a corner. So my plan to avoid any unpleasant things happening in there is to play at liberty in there at first and when we have established it as funspot, then we can attempt some work.

When I get started with the cavesson, something else I will do is longeing him correctly, we had a few nice attempts on the long rope for ground works, but this rope is not long enough for longer work, the circle would be too small.
For keeping work interesting, we always add some stretching excerises, or incoorporate pylons and poles into work. Also, I try to change often between inhand working close to the horse and on the long line or fully at liberty.

And there is nothing more wonderful than a horse that follows everywhere without a halter on, turns or moves backwards when I point my finger or turns around the forehand when I stand next to his shoulder and do the same. No strings attached. No “special” whips, sticks or equipment and stuff needed. Just good communication. (And occassional carrot slices *g*)

Often I decide for one of the variations based on his daily form, and thusly get an always motivated horse, sometimes even slightly overeager. *g*

Next playful “tricks” to come are unrolling of the carpet (to find a treat) and climbing the pedestal – but for the latter, I must fully heal my knee first, for I have an inkling that he’ll do the latter with verve and then I have to make room on top of it quickly, LOL!!

And when none of us can think straight, we go for a walk. And that is by far Gladur’s most favourite task!

Bodenarbeit – 2

Was steht denn gerade auf dem Stundenplan?

Beim Clickertest habe ich eine Fliegenklatsche als Target eingeführt, die von Amor auch begeistert bestupst wird. Er hatte bereits nach fünf Wiederholungen verstanden, das er die Klatsche berühren muss. Das war gestern.
Heute ist er bereits mit der Nase der Klatsche zum Boden gefolgt und auch nach oben, obwohl ihm das schwerer fällt. Auch das seitliche Biegen hat er samt Target gemeistert.
Daraufhin habe ich die Klatsche durch meine linke Hand ersetzt und siehe da- Transferleistung geglückt, da wird auch gestupft. Genauso an einer Gerte und einem Handtuch. Amor hats verstanden.
Die Fliegenklatsche findet er aber irgendwie am Tollsten, denn der ist er sogar gefolgt, um daran weiterzustupsen.
Und als wir schon fertig waren und etwas ganz Anderes gemacht haben, da hat er die Klatsche auf den Putzkästen gesichtet und ist gleich hingestiefelt und hat sie ganz triumphierend angestupst. (Dafür gabs dann aber nichts…)
Jetzt lernt er das Wort “Target” dazu, damit er in Zukunft nur noch aufgefordert stupst. “An der Hand gehen” kann er ja schon ganz gut, das machen wir dann morgen mal in Kombination, das dürfte er jetzt noch besser verstehen, nachdem er das Target kennengelernt hat.

Außerdem sind wir gerade dabei, das Rückwärtsgehen auf Handzeichen neu zu lernen. Bisher habe ich ihn immer vor mir her rückwärts geschickt, das fand er ätzend. Wenn ich mit ihm gemeinsam rückwärts gehe, dann geht das gleich viel besser.

Goldi war mit der Fliegenklatsche komplett überfordert und- nach einigen ratlosen Schnapp-Attacken (“dann mach ichs halt kaputt”)- auch nicht mehr interessiert- immerhin weiß sie genau in welcher Jackentasche das Futter ist, also besser dahin mit der Nase und da warten. Das war gestern.
Sowohl heute als auch gestern hat Goldi vom Tor aus Amor und mir beim Üben zugucken können. Und wenn sie nicht gerade aufgeregt hinundhergerannt ist (“der kriegt Essen und ich nicht”), dann hat sie schon interessiert geschaut. Deshalb war ich heute sehr neugierig was passieren würde.
Mit der Fliegenklatsche war alles genau wie gestern, absolute Verständnislosigkeit. Also mal ein bißchen Goldi-Logik anwenden- wenn sie keinen Bezug zu irgendwas hat, dann ist es meist auch nicht sehr spannend für sie. Die Fliegenklatsche sagte ihr also gar nichts. Dann also besser einen gewohnten “Gegenstand”.
Wie ist es dann mit der Hand? Oh Wunder, Goldi stupfte recht motiviert. Ob sie es schon verinnerlicht hat, sehe ich morgen. Positiver Nebeneffekt- sie kriegt nur was, wenn sie nicht schnappt, also nur bei sanfter Berührung. Ich hoffe sehr, das das ihrer Fressgier allgmein gut tut und sie zukünftig durch sachtes Stupsen bettelt.

Außerdem lernt Goldi gerade das Kopf senken / am Boden schnüffeln mit dem Kommando “Such”. *g* Da sie sich gerne mal aufregt ist das relativ sinnvoll, da die tiefe Kopfhaltung ein Pferd entspannt. Zudem kann man damit auch gezielt die Aufmerksamkeit auf ein Bodenhindernis richten.

Beide Pferde machen das allerdings schon recht gut auf das Wort “Schau”- dann folgen sie mit den Nüstern meiner zeigenden Hand bis zum Boden oder dem Gegenstand.

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Bodenarbeit – 1

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Wo wir stehen:

Seit die Pferde wieder am Stall stehen, also Platz und Halle in direkter Reichweite sind, habe ich mit “ernsthafter” Bodenarbeit angefangen. Je nach Zeit und Laune machen wir das 1-2 Mal pro Woche. Einzelne Sachen auch immer zwischendurch.

Das Führen von Bahnfiguren, über Bodenstangen, durch kleine Geschicklichkeitsübungen und Abfragen von Grundlektionen ist zwar nötig, da es der Gymnastizierung hilft, aber die Beiden finden das ungefähr genauso spannend wie eine Reitstunde die immer genau gleich abläuft. Viel spannender finden sie es (oder zumindest Amor), wenn sie freilaufen und direkt mit mir in Kontakt treten können. Deshalb machen wir jetzt immer eine Mischung aus beidem, so dass nicht nur “Doofes” dran kommt, sondern auch ein bißchen was für den Kopf.

Trotzdem muss ich mir für jeden ganz unterschiedliche Dinge ausdenken, denn wo Amor begeistert neue Dinge ausprobiert und sich als wahrer Meister im Lesen von Zeichensprache entpuppt hat und zudem schon eine Menge (Boden-)Lektionen aus seinem langen Leben noch top parat hat, da ist Goldi, gerade wenn sie alleine ist, an manchen Tagen schon überfordert wenn man sie vom Strick losmacht und sie plötzlich alleine etwas entscheiden soll.

Nach dem Lesen einiger Bücher, ist schon klar, das alles nur mit positiver Verstärkung, oder auch Belohnungslernen, vermittelt werden wird, aber nach haargenau nach den Buchkonzepten nacharbeiten klappt bei uns nicht, weil wir im Sommer auf der Weide bereits eine funktionierende Kommunikation quasi im Nebeneffekt entwickelt haben, die eine Mischung aus mehreren Methoden ist.

Da ich übers Clickern nur Gutes gelesen hatte, habe ich das nun zwei Tage lang bei Amor begonnen einzuführen (aber mit Lobwort statt Click)- wie erwartet hat er es auch sofort verstanden, allerdings hat er sich zunehmend irritiert gezeigt, dass er ständig beim Problemlösen unterbrochen wird um etwas zu fressen. Da er die Worte “ja” und “weiter” als “gut so, mach das weiter” versteht, reicht ihm das völlig als Hinweis das dies der richtige Weg ist und probiert so lange bis er per Stimmlob erfährt das dies die gewünschte Aktion war. Natürlich nimmt er dann auch gerne ein Leckerlie. Im weitesten Sinne sind das immer noch die Clicker-Prinzipien (mit “Keep Going” Signal etc.) aber das extrem kleinschrittige Loben geht ihm anscheinend auf den Zwirn.

Goldi wiederum ist oft so verspannt (innerlich wie äußerlich), das man sie erstmal wie im Wortsinne “an die Hand nehmen” muss, um sie in einen Zustand zuversetzen, in dem sie aufnahmebereit ist. Und das kreative Probieren scheint ihr recht neu zu sein, sie ist dann fast schüchtern, so dass man zur Beruhigung immer wieder Dinge machen muss, die sie gut kann.

Darum bleiben wir bei der Misch-Methode, auch wenn sie so vielleicht einen Tick langsamer lernen, Spaß haben sie dabei auf jeden Fall, anderenfalls würden sie nicht auch noch im Paddock zum “Arbeit-Spielen” auffordern und sich immer am Tor streiten wer zuerst raus darf.

Wo wir hin möchten:

Ich möchte fröhliche Senioren um mich haben, die sich gebraucht fühlen und gerne Mitarbeiten und die Welt mit mir erkunden. Das Vertrauen und Verstehen im Umgang soll noch weiter wachsen. Wenn sie dabei noch den einen oder anderen Trick lernen, um so besser.

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