Bodenarbeit – 2

Was steht denn gerade auf dem Stundenplan?

Beim Clickertest habe ich eine Fliegenklatsche als Target eingeführt, die von Amor auch begeistert bestupst wird. Er hatte bereits nach fünf Wiederholungen verstanden, das er die Klatsche berühren muss. Das war gestern.
Heute ist er bereits mit der Nase der Klatsche zum Boden gefolgt und auch nach oben, obwohl ihm das schwerer fällt. Auch das seitliche Biegen hat er samt Target gemeistert.
Daraufhin habe ich die Klatsche durch meine linke Hand ersetzt und siehe da- Transferleistung geglückt, da wird auch gestupft. Genauso an einer Gerte und einem Handtuch. Amor hats verstanden.
Die Fliegenklatsche findet er aber irgendwie am Tollsten, denn der ist er sogar gefolgt, um daran weiterzustupsen.
Und als wir schon fertig waren und etwas ganz Anderes gemacht haben, da hat er die Klatsche auf den Putzkästen gesichtet und ist gleich hingestiefelt und hat sie ganz triumphierend angestupst. (Dafür gabs dann aber nichts…)
Jetzt lernt er das Wort “Target” dazu, damit er in Zukunft nur noch aufgefordert stupst. “An der Hand gehen” kann er ja schon ganz gut, das machen wir dann morgen mal in Kombination, das dürfte er jetzt noch besser verstehen, nachdem er das Target kennengelernt hat.

Außerdem sind wir gerade dabei, das Rückwärtsgehen auf Handzeichen neu zu lernen. Bisher habe ich ihn immer vor mir her rückwärts geschickt, das fand er ätzend. Wenn ich mit ihm gemeinsam rückwärts gehe, dann geht das gleich viel besser.

Goldi war mit der Fliegenklatsche komplett überfordert und- nach einigen ratlosen Schnapp-Attacken (“dann mach ichs halt kaputt”)- auch nicht mehr interessiert- immerhin weiß sie genau in welcher Jackentasche das Futter ist, also besser dahin mit der Nase und da warten. Das war gestern.
Sowohl heute als auch gestern hat Goldi vom Tor aus Amor und mir beim Üben zugucken können. Und wenn sie nicht gerade aufgeregt hinundhergerannt ist (“der kriegt Essen und ich nicht”), dann hat sie schon interessiert geschaut. Deshalb war ich heute sehr neugierig was passieren würde.
Mit der Fliegenklatsche war alles genau wie gestern, absolute Verständnislosigkeit. Also mal ein bißchen Goldi-Logik anwenden- wenn sie keinen Bezug zu irgendwas hat, dann ist es meist auch nicht sehr spannend für sie. Die Fliegenklatsche sagte ihr also gar nichts. Dann also besser einen gewohnten “Gegenstand”.
Wie ist es dann mit der Hand? Oh Wunder, Goldi stupfte recht motiviert. Ob sie es schon verinnerlicht hat, sehe ich morgen. Positiver Nebeneffekt- sie kriegt nur was, wenn sie nicht schnappt, also nur bei sanfter Berührung. Ich hoffe sehr, das das ihrer Fressgier allgmein gut tut und sie zukünftig durch sachtes Stupsen bettelt.

Außerdem lernt Goldi gerade das Kopf senken / am Boden schnüffeln mit dem Kommando “Such”. *g* Da sie sich gerne mal aufregt ist das relativ sinnvoll, da die tiefe Kopfhaltung ein Pferd entspannt. Zudem kann man damit auch gezielt die Aufmerksamkeit auf ein Bodenhindernis richten.

Beide Pferde machen das allerdings schon recht gut auf das Wort “Schau”- dann folgen sie mit den Nüstern meiner zeigenden Hand bis zum Boden oder dem Gegenstand.

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English Version will follow soon.

Bodenarbeit – 1

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Wo wir stehen:

Seit die Pferde wieder am Stall stehen, also Platz und Halle in direkter Reichweite sind, habe ich mit “ernsthafter” Bodenarbeit angefangen. Je nach Zeit und Laune machen wir das 1-2 Mal pro Woche. Einzelne Sachen auch immer zwischendurch.

Das Führen von Bahnfiguren, über Bodenstangen, durch kleine Geschicklichkeitsübungen und Abfragen von Grundlektionen ist zwar nötig, da es der Gymnastizierung hilft, aber die Beiden finden das ungefähr genauso spannend wie eine Reitstunde die immer genau gleich abläuft. Viel spannender finden sie es (oder zumindest Amor), wenn sie freilaufen und direkt mit mir in Kontakt treten können. Deshalb machen wir jetzt immer eine Mischung aus beidem, so dass nicht nur “Doofes” dran kommt, sondern auch ein bißchen was für den Kopf.

Trotzdem muss ich mir für jeden ganz unterschiedliche Dinge ausdenken, denn wo Amor begeistert neue Dinge ausprobiert und sich als wahrer Meister im Lesen von Zeichensprache entpuppt hat und zudem schon eine Menge (Boden-)Lektionen aus seinem langen Leben noch top parat hat, da ist Goldi, gerade wenn sie alleine ist, an manchen Tagen schon überfordert wenn man sie vom Strick losmacht und sie plötzlich alleine etwas entscheiden soll.

Nach dem Lesen einiger Bücher, ist schon klar, das alles nur mit positiver Verstärkung, oder auch Belohnungslernen, vermittelt werden wird, aber nach haargenau nach den Buchkonzepten nacharbeiten klappt bei uns nicht, weil wir im Sommer auf der Weide bereits eine funktionierende Kommunikation quasi im Nebeneffekt entwickelt haben, die eine Mischung aus mehreren Methoden ist.

Da ich übers Clickern nur Gutes gelesen hatte, habe ich das nun zwei Tage lang bei Amor begonnen einzuführen (aber mit Lobwort statt Click)- wie erwartet hat er es auch sofort verstanden, allerdings hat er sich zunehmend irritiert gezeigt, dass er ständig beim Problemlösen unterbrochen wird um etwas zu fressen. Da er die Worte “ja” und “weiter” als “gut so, mach das weiter” versteht, reicht ihm das völlig als Hinweis das dies der richtige Weg ist und probiert so lange bis er per Stimmlob erfährt das dies die gewünschte Aktion war. Natürlich nimmt er dann auch gerne ein Leckerlie. Im weitesten Sinne sind das immer noch die Clicker-Prinzipien (mit “Keep Going” Signal etc.) aber das extrem kleinschrittige Loben geht ihm anscheinend auf den Zwirn.

Goldi wiederum ist oft so verspannt (innerlich wie äußerlich), das man sie erstmal wie im Wortsinne “an die Hand nehmen” muss, um sie in einen Zustand zuversetzen, in dem sie aufnahmebereit ist. Und das kreative Probieren scheint ihr recht neu zu sein, sie ist dann fast schüchtern, so dass man zur Beruhigung immer wieder Dinge machen muss, die sie gut kann.

Darum bleiben wir bei der Misch-Methode, auch wenn sie so vielleicht einen Tick langsamer lernen, Spaß haben sie dabei auf jeden Fall, anderenfalls würden sie nicht auch noch im Paddock zum “Arbeit-Spielen” auffordern und sich immer am Tor streiten wer zuerst raus darf.

Wo wir hin möchten:

Ich möchte fröhliche Senioren um mich haben, die sich gebraucht fühlen und gerne Mitarbeiten und die Welt mit mir erkunden. Das Vertrauen und Verstehen im Umgang soll noch weiter wachsen. Wenn sie dabei noch den einen oder anderen Trick lernen, um so besser.

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English Version will follow soon.

Fuzzy Love

Seit fast einem Monat habe ich nun das Glück, wieder Tiere in meinem Leben zu haben. ♥
Pferde und Katze(n), was braucht der Mensch mehr?

Und plötzlich ist das Leben voller Pferde *g*

Im Unterstand
Im Unterstand

Amor

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Lenni

Lenni
Lenni
Lenni
Lenni

Goldi

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English Summary:
And suddenly life is full of animals again, as it should be. What more do you need but horses and a cuddly barn cat? ♥
Seen above are the two retired horses in my care and Lenni the cat that all make my life *so* much better.