Oommm *g*

There are two mistakes along the way to mastery. Not starting it and not going all the way.

Das ist ein Zitat von Buddha und es passt eigentlich immer. Auch hier passt es zur Arbeit mit dem Pferd. Wenn man Dinge gar nicht erst anfängt oder nur halb tut, dann kann man sie auch nicht meistern.

Bei uns ist es so, das ich nun Jahre meiner Energie in den Weg gesteckt habe, Gladur wieder zu einem fitten, lebensfrohen Pferd zu machen. Es hat viel Kraft gekostet und man selbst kommt doch oft zu kurz.

Jetzt, wo es ihm wieder gut geht, bin ich dran. Für mich selber. Und weil wir langsam an den Punkt kommen, wo ich der limiterende Faktor der Arbeit sein werde, wenn ich nicht an mir arbeite. Zu unbeweglich, zu langsam, zu energielos, zu alt.*g*  Wenn man sein Pferd so fit und fein macht, dann muss man es ihm gleich tun können, sonst bremst man es ständig aus. Ich will nicht bis hier gekommen sein um dann aus Faulheit nicht weiterzukommen.

In der Arbeit mit Gladur bin ich bisher nur vorwärts gegangen, vielleicht habe ich ein oder zweimal etwas getrödelt, aber ich bin immer noch auf dem Weg.

Von mir selber kann ich das nicht behaupten, ich habe schon zwei Mal nach einem höheren Level an Können gestrebt – und dann den Weg nicht zu Ende gebracht, aus unterschiedlichen Gründen.

Jetzt wo ich älter und weiser bin- hahaha- dämmert mir so gerade die Erkenntnis, das ich es noch mal schaffen kann. In meinem Tempo, so wie Gladur in seinem Tempo Fortschritte macht. Aber ich muss es tun, bevor es zu spät ist, denn es wird schwerer und schwerer je unbeweglicher man wird.

Ich weiß das es für alles was mich so stresst oder stört an mir, an der Welt an Allem einen Schlüssel gibt, sozusagen. Ich habe schon erfahren und gelernt, wie man sich dagegen „wappnen“ kann. Ich muss es nur nutzen. Nur tun. Nein. nicht schon wieder „müssen“… ich MÖCHTE es gern tun. Für mich.

Also jetzt nochmal – Start Teil 3 für die Arbeit an Körper und Geist. Diesesmal beginne ich wieder mit Qi Gong und lasse das Tai Chi erstmal ganz außen vor.

Ich weiß das mich die höhere Dynamik da wieder Richtung Ehrgeiz ziehen würde und es ist nicht gut, wenn man seinen Bewegungslevel mit dem vor fast zwanzig Jahren vergleicht, wenn man nicht kontinuierlich aktiv war.

Ich möchte jetzt erstmal die Ruhe für den Geist wiederfinden und meinen Körper wieder beweglicher und stärker machen und dafür ist mit den heutigen Voraussetzungen das Qi Gong wohl der richtige Weg. Schön langsam aber stetig den Weg das Ziel sein lassen und abwarten, welche Möglichkeiten sich noch auftun werden.

The sky is the limit

 

 

Dehnungshaltung

Nachdem ja im Internet viel Schwachsinn zum Thema Dehungshaltung (gerne verwechselt mit Vorwärts Abwärts als Kopfhaltung ohne Funktion- absolut niemand widerspricht, wenn man das als Irrweg bezeichnet- aber trotzdem ist das keine Reitweise, sondern bloß ein Auswuchs der Sportfraktion, der leider bisweilen aus Unwissen flächendeckend übernommen wird) zu lesen ist, da sich eine Reitschule auf einer Art Kreuzzug dagegen befindet und ich regelmäßig Ausschlag kriege, wenn ich das lese, will ich hier auch nochmal was dazu sagen.

Das Problem ist nämlich, das besagte Schule sich ebenso auf einem Irrweg befindet, wenn sie die Dehungshaltung als fehlerhaftes Element kategorisch aus der Ausbildung ausschließt.

Dann wollen wir mal…

Die Dehnungshaltung ist keine Reitweise, sondern ein Element der Arbeit, das jeder Sportler kennt. Vor und nach starker Belastung der Muskeln werden diese….? Ja genau, gedehnt. Ebenso wenn aus unterschiedlichen Gründen die Muskeln noch nicht bereit für eine funktionale Haltung sind, dann werden sie auch erstmal gedehnt.

Deshalb ist es natürlich auch beim Reiten so. Das Pferd sollte niemals eine Arbeitseinheit in nur einer einzigen Haltung geritten werden. (Aufrichtung oder Nase im Staub die beiden Extreme) Je nach Anforderung ändert sich auch die die Form und die Nasenhöhe des Pferdes. Nach jeder Anstrengung gibt man den Muskeln eine kurze Pause und Gelegenheit sich zu lockern. So folgt auf Aufrichtung und Versammlung bei guten Reitern immer eine Phase der Dehnung.

Ein Pferd das zu starkem Festhalten von Hals und Rückenmuskeln neigt, weil es nicht korrekt ausgebildet wurde oder sich nach einer Erkrankung in der Reha-Phase befindet, kann man mitnichten in Aufrichtung auf gesunde Weise korrigieren (auch wenn das so dargestellt wird) – um es in die Lage zuversetzen sich ohne festgehaltenen und weggedrückten Rücken korrekt aufzurichten, müssen die verkürzten Muskeln der Oberline zunächst gelockert werden, damit sie diese Arbeit machen können.  So ein Pferd wird also zunächst im steten Wechsel zwischen Dehnungs- und Gebrauchshaltung wieder locker und durchlässig gemacht. Und erst dann kann man vorsichtig beginnen es aufzurichten und zu Versammeln.

Das alles gilt natürlich auch für alle Formen guter Boden/ Handarbeit.

Wie sieht denn nun die „gute“ Dehnungshaltung aus?

So wie es das individuelle Pferd vorgibt. Ob der gewünschte Effekt mit relativ wenig in die Tiefe oder der Nase kurz über dem Boden erreicht wird ergibt sich aus dem Ist- Zustand des Pferdes in dem Moment, in dem die Dehnung abgefragt wird.

Wichtig sind jedoch ein paar Punkte:

Niemals über Tempo reiten, aber auch nicht zu langsam, das Pferd soll sein Grundtempo laufen.

Das Pferd streckt sich zwar vorwärts, wird aber nicht aus den Hilfen entlassen und fällt somit auch nicht komplett auf die Vorhand.

Im Seitenbild kann man sehen, das der Widerrist angehoben ist (das Pferd läuft nicht optisch bergab)

Die Nase bleibt mindestens an, besser vor, der Senkrechten, damit das Genick „offen“ ist.

Gladur am Langzügel
Das Genick ist offen, trotz des überbauten Gebäudes läuft er nicht bergab, das innere Hinterbein fusst immer noch unter.

Wenn ihr es nochmal von einer Fachfrau erklärt haben wollt, warum auch die besagte Schule auf einem Irrweg ist, dann lasst Euch das nochmal von Frau Ulrike Thiel erklären- schon lange kämpft sie gegen die Auswüchse in der Reiterei, legt den Finger in die Wunde und macht auch prominente Fälle von miesem reiterlichen Verhalten im Sport und sonstiger Öffentlichkeit publik. Und hier versucht sie halt auch hier etwas zur vehementen Vermittlung eines Irrwegs dagegenzuhalten.

Sie hat hier ein sehr schönes Video, das eigentlich alles auf den Punkt bringt.

English Summary follows soon.

Der Ritterschlag

Also zumindest mein ganz persönlicher Ritterschlag, war der letzte Kontrolltermin bei Lesley

Dieser ergab nämlich nicht nur die Bestätigung von meinem Gefühl, das Gladur jetzt wieder prima läuft, das Untersuchungsergebnis übertraf das sogar. Wir haben es nämlich geschafft, einen unserer Hauptbefunde, den Beckenschiefstand, so gut wie wegzuarbeiten. Dies bedarf noch weiterer Umsicht, damit sich dieser Zustand stabilisiert, aber man sieht es schon am Halten, wo es ihm nun gelingt beide Hinterbeine unter den Körper zu stellen und dabei sind dann beide Hüften auf gleicher Höhe. Der Schritt verbessert sich ebenfalls gerade noch weiter. 

Der restliche Körper war ebenfalls in einem altersgemäßen oder besseren Zustand, im Gegensatz zu vorher, wo alles immer noch überall geklemmt hat. 

Was lernen wir daraus?

Sucht Euch die richtigen Leute, die Euch bei Bedarf anleiten können, ansonsten reicht regelmäßige, abwechslungsreiche, sinnvolle Arbeit. Die Reitweise ist egal, hauptsache es kommt zu einem Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung, der Schritt wird frei vorwärts am Besten im Gelände trainiert und es werden die wichtigen Ruhetage nach stärkerer Belastung eingebaut und auch eingehalten, damit sich die Muskeln erholen und wachsen können. 

Dazu noch reichlich Geduld, denn wie ich kürzlich im Netz so treffend las (ich verlinke es, wenn ich es wiederfinde) „reell geht nicht schnell“. 

Gladur in Anlehnung
Steht hinten nicht gut, dafür ist die Anlehnung schön- extra fürs Foto

English Summary

My personal success of the year was awarded to me at the last physiotherapy session with Lesley, when I learned that not only my feeling „he goes really well now“ was confirmed but even surpassed.

Good work has eleminated even his biggest diagnose of a slightly tilted pelvis – some work on it is still needed to stabilise results, but in general, this is more than great. The rest of him is also in very good shape, considering joints and bones. 

So, what can be learned from it?

Find yourself suitable experts, that can show you the „how to“ part, then get to it and work on it. All the rest of it is regular, thought through work. It does not matter which riding concept you follow, as long as your work consists of a healthy mix of „strain“ and relaxation, you get to train the walk freshly forward, best would be to do this out on a hack/ walk. Just as important are the breaks- if you have put some work on the muscles, then give them a day to relax and grow, before you ask for the next effort.

And patience- patience is as usual key. No change for the better is going fast, quite contrary, these are slow processes, if you wish the result to be lasting. So take the time it needs. 

The Acid Test of Friendship

… wurde mit Bravour bestanden, schon wieder sehr stolz auf das Pony. 

Schnuffelnase von Gladur
Für Euch mach ich (fast) Alles <3

Vor einer Woche wurde Gladur mal wieder geritten. Aber nicht im Wald und nicht von Nele. Nein, Ellen hat auf ihm Platz nehmen dürfen und trotz der doppelten „Zumutung“*g* Reitplatz und „neuer“ Reiter, hat er das sehr souverän gemeistert. 

Ca. 20 Minuten waren die beiden unterwegs und vorallem im Trab, seiner Lieblingsgangart, die auch möglicherweise nicht so mit schlechten Erinnerungen beladen ist, hat er seine Sache extrem gut gemacht, war entspannt und losgelassen. Der Schritt ist noch ein anderes Thema, an dem lange, lange noch gefeilt werden muss – zumindest in der Bahn, im Gelände ist er besser.

Als kleines Plus zusätzlich zum megabraven Pferd hat sich in den Tagen danach im Trab eine positiv verbesserte Körperspannung gezeigt, so dass man wiedermal bestätigt bekommt das gutes Reiten schöner macht. Das war bisher bei ihm auch nach dem Schritt reiten immer so- der Schritt ohne Reiter gewinnt daran.

Trotzdem wird er kein Vollzeit-Reitpferd. Das Reiten sehe ich als Abwechslung im Training für ihn (besonders das Ausreiten) und als Trainingshilfe, da es einen positiven Effekt auf ihn hat. Er wird also weiterhin hauptsächlich von Unten gearbeitet und von Zeit zu Zeit auch mal geritten.

Wie haben wir das nun gemacht? Nun, abgesehen von der jahrelangen sorgfältigen Vorbereitung – wobei Reiten niemals das Ziel an sich war, das hat sich jetzt ergeben-  in Form von Balance, Kraftaufbau und ganz viel vertrauensbildender Beziehungsarbeit, vorallem in dem wir nicht blind und taub gegenüber seinen Bedürfnissen sind. 

Gladur ist ein durchaus arbeitswilliges Pferd, das auch gefallen möchte, allerdings manchmal nicht so genau weiß wohin mit all der Power. Gleichzeitig findet er es jedoch immer noch furchtbar, wenn er zuviel Zeugs am Kopf oder Körper hat oder mit Gebiß geritten werden soll. Alles was ihn einengt und begrenzt ist blöd. Da er jedoch gut auf Stimmhilfen konditioniert ist und Gewichtshilfen ebenfalls super annimmt, alles kein Problem. Mehr als ein Physio-Pad und ein gebißloser Zaum muss nicht ans Pferd und alle sind glücklich. 

Trotzdem war ich gespannt, wie er auf Ellen reagiert, die er vom Boden ja lange schon kennt. Aber das war völlig undramatisch. Er war kurz irritiert, das sie nun auch auf seinen Rücken möchte, da es aber wie immer einen Aufsteigekeks gab und sonst alles gleich war, hat er beschlossen, das es dann wohl seine Richtigkeit haben wird. 

Und der schönste Moment, der war, als er -von oben gelobt- entspannte und beschloss, das das mit dem Lob und der Aufmerksamkeit durchaus das komische Reiten aufwiegt- und er dann wieder diesen unvergleichlich niedlichen Gesichtsausdruck aufsetzte, mit dem er immer kundtut, das er sich auch für ziemlich großartig hält. 

Alles richtig gemacht.

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Auch mal 5 gerade sein lassen

Vor einer Weile fand ich während meiner Frühstückspause bei Wege zum Pferd einen sehr interessanten Artikel zum Thema Souveränität im Umgang mit Pferden.

Irgendwie sieht und liest man viel zu oft, wie Leute ihre eigenen Unsicherheiten durch ein ganz hartes Regime zu unterdrücken versuchen- das Pferd darf gar nichts, in der Hoffnung das so der kritische Moment nicht eintritt.
Oder man hätte gerne, das das Pferd nichts darf, kann aber auch das nicht umsetzen, weil es an grundlegender Beobachtungsgabe und Timing (noch) mangelt und dann wird bei Auftreten eines Problems lautstark gebrüllt, gefuchtelt und unter Umständen auch überzogen hart gestraft.
Nicht falsch verstehen, Unsicherheiten hat jeder. Jeder hat diese eine Situation bei der einem ganz anders wird, mit lebhaften mehreren hundert Kilogramm so nah bei. Aber es kommt darauf an, wie man versucht damit umzugehen.

Die Leute die regelmäßig überzogen hart auf kleinere und größere „Vergehen“ ihrer Pferde reagieren, begründen das gerne damit, das in einer Pferdegruppe niemand was geschenkt kriegt und es dort auch zur Sache geht.
Das stimmt aber nur bedingt. Ich habe ja nun selber schon stundenlang bei den Pferden auf der Weide und im Paddock gehockt und geschaut. Und da sieht man ganz klar, das Pferde, die gut sozialisiert wurden und in sich Ruhen und genug Platz und Futter haben, kaum zu extremen Drohgebärden greifen. Da wird eher mit dem Blick fixiert oder ein Ohr ein bißchen rangeklappt. Die Keule holen die eigentlich eher spät raus.

Die, die laut quietschend wie doof auf die anderen losgehen, ständig anderen Pferde mobben, herumjagen, ständig drohen und beißen oder wegen Nichtigkeiten um sich schlagen sind nicht souverän, sondern überspielen, genau wie wir Menschen, eine Unsicherheit durch überzogenes Verhalten und versuchen Selbstbewußtsein vorzugeben.
Das ist aber kein „normales“ Verhalten. (Normal im Sinne von „so immer anzuwenden“) Von daher sollte man sich diese Blender nicht zum Vorbild bei der Pferdeerziehung nehmen. Man darf nicht vergessen- wenn das Pferd Dir mal zeigen will, das es merkt, das Du bloß eine Show abziehst aber nichts dahinter ist, dann kann das im schlechtesten Fall sehr gefährlich werden, falls es beschließen sollte auf eine ungerechte Strafe ebenfalls mit körperlicher Gewalt zu antworten.

Dazu kommt noch, das soziale Tiere wie Pferde nicht den Fiesesten oder Stärksten an die Spitzenposition ihrer Herde wählen, wenn sie die Chance haben, sondern eigentlich das souveränste Pferd mit der größten Lebenserfahrung.
Und genau solche Pferde haben ein ganz feines Gespür, wo sie einschreiten müssen und wo man mal fünf gerade sein lassen kann. Kein „untergebenes“ Pferd stellt in so einer Situation die Führungsposition in Frage.

Von daher unbedingt diesen toll geschriebenen Artikel lesen: https://www.wege-zum-pferd.de/2017/11/07/grosszuegigkeit-ist-staerke/ und Eurem Pferd auch mal Kleinigkeiten verzeihen.

Aus eigener Erfahrung kann ich dazu sagen, das man (je nach Persönlichkeit des Pferdes! Es geht nicht alles mit jedem Pferd) eine ganz große Menge an Kompromissen im täglichen Umgang schaffen kann, die das Miteinander entspannen und trotzdem ist der Gehorsam in entscheidenden Momenten niemals in Frage gestellt.

Gladur trabt an der Longe, mit Schneeflockeneffekt

English Summary:
Some commentary about a great article I found. It focuses on the point of being confident while handling horses, as there are way too many people that hide their own insecurities (or lack of knowledge) behind super dominant behaviour, becoming a tyrant in the life of their horses. Those also tend to punish disobdience hard and explain this with the statement that horses amongst eachother won’t be very nice in meting out punishment, either.
This article nicely lines out, that is is not true, for the confident horse in a socialised herd has no need of drastic measures. They communicate with small gestures- even disapproval. Big gestures or even physical harm are the last measures they take.
And thusly the humans who want to copy horse-behaviour in their attempts of educating their horses should use the calm behaviour of confident horses, who will let smaller disobidiences pass occasionally and thusly gain the respect of the horse they handle, when they prove experienced and confident. And thusly handled horses will still be obidient if it matters- that is often the argument against this, that anarchy will break out.

From my own experiences, I totally second the article. Being generous works on every horse. HOW generous depends on the personality of the horse- some of them need a slightly more guided relationship, while others only unfold their potential at maximum freedom. Most horses are in the middle of this.
Try it out and turn handling your horse into an experience with your fourlegged friend and sportpartner – much more rewarding than master and servant.

Die Entwicklung innerhalb eines Jahres

Ende Januar 2016 – Gladur ist wie ein Jungpferd neu anlongiert und hier seit wenigen Wochen in ernsthafter Arbeit:
(Die Bildqualität ist leider schlecht, das ist ein Standbild aus einem Video)
Gladur im Januar 2016 an der Longe
Man sieht deutlich die fehlende Balance- er hängt schief auf der Kreislinie, nutzt Hals und Schultern zum Balancieren und rettet sich durch Tempo, der Takt ist nicht sauber. Ohne optische Hilfen (Dualgassen, Hütchen) ist ein runder Kreis nicht möglich.

Acht Monate später, im November:
(Juni bis August war wegen seiner Erkrankung teils nur eingeschränktes Training möglich, bzw. der Fokus lag eher auf Kondition als Gymnastizierung)
Gladur im November 2016 an der Longe
Man sieht die Verbesserung deutlich: Er hält die Kreislinie ohne nach innen zu kippen, die Oberlinie hat einen positiven Spannungsbogen und er trabt in Selbsthaltung und im Takt.
Das rückständige Vorderbein verrät, das hier noch etwas Arbeit nötig ist, damit er von hinten besser untertritt und sich vorne hebt.

Gelungen ist dies mit Hilfe von Gymnastizierung an der Hand und abwechslungsreichem, sinnvollem Longentraining (kein Zentrifugieren). Außer einem Kappzaum habe ich am Pferd keine weiteren „Hilfsmittel“ gebraucht.

Im Moment liegt unser Unterrichtsschwerpunkt auf der Handarbeit, in der er gerade große Fortschritte macht und bei der sich seine Arbeitseinstellung deutlich verbessert hat. Ich werde mal gucken, das ich demnächst auch davon mal ein Bild machen kann.

English Summary

End of January 2016 – Gladur just re-started his work life as a green horse would, from scratch. In the first image (sorry for the poor quality, it is a screenshot from a vid), he is started on longe-work only for a few weeks.

Very obviously the overall lack of balance shows. He is not bending his rump into a circle, instead he stays straight and „falls“ inwards. To compensate, he runs over tempo and uses his neck and shoulders to avoid really falling inside. Without optical aids on the ground, such as cones, a round circle is not possible for him.

Eight months later, in November (from June to August, serious work was not always possible, due to him being sick): you can see a great difference in the way he moves. He manages to stay on the circle line without tilting or falling on his inner shoulder dramatically. The upper line of his body has a correct curve with positive tension and he is carrying himself well, moving without losing tact in his trot.
The slightly set back inner foreleg reveals that he still needs some work of course, to ensure that his hindlegs move under better and he gets more light in his forehand and raises his withers better.

How was this achieved, then? He was worked in hand doing his horse gymnastics to loosen him and strengthen him and worked on the longe with a schedule with much variety, to keep him motivated and put different parts of his body in use. Apart from a Kappzaum, no other aids (like sidereins and stuff) have been used.

Right now, our focus in our lessons lies on working in hand, he has currently made some big progress and his work ethics have also improved. As soon as I have a pic of that type of work, I will post that, too.

Das Pony tanzt wieder

Nach unserer „Krise“ im letzten Herbst, als uns das auferlegte Arbeitspensum in Sachen Konditionstraining fast in eine handfeste Beziehungskrise getrieben hätte *g* aus der wir dank guter Freunde und unserer wunderbaren Trainerin (Ellen) wieder rausgefunden haben, ist nun die Leichtigkeit auf dem Rückweg in die Arbeit.
Seit Februar geht Gladur regelmäßig in der Doppellonge und er wird immer besser, diese Arbeit macht ihm wirklich Freude. Davon folgen bei Gelegenheit auch mal Bilder, ich muss nur jemanden finden, der mich vernünftig bei der Arbeit fotografiert.

Vorletzten Freitag war Yvonne Danger wieder bei uns, die uns aus dem Tal der Tränen gerettet hat, weil ihre großartige ganzheitliche Therapie aus Akupunktur und Homöopathie Gladur nicht nur stabilisiert hat, sie hat ihm außerdem geholfen wieder fit und fröhlich zu werden. Auch der angestrebte Versuch sein Temperament auszugleichen ist ein Erfolg, manchmal erkenne ich ihn gar nicht wieder. Er ist soviel entspannter und wendet sich auch anderen Pferden zu.

An dem Freitag haben wir ihn unter Belastung abgehört und die Atmung war einwandfrei, die Lunge frei von Schleim und auch sonst passte mein guter Gesamteindruck zu dem Eindruck, den Yvonne bei ihrer Untersuchung gewinnen konnte. Er wurde nochmals unterstützend Akupunktiert und erhält nun noch eine Kur zur Stärkung des Immunsystems, aber danach werden wir bis auf die Sprays wohl alle Medikamente ausschleichen können.

Seit Anfang des Jahres hat sich viel getan. Wir haben im freien Spiel richtige Laufspiele angefangen und lernen nun gerade von Ellen etwas disziplinierte Formen von Freiarbeit, hihi. Die letzte Zeit habe ich unterstützend den Schwerpunkt auf Konditionsarbeit gelegt, um ihm zu helfen, während einige Pferde um ihn herum erkrankt waren.  Nun werde ich mich aber auch wieder der Gymnastizierung zuwenden.

Besonders schön ist auch, das er nochmal eine Spur anlehnungsbedürftiger geworden ist. So langsam kann man richtig mit ihm Schmusen und er erträgt das nicht nur, sondern gibt auch etwas zurück. Nur wenn er mal wieder die Idee hat, den Kopf kraulen zu wollen, dann wird es unangenehm. *g*



English summary:

The Pony is dancing again

After finding our way out of our crisis from last autumn, when the sudden high level of condition training and work (all for helping his body and breathing, of course) had almost given our relationship a hearty crack, hadn’t good friends and our wonderful trainer (Ellen) put us back on course and mediated in the self-created trouble that we had. And now finally, the ease is coming back to work, the evil „must, must, must“ has fallen away and has been replaced by „let’s see what we can do today“ again. Since February, Gladur works in the double longe again and he gets better and better at it, as he really seems to enjoy this type of work. There shall be pics as soon as I find someone who can take nice ones of our work.

The Friday two weeks ago, we were also visited by Yvonne Danger, Gladur’s practioner who has helped us from our glum outlook on the future, as her great overall treatment consisting of acupuncture and homöopathia has not only managed to stabilize the pony, but also to make him new and improved as well. With all efforts for him together, he is becoming a whole new horse, fit, happy, even more interested in his surroundings and even interested in interacting with other horses.

That Friday, we checked him after a workload to hear his breathing when under strain and he passed with flying colours. The way I judged his condition and the way he presented himself was surprisingly great and so Yvonne joined me in my impression of him being in good condition. Checking him confirmed this. He got one more acupuncture session to give him additional support as some of his comrades have been ill. He also is getting a booster for his immune system and after that, we are going to slowly sneak out the mediaction except for the sprays.

Since the beginning of this year a lot of things have happened, we started to play chase- games together and are now learning from Ellen a more disciplined way of working at liberty, LOL!! Recently my focus has been condition work, to support him in staying healthy under the circumstances of sick comrades, but by now I will slowly begin to add some in hand training as well, to continue building his shape.

And what is most wonderful- he is getting snugglier. He is no longer just bearing with being cuddled, but actively taking a part and also asking for soft touches sometimes.

Bodenarbeit – 3

bodenarbeit01Gestern hatten wir eine Unterrichtseinheit bei Miriam, die wirklich sehr hilfreich war.
Bisher hatte ich ja noch nicht sehr hohe Anforderungen gestellt, damit auf einer freundlichen Basis erstmal eine Beziehung und Vertrauen wachsen können. Diese Basis ist nun da und nun darf die Anforderung auch ein bißchen nach oben geschraubt werden, sprich man darf auch mal ein bißchen etwas verlangen.

Ich bekam gestern eine Menge Detailkorrekturen, die mir sehr helfen, da ich ja bisher ernsthafte Bodenarbeit noch nicht unter Anleitung gemacht habe. Neben dieser Arbeit an mir selber gab es auch Aufgaben für Gladur.

Um seiner Tendenz vor Dingen auszuweichen (rückwärts oder seitwärts) entgegen zu wirken, muss ich nun darauf achten, das Bewegungen wie Wendungen immer in Einzelschritten, Schritt für Schritt, gemacht werden und man sozusagen jeden Schritt einzeln abfragen kann.
Dafür kann man die Übung nach wenigen Schritten unterbrechen, kurz anführen und etwas anderes machen und später fortführen. So kommt merklich Ruhe ins Pferd.

Zusätzlich soll ich Stimmkommandos einführen und nutzen, damit ich ihm helfen kann, zu verstehen, was nun kommt. Als ich mir darufhin gestern Abend eine Liste machte, von Kommandos, die ich bereits sporadisch genutzt habe, habe ich gesehen, dass wir schon einiges auf dem Zettel haben, das werde ich nun konsequent nutzen.

Gezeigt haben wir gestern das Halten, Rückwärtsrichten, Schulter herein und Vor- und Hinterhandwendung, für die wir jeweils Korrekturen erhalten haben, damit wir diese verbessern können.

Zur Abwechslung in der Arbeit habe ich gezeigt bekommen, wie man den Spanischen Schritt vorbereitet, durch die Polka, und wie man diese ebenfalls noch einmal vorbereiten kann.
Damit wir an der Polka Spaß haben müssen wir aber erstmal noch ein bißchen Beine heben auf Berührung mit der Gerte üben. Wenn das gut klappt, können wir mit der Polka anfangen.

Neu zu unserem Repertoire kommt auch die Schaukel/Wippe, bei der man das Pferd eine bestimmte Zahl Schritt vorschickt und dann möglichst fließend umgehend zurück ins Rückwärts mit derselben Anzahl Schritte. Wenn das Pferd durchlässig geworden ist, ist es eine fließende Schaukelbewegung vor und zurück. Bei uns ist es momentan noch ein unwilliges Gestöcker. XD

Außerdem hat mich der Schlingel sehr erfolgreich hereingelegt, er kann nämlich bereits das Kompliment samt tiefer Verbeugung.
Hierbei bin ich das Problem, aber ich werde das auch noch hinbekommen, die Hilfen dafür richtig zu geben.
Zu dem Thema hätte ich ja hier noch das Video hier gefunden- gleiche Situation, Pferd kann die Lektion, Mensch lernt noch *ggg*
https://youtu.be/r-Yq_c6bPBg

Ich habe mir jedenfalls gleich als ich nach Hause kam alles Wichtige in ein kleines Notizbuch geschrieben, das wirklich so schmal ist, das man es in der Jackentasche mitnehmen kann. So kann man dann während der Arbeit notfalls noch mal spicken und gucken, ob man wirklich auf alle Details achtet.
Bei Tai Chi Sonderkursen mache ich es genauso, danach schreibe ich alles Neue in eine Kladde, so festigt sich das Ganze auch noch besser im Gedächtnis.
bodenarbeit02

Groundwork – 3

Yesterday, Gladur and me had a very helpful training lesson with Miriam.
So far, I didn’t ask much of him, so we could build a foundation of trust and get to know eachother in a peaceful situation. We have now reached a stage where we can raise the bar some and begin more serious work now.

Presenting myself to a teacher, I got a lot of corrections, which is very good, as I have never before done groundwork under the eyes of a teacher, so it helps tremenduously to hear where I am correct and where not. Currently it is more not. *g* And of course, there are things to work on for Gladur as well.

To correct his tendency to escape any kind of pressure (sideways or backwards), I have to pay attention now to make sure that each complex move is executed step by step and without haste. You have to be able to ask for every single step of the complete move. Like this, you do not only get more control over the horse, but also add a factor of calm to the work, there is no need to rush if it is possible that only one step will be asked for.

Additionally, we’ll have to use voice-commands a lot more. So I am going to establish them and use them consequently now. When I made a list of things that theoretically have a command already, I was quite astonished to see that those are already quite a few.

We presented stopping, going backwards, shoulder in (sidepassing move), turn around the forehand and turn around the hindlegs and got corrections for those moves, so we can do them better.

To get some diversion in the routines, Miriam showed us how to prepare the Spanish Walk by doing the Polka and how to prepare the Polka in turn, because we’ll have to work on raising all four legs (one after the other) on touch signal (and voice command) quite a lot before we are going to have fun with that, LOL!!

New in our portfolio is „the swing“, in which you lead the horse forward a certain number of steps (one per hoof for example), stop it and send it back for exact the same number of steps. If the horse is paying attention and letting through the aids you give, then it is one fluid wavelike movement to and fro. With us, it is more a controlled stalling to and fro, LOL!! That will take us a while. XD

Then I was quite surprised by seeing that the dear pony does a perfect compliment even combined with bowing the head already- so the wicked little thing has been leading me on for months, getting tons of treats and pretending not to know what I want, LOL!!bodenarbeit03
But of course, in this case it is my imprecise way of telling him how to, I have to learn this as this is entirely new to me.
(In the German version I have linked to a funny vid with just the same situation- trollball teaches human the compliment. It is even more funny if you understand the German diaclect commentary, though, so I did not link to it here as well…)

Anyhow, as soon as I got home, I sat down and scribbled all the important input into a small notepad. It is small enough for a pocket, so I can bring it to work with the horse and check if I got the facts straight, so to speak.
I always do that after Tai Chi courses, too, because not only do you have written reference, you can also commit the new things easier to memory like this.