Wenn Träume wahr werden

Ich glaube so ziemlich alle von uns großen und kleinen Pferdeleuten haben schon mal davon geträumt, sich auf dem Schlitten vom Pferd durch den Schnee ziehen zu lassen.

Blick vom Schlitten aufs Pferd
Auf ins Winterwonderland

Dieses Wochenende hat Glaður mir geholfen, den Traum wahr zu machen. Klar war er gut vorbereitet, er kennt Fahren vom Boden und vor seinem Jahr mit langsamen Auftrainieren hat er auch das Anziehen und Nachschleppen kleinerer Gewichte gelernt. Trotzdem hatte er noch nie einen Schlitten im Schlepp, geschweige denn ist er von einer Person aus tiefer Position hinter ihm gefahren worden.

Und er hat uns komplett aus den Socken gehauen, mit welcher Selbstverständlichkeit er dieses Neue angenommen hat und gleich richtig gut gemacht hat. Er hat sich benommen, als würde er das schon immer so machen, nichts Außergewöhnliches, was habt ihr denn?

Auf diese Selbstverständlichkeit bin ich fast noch stolzer, als auf die gute Arbeitseinstellung, die er auch hier wieder bewiesen hat. Ich habe Jahre gebraucht ihm zuvermitteln, das ihm nichts Schlimmes passiert, egal was der Mensch wieder Komisches probieren will. Und jetzt- jetzt ist er so weit und macht voll Vertrauen bei einer neuen Idee einfach mit. ❤❤❤

Gladur vorm Schlitten
Er ist einfach ein Traumpony.

Und das bringt mich zum nächsten Punkt- auch Traumponys haben ein Recht darauf, das solche Aktionen allen Beteiligten Spaß machen und sie nicht auf Kosten des Ponys gehen.

Damit er so lieb mitarbeitet, hat er bei mir auch Mitspracherecht. Seine Arthrose kann ihm gerade bei kaltem Wetter mal wehtun, also ist es wichtig auf ihn zu achten und ihm zu glauben, wenn er zu irgendwas “Nein” sagt.  Heute war es vermutlich eher Muskelkater von gestern, aber der Punkt ist ja derselbe. Mit Autsch ist nicht gut arbeiten.

Heute morgen war es so. Wir wollten eigentlich nochmal ein Miniründchen Schlittenfahren, aber er hat noch ohne Gewicht im Schlitten mehrfach angehalten und sich nach dem Schlitten umgedreht. Der Schlitten wurde also abgehängt und es wurde stattdessen ein kleiner Spaziergang. Und Pony schnaubte erleichtert ab und ging ein Stück mit den Nüstern an meiner Hand. Das ist so ein Ding, da würd ich fast vermenschlichend Hand in Hand zu sagen.

Amor hat das immer gemacht, wenn ich aufgepasst habe, während er schlief. Und Gladur macht es oft, wenn er wegen irgendwas erleichtert ist. Deswegen passt das Gefühl dazu wohl am ehesten zu dem, wenn ein Mensch Unterstützung sucht oder gesucht hat und seine Hand in die der anderen Person legt.

Gladur trabt vorm Schlitten
Ich sag ja, Traumpony… Super Arbeitseinstellung, super brav.

Achso und noch ein kleines: Bitte nicht einfach zu Hause nachmachen!

Wie oft sieht man Leute, die ohne Vorbereitung, passenden Ort und Ausrüstung einfach den Schlitten ans Pferd hängen und sich keine Gedanken machen. Es kann gut gehen, es kann aber auch schiefgehen. Darum bedenkt Folgendes, wenn ihr sowas auch mal probieren wollt:

Das Pferd:
-Darf keine Tendenzen zum Ausschlagen haben
-Sollte Fahren vom Boden bereits gut kennen
-Sollte bei Berührungen an den Beinen (Leine, Stränge etc) absolut gelassen bleiben
-Sollte bereits gelernt haben, willig anzuziehen (nein, das ist nicht selbstverständlich):
-Muss gut an den Hilfen stehen und auf Stimmkommandos hören

Die Ausrüstung;
-Muss gut passen
.Muss richtig angelegt sein
-Muss zum Verwendungszweck gedacht sein – keine wilden DIY aus Strohband etc.
-Keine Experimente mit neuer Ausrüstung (anderes Gebiß etc) beim ersten Versuch

Der Ort:
-Ist beim ersten Versuch im Idealfall eine umzäunte Weide oder der verschneite Reitplatz am Stall.
Immer dran denken- Pferde und Ponys sind groß, stark und man weiß niemals vorher genau, wie sie in bestimmten Situationen reagieren. Niemand will, das sein Pferd vors Auto springt, weil man auf dem Weg neben der Strasse seine ersten Versuche macht.

Helfer:
Wie beim Fahren geht hier nichts ohne einen Helfer. Das Pferd muss zunächst von einer Vertrauensperson angeführt werden, um sich in Ruhe mit der neuen Situation vertraut zu machen. Erst wenn es so gelassen Schritt geht, kann der Fahrer die Zügel allein übernehmen. Der Helfer bleibt dabei zunächst in der Nähe um einzugreifen.

Falls das jetzt jemand uncool findet- lieber uncool als das man sich ewig Vorwürfe macht, wenn doch was Unvorhersehbares passiert. 

English Summary: Follows soon.

Der Blick auf die Waage…

***unbezahlte Werbung – Link zur Webseite eines Pferdemagazins***

… der bei uns Menschen ja meist eher unbeliebt ist, vor allem jetzt nach den Feiertagen, hihi. 

Beim Pony macht das Ganze mehr Spaß, denn der ist am Abnehmen, seit er mit den Tabletten in Behandlung ist. Ich kann das Gewicht zwar nur mit einem Maßband schätzen, aber das es weniger wird, sieht man ja trotzdem. Im Frühjahr werde ich wohl das Thema Pferdewaage nochmal aufgreifen- wenn dann keine größeren Kontaktbeschränkungen mehr bestehen. 

Wenn man ihn so anguckt, denkt man eventuell “Die spinnt doch”, denn ein grundsätzlich rundrippiges Pferd mit auch noch ordentlich Fell wird natürlich grundsätzlich irgendwie “gepolstert” aussehen. Dazu kommt dann noch ein Rücken mit Schwung und ein leicht hängender Bauch, sowohl dem Cushing als auch dem nicht so dollen Bindegewebe, wenig trainierten Bauchmuskeln und der Schwerkraft geschuldet. Alle diese Faktoren dürfen einen nicht verleiten zu denken, das Tier wäre fett.

Tatsächlich ist er laut dem Maßband nun auf dem Weg zum Idealgewicht (für seine Rasse und Größe) und in der Tat sprechen auch die Bewegungsfreude in Freiheit und die generelle Bereitschaft zum rumtoben dafür, das sich da jemand leicht wie eine Feder fühlt. 

Was noch nicht ganz weg ist, sind verbleibende Polster im Übergang zur Kruppe und an der Kruppe selbst, die sich Krankheitsbedingt eingelagert haben, allerdings ist auch da schon wirklich viel “weggeschmolzen”. 

Jetzt mal zu den harten Fakten, sprich Ergebnissen der Messungen mit Maßband:

Sommer 2020 (vor Diagnose und Behandlungsbeginn): ~ 402 kg
November 2020 (seit knapp 2 Monaten in Behandlung) ~ 376 kg 
Januar 2021 (seit 4 Monaten in Behandlung)  ~ 356 kg

Hier zum Vergleich, die von der Cavallo ermittelten Richtwerte zum Normal- und Durchschnittgewicht verschiedener Pferderassen:

Isländer

Gemessene Größe (Durchschnitt): 138 cm
Gemessenes Gewicht: 262-470 kg im Schnitt 386 kg (+/- 30 kg)
Gewicht bei einer Größe von: 123 bis 135 cm ca. 357 kg (+/- 24 kg);
136 bis 141 cm ca. 393 kg (+/- 25 kg);
142 bis 150 cm ca. 398 kg (+/- 28 kg)
Fazit: Isländer sind eine recht homogene Rasse. Sie unterscheiden sich im Gewicht nur wenig untereinander.

In früheren Jahren hat sich nie groß etwas verändert, im Winter wurde er minimal leichter, weil er so oft wie möglich ohne Decke steht, aber eben nicht deutlich. Dies muss also der Behandlung geschuldet sein, denn Haltung, Fütterung und Belastung wurden nicht verändert. 

Gladur mit Abschwitzdecke
Schön verhüllt, damit man auch nichts erkennen kann, hihi

Die Zähne sind gemacht, Hufe und Fell in tollem Zustand, er ist munter, aufgeweckt und lauffreudig- an körperlichen Problemen kann die Abnahme also eher nicht liegen. 

Passend dazu kam heute die Meldung, das er sein Schüsselfutter nicht mehr mag- er hatte gestern schon sehr maulig davon gefressen und nur die Deko und die für ihn leckeren Anteile rausgepickt.

Naja, Nachdem er sich nun über zwei Jahre lang gesund und getreidefrei ernähren ließ, ist es wohl mal wieder Zeit eine kleine Menge “ungesundes” mit in den Eimer zu tun. Bei den winzigen Mengen die er davon bekommt, ist das auch nicht wirklich dramatisch. 

English Summary:

Will follow soon

Die Sternsekunden

… ich weiß immer gar nicht wie man auf “Sternstunden” kommt- der perfekte Moment ist doch in der Regel genau das und selten länger als ein paar Sekunden oder Minuten. 

Wir hatten heute den perfekten Moment. In der Trabsequenz am Schluss, da hat für ein paar Herzschläge alles gestimmt. Ich habe es endlich geschafft alle Hilfen so zu koordinieren, das sie ihm auch geholfen haben und Gladur hatte in diesem Moment die Beweglichkeit, die Kraft und den Willen sie anzunehmen und umzusetzen. 

Für einen kleinen Moment war da das Pferd, das er hätte sein können, wenn sein Leben anders verlaufen wäre. 

Unser magischer Moment sah so aus: Es bestand tatsächlich reelle Anlehnung an die Doppellonge und als er meiner Hand nach vorn gefolgt ist, eigentlich sollte er nur das Genick weiter aufmachen, da kam die Peitschenhilfe in genau dem richtigen Moment und so wurde er nicht schneller, sondern richtete sich korrekt im Rahmen seiner Möglichkeiten auf. Ein paar wenige seiner ganz großen Trabtritte, zum allerersten Mal in korrekter Haltung, mit lockerem Unterhals, positiv gespannter Oberlinie und angehobenem Widerrist. Trotz der großen Tritte hat man ihn fast nicht gehört, so leicht war er in dem Moment.

Und dann hatte uns die Erde wieder- seinen untrainierten Körper verließ die Kraft für die positive Spannung und bei mir gings von fühlen ins Denken über- puff, weg der Moment. *g*

Für ihn war dann Feierabend, aus zwei Gründen- zum einen, weil im perfekten Moment bei solchen Meilensteinen immer Schluss ist und zum anderen, weil ich mit dem Hinterbein nichts riskieren möchte. Solche Trabaktion mag leicht aussehen, aber das Hinterbein muss sehr arbeiten.

Auch viele kleinere Fortschritte gibt es im Moment, wann immer ich mit der Doppellonge komme. In “sicherem Abstand” vom Menschen nimmt er sich gerade die Zeit, Dinge die er an der Hand und am Langzügel schon gelernt hat vorsichtig auch an der Doppellonge zu probieren. Von mir unterstützt mit den bekannten Stimmkommandos. Interessanterweise ist ihm wohl die leichte Anlehnung der beiden Longen sehr angenehm und er fasst zusehends Mut, sich nicht mehr zu verkriechen, sondern sachte nach dieser Anlehnung zu fühlen. Auch wenn er sich noch öfter nach unten wegtaucht, weil das bei ihm so eingebrannt ist, so ist doch jetzt immer die Nase vorn und das Genick offen dabei. 

Interessant ist, das er wirklich auch die Möglichkeit nutzt, nach der passenden Haltung zu suchen. Außer Nase durch den Sand schleifen hat er freie Auswahl. Und man sieht ihn richtig probieren ohne irgendwie hektisch zu sein. Meistens entscheidet er sich für eine schöne freie Haltung mit der Unterlippe ca. auf Höhe der Buggelenke und man sieht das es ihm so leicht fällt auch immer mal kurz den Rücken loszulassen. Ich bin sehr begeistert von seinen Fortschritten im Moment, auch wenn sie anderen vielleicht winzig vorkommen mögen.

Mittlerweile bin ich auch fast soweit, diese zweite Auszeit wirklich als Chance zu begreifen. Zur Ruhe quasi gezwungen ernten wir jetzt gemeinsam die Früchte der Arbeit der vergangenen Jahre, in dem wir alles nochmal langsam und korrekt auffrischen und eventuelle Fehler und Hakeligkeiten in Ruhe ausbügeln. 

Wohlverdiente Pause nach der Arbeit
Wohlverdiente Pause nach der Arbeit

English Summary: follows in a while

Wenn Arbeit Mut kostet

Und ich meine hier keine halsbrecherischen Aktionen, sondern ganz normale Arbeit und ich meine den Mut des Pferdes, nicht des Menschen.

Irgendwann kommt mit jedem Pferd der Moment, wo es – warum auch immer in dem Moment- sich nicht sicher ist, ob es Eurer Anforderung jetzt nachkommt. Je nach Temperament und Vorerfahrungen (welche Konsequenzen haben Fehler) wird es

die Situation entweder aussitzen und auf weitere Hilfe von Euch warten (das wäre gut, denn dann stimmt alles in der Arbeitspartnerschaft)

sich fürchten und verweigern (was heißt, das entweder jetzt oder früher was nicht stimmt(e))

unsicher nachfragen, sich aber dann ein Herz fassen und anbieten, was es für die richtige Reaktion hält (was ebenfalls gut ist, denn dann ist man auf dem richtigen Weg)

Mit Gladur hat man solche Momente oft, wenn man nah am Pferd mit ihm arbeitet, also Führen auf kurze Distanz, Arbeit an Zügel oder Langzügel. 

So gern er freilaufend am liebsten auf den Schoß möchte und sich überall halten und berühren lässt- so unheimlich findet er oft noch die direkte Nähe eines Menschen in einer Arbeitssituation. An solchen Tagen braucht er sehr viel Ansprache und viele Berührungen, die nicht mit der Arbeit zu tun haben- so zum Beispiel am Langzügel einfach mal die geöffnete Hand flach auf die Kruppe legen und streicheln. Nach und nach, so fühlt man dann, weicht die Spannung und der Atem wird tiefer. Diese Tage sind selten geworden, aber sie werden uns wohl immer begleiten.

Deutlich öfter passiert es, das innerhalb einer Arbeitseinheit plötzlich ein Wunsch von mir außerhalb von Gladurs Komfortzone liegt. Sei es, weil es für ihn neu ist. er das nicht so gerne macht oder er gerade selber eine andere Idee hatte, der er nun nicht nachkommen kann. 

Was dann typisch ist, ist eine -so nenne ich das immer für mich- Verzögerung. Er hat meine Anweisung wahrgenommen und hätte auch eine Antwort darauf, aber aus irgendwelchen Gründen, will er die lieber nicht so spontan geben. Was manchmal auch ganz gut ist, denn wenn er sich aus eigenen Gründen zu eingeengt fühlt, kann das auch schonmal ein ernstes Drohen sein, was als Antwort kommt – besser also, er überlegt nochmal.  Diese Verzögerung darf man sich aber nicht minutenlang vorstellen- es sind nur wenige Sekunden, die ich deuten kann, da ich ihn jetzt schon so gut kenne. Sekunden, in denen er mit sich ringt.

Aber immer öfter kommt dann nicht mehr Ablehnung, sondern ein zunächst zaghaftes Angebot, mit angehaltenem Atem. Liegt er mit seiner Idee komplett daneben, mache ich einfach gar nichts oder korrigiere ihn freundlich, falls nötig.

Bei jedem kleinen Hauch in die richtige Richtung gibt es Lob, zuerst mit der Stimme und dann nach dem Anhalten auch gern einen Keks.

Und immer öfter sieht man beim Stimmlob das “Aha” deutlich in seinem Gesicht und es folgt unmittelbar ein Ausdruck von “Stolz”- das ganze Pferd wächst sichtbar ein paar Zentimeter und die angebotene Lösung wird mit deutlichem Nachdruck wiederholt.

Viel wichtiger als das was er eigentlich lernen soll, ist dabei etwas ganz anderes- Gladur lernt gerade, das Fehler nicht schlimm sind. Er lernt, das es sich lohnt seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und einfach auszuprobieren, was gemeint sein könnte.

Das zweite was er lernt, ist das “Nein” in Ordnung ist. Wenn er sich komplett außer Stande sieht, zu verstehen oder zu machen was er gerade soll, dann akzeptiere ich sein Nein, breche ab, sortiere uns neu und frage später noch einmal nach. Auch das wirksame Nein macht etwas mit ihm. Im Gegensatz zum Lob wird er zwar nicht größer, aber dafür locker. Er atmet oft hörbar aus und verliert einen kleinen Moment seine Körperspannung. Es erleichtert ihn buchstäblich, das seine Zeichen gelesen und richtig erkannt werden.

Ein Meilenstein auf seinem Weg. 

Zwei so vermeintlich kleine Dinge, der Mut Fehler zu machen und das Wissen NEIN sagen zu können, sie stellen seine kleine große Pferdewelt auf den Kopf- aber in einer guten Weise.

Es sollte selbstverständlich sein so zu arbeiten. In Gesprächen und Beobachtungen ist es das aber oft nicht. Oft stimmt auch die Selbstwahrnehmung nicht und die Leute denken, das sie so arbeiten, strafen aber reflexhaft trotzdem bei Fehlern ohne die Ursache zu suchen.

Ich arbeite schon lange so, aber es braucht viele, viele verlässliche Wiederholungen bis es ankommt und sich setzt. Anscheinend ist es so wie mit einer Bewegung, die neu erlernt oder überschrieben werden soll. Bis der Körper sie selbstverständlich ausführt sind rund 10.000 Wiederholungen nötig. 

 

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Der Ritterschlag

Also zumindest mein ganz persönlicher Ritterschlag, war der letzte Kontrolltermin bei Lesley

Dieser ergab nämlich nicht nur die Bestätigung von meinem Gefühl, das Gladur jetzt wieder prima läuft, das Untersuchungsergebnis übertraf das sogar. Wir haben es nämlich geschafft, einen unserer Hauptbefunde, den Beckenschiefstand, so gut wie wegzuarbeiten. Dies bedarf noch weiterer Umsicht, damit sich dieser Zustand stabilisiert, aber man sieht es schon am Halten, wo es ihm nun gelingt beide Hinterbeine unter den Körper zu stellen und dabei sind dann beide Hüften auf gleicher Höhe. Der Schritt verbessert sich ebenfalls gerade noch weiter. 

Der restliche Körper war ebenfalls in einem altersgemäßen oder besseren Zustand, im Gegensatz zu vorher, wo alles immer noch überall geklemmt hat. 

Was lernen wir daraus?

Sucht Euch die richtigen Leute, die Euch bei Bedarf anleiten können, ansonsten reicht regelmäßige, abwechslungsreiche, sinnvolle Arbeit. Die Reitweise ist egal, hauptsache es kommt zu einem Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung, der Schritt wird frei vorwärts am Besten im Gelände trainiert und es werden die wichtigen Ruhetage nach stärkerer Belastung eingebaut und auch eingehalten, damit sich die Muskeln erholen und wachsen können. 

Dazu noch reichlich Geduld, denn wie ich kürzlich im Netz so treffend las (ich verlinke es, wenn ich es wiederfinde) “reell geht nicht schnell”. 

Gladur in Anlehnung
Steht hinten nicht gut, dafür ist die Anlehnung schön- extra fürs Foto

English Summary

My personal success of the year was awarded to me at the last physiotherapy session with Lesley, when I learned that not only my feeling “he goes really well now” was confirmed but even surpassed.

Good work has eleminated even his biggest diagnose of a slightly tilted pelvis – some work on it is still needed to stabilise results, but in general, this is more than great. The rest of him is also in very good shape, considering joints and bones. 

So, what can be learned from it?

Find yourself suitable experts, that can show you the “how to” part, then get to it and work on it. All the rest of it is regular, thought through work. It does not matter which riding concept you follow, as long as your work consists of a healthy mix of “strain” and relaxation, you get to train the walk freshly forward, best would be to do this out on a hack/ walk. Just as important are the breaks- if you have put some work on the muscles, then give them a day to relax and grow, before you ask for the next effort.

And patience- patience is as usual key. No change for the better is going fast, quite contrary, these are slow processes, if you wish the result to be lasting. So take the time it needs. 

The Acid Test of Friendship

… wurde mit Bravour bestanden, schon wieder sehr stolz auf das Pony. 

Schnuffelnase von Gladur
Für Euch mach ich (fast) Alles <3

Vor einer Woche wurde Gladur mal wieder geritten. Aber nicht im Wald und nicht von Nele. Nein, Ellen hat auf ihm Platz nehmen dürfen und trotz der doppelten “Zumutung”*g* Reitplatz und “neuer” Reiter, hat er das sehr souverän gemeistert. 

Ca. 20 Minuten waren die beiden unterwegs und vorallem im Trab, seiner Lieblingsgangart, die auch möglicherweise nicht so mit schlechten Erinnerungen beladen ist, hat er seine Sache extrem gut gemacht, war entspannt und losgelassen. Der Schritt ist noch ein anderes Thema, an dem lange, lange noch gefeilt werden muss – zumindest in der Bahn, im Gelände ist er besser.

Als kleines Plus zusätzlich zum megabraven Pferd hat sich in den Tagen danach im Trab eine positiv verbesserte Körperspannung gezeigt, so dass man wiedermal bestätigt bekommt das gutes Reiten schöner macht. Das war bisher bei ihm auch nach dem Schritt reiten immer so- der Schritt ohne Reiter gewinnt daran.

Trotzdem wird er kein Vollzeit-Reitpferd. Das Reiten sehe ich als Abwechslung im Training für ihn (besonders das Ausreiten) und als Trainingshilfe, da es einen positiven Effekt auf ihn hat. Er wird also weiterhin hauptsächlich von Unten gearbeitet und von Zeit zu Zeit auch mal geritten.

Wie haben wir das nun gemacht? Nun, abgesehen von der jahrelangen sorgfältigen Vorbereitung – wobei Reiten niemals das Ziel an sich war, das hat sich jetzt ergeben-  in Form von Balance, Kraftaufbau und ganz viel vertrauensbildender Beziehungsarbeit, vorallem in dem wir nicht blind und taub gegenüber seinen Bedürfnissen sind. 

Gladur ist ein durchaus arbeitswilliges Pferd, das auch gefallen möchte, allerdings manchmal nicht so genau weiß wohin mit all der Power. Gleichzeitig findet er es jedoch immer noch furchtbar, wenn er zuviel Zeugs am Kopf oder Körper hat oder mit Gebiß geritten werden soll. Alles was ihn einengt und begrenzt ist blöd. Da er jedoch gut auf Stimmhilfen konditioniert ist und Gewichtshilfen ebenfalls super annimmt, alles kein Problem. Mehr als ein Physio-Pad und ein gebißloser Zaum muss nicht ans Pferd und alle sind glücklich. 

Trotzdem war ich gespannt, wie er auf Ellen reagiert, die er vom Boden ja lange schon kennt. Aber das war völlig undramatisch. Er war kurz irritiert, das sie nun auch auf seinen Rücken möchte, da es aber wie immer einen Aufsteigekeks gab und sonst alles gleich war, hat er beschlossen, das es dann wohl seine Richtigkeit haben wird. 

Und der schönste Moment, der war, als er -von oben gelobt- entspannte und beschloss, das das mit dem Lob und der Aufmerksamkeit durchaus das komische Reiten aufwiegt- und er dann wieder diesen unvergleichlich niedlichen Gesichtsausdruck aufsetzte, mit dem er immer kundtut, das er sich auch für ziemlich großartig hält. 

Alles richtig gemacht.

Click for English Summary

So ein Pony, das kann alles…

…ja das weiß viel mehr als ihr! *g*

Gladur schnuppert
Moin Leute, ich bin jetzt Teilzeit-Wochenend-Reitpferd!

Glaubt ihr nicht? Dann guckt mal hier:

Nele und Gladur im Wald
Like a boss! Oder etwa nicht?!
Paaaarty!
Na? Wer könnte das besser als ich?!

Und jetzt alle:

So ein Pony, das kann alles,
ja das weiß viel mehr als ihr!
Könnte es noch Eier legen,
wäre es ein Wundertier!!!

Refrain

Ponys lesen keine Zeitung,.
tanzen niemals Rock’n Roll!
Wählen keine Miss Europa
und sie fühl’n sich trotzdem wohl!

Refrain

So ein Pony musst Du haben,
denn dann hast Du einen Freund!
Wirft es Dich auch mal herunter,
war’s bestimmt nicht bös’ gemeint!

Refrain

So ein Pony will nicht rauchen,
macht sich nichts aus Bier und Schnaps!
Darum springt es frisch und munter
und sein Herz hat keinen Klaps!

😀 😀 😀 (Wers nicht erkannt hat- ich sag nur Immenhof XD)

Nee, ganz im Ernst- ist es nicht großartig, das mein wunderbares Pony beschlossen hat, das Reiten vielleicht doch nicht so blöd ist, solange er dabei draußen was erleben kann. Ich bin mächtig stolz auf den großen Kleinen, der ganz genau weiß, das wir das nicht ausnutzen und wir ihn niemals überfordern werden.

Öfter als maximal einmal pro Woche muss er nicht ran und dann auch nur kleine Schrittrunden, die seinem Trainingszustand angemessen sind. Und solange er sich vordrängelt und nervt wenn seine Reiterin kommt, kann das was wir machen so falsch nicht sein. ♥

Gute Tage, schlechte Tage

Gladur im WaldGibt es beides und man muss diese einfach akzeptieren. Heute gab es einen ziemlichen Temperatursturz und Gladur reagiert manchmal schon deutlich auf so etwas. So auch heute, wo seine Atmung leicht verkrampft war und er einfach nicht in das erlösende Abschnauben hinein fand.
An solchen Tagen muss man ihn einfach sein eigenes Tempo gehen lassen. Und als wir vom Spaziergang zurückkamen, da began ja auch Sekret aus seinen Nüstern abzutropfen. Das Inhalieren und die regennasse Weide werden weiterhin hilfreich gewesen sein. Ich bin gespannt wie er morgen drauf ist und hoffe, das er dann wieder gut abschnauben kann. Wenn nicht- am Dienstag kommt ja die Tierärztin, die kann dann mal einmal abhorchen und ggf. Schleimlöser zum Inhalieren dalassen.

Nele und Gladur auf de,m Walldweg Ansonsten gab es heute den nächsten großen Fortschritt in Sachen “Reiten ist nicht schlimm”. Nele hat den Schnuffi einfach mal ein paar Minuten am Halfter durch den Wald geritten. Und auch wenn er im Siebenmeilen-Schritt davonging und zwischenzeitlich aufgeregt war, so hat er doch sehr brav seinen Weg im Schritt gemacht. Ganz allein, ohne festhalten. Ich denke es wird einfach einige Wiederholungen brauchen, bis er realisert, das niemand ihn im Stechschritt sehen möchte. sondern das er genauso wie geführt auf dem Platz, auch mit entspannter Kopfhaltung bummeln kann.
Was uns gerade als Einziges wichtig ist, das macht er super- er ist ganz bei seinem Reiter und hält auch prompt an, wenn die Anfrage kommt.

English Summary:
There a good days and bad days- both are part of life.
Today was a bad day concerning the breathing of Gladur- we had a massive temperature drop today and he sometimes reacts to such things with beginning bronchospasms. Today he was breathing roughly and needed to walk in his own tempo, but was otherwise cheerful. He seemed unable to give himself some relief by snorting out the fluid in his upper airways. When we returned home, his nostrils finally started to leak some and inhalation and the wet pasture will have helped further.
We’ll see what he is like tomorrow, hopefully much better then already. And if not, we have a vet appointment coming Tuesday, so he can get checked then, if need be.

It was a good day for our project of showing him that being ridden doesn’t have to be awful. Nele has ridden him several minutes in the woods today, with him just wearing his halter and despite being excited, he did very well and walked swiftly down the way with her.
He is falling into a form that was expected of him very obviously, but he will soon realise hopefully, that this outer form with hasty steps and high head is no longer demanded. If being lead around on the sand place, he can walk in a relaxed posture with a rider aboard, afterall. So he will some day transfer this into the woods as well.
The one point that we think very important, he is doing extremely well- he is all with his rider and he immediately stops when being asked, to.

Vertrauen verleiht Flügel

Gladur und ich Kopf an Kopf

Eines meiner ganz großen Ziele ist es ja, Gladur vergessen zu lassen, das Reiten nichts Gutes bedeutet, das dann Stress und Überforderung herrschen. Er soll kein Vollzeit-Reitpferd werden, aber die Chance bekommen, seine schlechte Meinung noch einmal zuändern. Also habe ich ihn in letzter Zeit öfter Mal für kurze Zeit aus seiner Komfort-Zone heraus gebeten. Mir helfen liebe Menschen, die ihm mit genauso viel Freundlichkeit und Vertrauen in ihn begegnen wie ich. Manche vielleicht sogar noch mehr als ich selbst.
Heute war wieder so ein Tag. Die Stimmmung war genau richtig, also haben wir ihn gefragt und er hat unsere Frage beantwortet und uns sehr positiv überrascht, denn er war zwar kurzfristig aufgeregt- aber das war kein Angst-Stress, das war Aufregung ob er wohl alles richtig machen kann, was wir möchten. Der Übereifer resultierte zwischendurch in Gangsalat, aber der erste gerittene Galopp nach Jahren war spektakulär gut, denn er war so gelassen.
Das er recht flott läuft liegt einfach daran das er fehlende Kraft und Balance wie ein junges Pferd über Schwung ausgleicht.
Ich bin so schrecklich stolz auf ihn.♥

English Summary:
One of my big goals is convincing my troll pony of the fact that being ridden is nothing awful and that it doesn’t mean stress and overstrain. He isn’t expected to become a full-time riding pony, but instead I wish for him to grasp the chance to rethink his attitude towards being ridden. And that is why I have recently asked him to leave his comfort zone from time to time. I am helped by nice people who meet him with the same friendly attitude and have full trust in his good nature, some maybe even more than I have myself.
Today has been one of those days. The mood was perfect and so we asked him and he answered to our request und surprised us muchly, because his short moments of excitement were not caused by fear and stress, but purely because he did want to please very much but wasn’t exactly sure of what we wanted him to do. So he offered it all at once, resulting in some gait mixup once, but the first canter under rider for years was so, so good, because it was so relaxed in itself.
His comparatively high tempo is simply due to the fact that he compensates his lack of balance and strength by using a bit more speed, just like a youngster would.
I am terribly proud of him. ♥

“One goal, one golden glance of what should be – It’s a kind of magic ” (Queen)

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“One dream, one soul, one prize
One goal, one golden glance of what should be
It’s a kind of magic ”
(Queen)

Ich bin schlecht im Ziele für mein Leben setzen, aber seit 1998 habe ich einen großen Traum, der jetzt verwirklicht wird.
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Ich lerne den Umgang mit meiner ersten Waffe im Tai Chi. Damals wußte ich noch nicht, das es Tai Chi wird, aber schon, das ich am liebsten eine Hiebwaffe lernen möchte, zusammen mit Kampfkunst. Das es mit klassischem Fechten eher nichts wird, war klar, wegen meiner Knie, aber das man trotzdem so was Schönes wie die Säbelform lernen kann ist natürlich toll. Es macht Spaß und macht gesund. Wie? Natürlich wird, wie immer beim Tai Chi, der Körper beweglich gemacht und trainiert.
Auch die Handform übe ich natürlich fleissig weiter, denn sie ist mir mindestens genauso wichtig und jetzt fange ich langsam an zu fühlen wenn etwas gut ist und genauso zu fühlen, wenn ich beginne zu entwurzeln, so dass bei jedem Durchgang mehrere Aha-Erlebnisse stattfinden, das ist ein wunderbares Gefühl. Und die Lebendigkeit, die man am Ende der Form fühlt, ist einfach berauschend.

Und plötzlich nehmen einen auch die Fußballer ernst- wir haben heute mit offenen Jalousien geübt und die sind teilweise dreimal vorbei gelaufen um was zu holen, damit sie gucken konnten als wir die Handform geübt haben und als es dann an die Säbel ging, hörte man von draußen sogar ein “Geil! Mit Schwert!” – ich glaube wir haben uns soeben vom Vorurteil einer Reha-Sportgruppe gelöst. *g*

In diesem Sinne – it’s a kind of magic!
Queen: A Kind Of Magic


English Version:
“One dream, one soul, one prize
One goal, one golden glance of what should be
It’s a kind of magic ”
(Queen)

I am bad at setting (and reaching) goals for my life, but I have had one big dream since 1998 and now I am going to fullfill it.
Just began learning the first weapon in Tai Chi. Back then I had no idea that I would learn Tai Chi one day, but I dreamed of learning something with swords and martial arts.
I knew that classical fencing was right out of the window, because of my wonky knees, but I never would have guessed that I would one day be able to learn something so beautiful like the sabre form.
Like all Tai Chi practises it is fun and makes you healthy, because it strengthens your body and makes you soft and agile.
And of course there is no abandoning of the hand form, it is just as important to me. And just now I am beginning to feel when I am “in the flow” or loose my “roots” so there is a lot of internal “ohs and ahs” happening whenever I practise, which is rewarding. Speaking of rewards- that feeling of being alive that you have at the end of the form is compareable to nothing I know…

And suddenly even the soccer players at the sport club take us seriously, LOL!! Today we practised with open window blinds and they went past several times “to fetch things” while we practised the hand form, pausing to watch. And when we got to the sabres there was even a “Wow! With swords” from outdoors, LOL!! So now we should be rid of the rehabilitation-sport-group image that we most likely had with a lot of them. *g*

And so – it’s a kind of magic!
Queen: A Kind Of Magic