Zahnlos in Dassendorf

So, fast genau ein Jahr später gibts dann auch mal den restlichen Betrag zum Thema Zähne, meine Güte, was bin ich up to date.

Naja, es geht dort weiter, wo der vorherige Beitrag geendet hat – unser Zahntermin musste dank Corona noch verschoben werden, weil natürlich auch Tierärzte sich erstmal freitesten mussten, wenn es sie erwischt hatte. 

Diese Verschiebung hatte dann (vermutlich) noch die ordentliche Kolik zur Folge, die er zwei Tage vor dem neuen Termin schob. Auch hier wurde organisch am Bauch kein Problem festgestellt, aber da sie mit massiven Kreislauf-und Schmerzzeichen anfing (wälzen und hinwerfen) und direkt auf Schmerzmittel ansprach, werden es wohl auch hier die Zähne gewesen sein. 

Aber dann war es am 11.07.2022 soweit- der erste Termin stand an. Da es natürlich sommerlich warm war, wir aber auch nicht warten konnten, wie die Kolik gezeigt hatte, also morgens in aller Frühe.

Henkersmahlzeit vor dem Zahntermin
Letztes Mal Gras fressen mit vollständigem Gebiß

Wir haben also grasend auf das Eintreffen unseres Zahn-Op-Teams gewartet und in Anbetracht von Aufwand und Schmerzen hab ich mir den Kopf gemacht, ob das alles so richtig ist, allerdings hatte ich ja die 2.Kolik als Argument, das es keine Alternative mehr gab.

Der Instrumententisch
Der Instrumententisch, es geht los, es wird aufgebaut…

 

Gladur unter Sedierung
Pony im Rausch…

So und hinter dem Cut gibt es auch ein paar blutige Bilder aus der OP, wer kein Blut sehen kann, schaut also besser nicht nach. Das es gut ausgegangen ist, habt ihr ja am letzten Beitrag gesehen, das Pony ist quietschfidel. 🙂 

 

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Glaður und das Novafon – eine Lovestory *g*

***Achtung Werbung, Beitrag enthält einen Link zum Hersteller Novafon***

Über Glaðurs Physiotherapeutin Lesley (siehe Team Glaður) sind wir auf das Novafon gebracht worden. Ein Therapiegerät das sich bei Menschen und Tieren in unterschiedlichen Einsatzgebieten bewährt. Unter anderem auch in der Schmerztherapie. 

Glaður hat ja Spat und er reagierte sehr gut darauf, als Lesley das Gerät einmal testweise an den Sprunggelenken einsetzte. Da er zu dem Zeitpunkt noch an den Nachwehen eines Schubs zu tun hatte, war am Tag nach der Behandlung ein sichtbarer Unterschied im Gangbild erkennbar. Das allein fand ich schon sehr überzeugend, dazu kam der weitere Einsatz auf verspannter Muskulatur und Faszien und somit dauerte die “brauch ich das wirklich” Phase gar nicht so lange. 

Wir haben jedenfalls nun ein Gerät und ich setze es momentan alle zwei Wochen ca. am Pferd ein. Dabei zeigt er mir sehr deutlich wo er die Behandlung gerade benötigt, denn er bewegt sich solange unter dem Kopf hin und her bis es richtig liegt, falls ich nicht selber gezielt einen bestimmten Bereich behandeln will. 

Faszinierend ist dabei, wie gut ihm das tut – hat man den richtigen Punkt dann kommt es zu Gähnen, kauen, abschnauben, dehnen, Hals fallen lassen bis hin zum tiefenentspannten Dösen. Ich warte immer noch, das er sich eines Tages mal hinlegt. 😂 Dieses Entspannungslevel erreicht sonst nur Yvonne beim Akupunktieren bei ihm. 

Ebenso faszinierend ist, das er bei der Behandlung richtig kommuniziert was er will und braucht. Er geht nicht nur hin und her, um die richtige Stelle zu zeigen, er zeigt auch an, wenn eine Stelle nicht genommen werden soll in dem er einen anguckt und mit dem Kopf schlägt. 

Aber heute hat er das stumme Zwiegespräch wirklich aufs nächste Level befördert. 😍 

Ich war vorn am Pferd, um Schultern und Halsbereich zu bearbeiten. Und nachdem wir die richtige Stelle an der Schulter gefunden hatten, legte er auf einmal seine Nüstern in meine Hand und stupste mehrfach. Ich habe einen Moment überlegt und dann die Intensität erhöht. Nochmal gestupst, noch eine Stufe höher und Bingo- Rüsselnase und glückliches Pony. Wie schlau ist das denn bitte? 😍

Und als ich die Behandlung beendet hatte und das Gerät weglegte, hat er mich dann zur Belohnung noch gekrault. 😂 Ich hatte ihn nicht berührt, aber er kraulte für einen Moment meinen Rücken, so wie ich das als Lob bei ihm auch immer mal mache. Muss also gut gewesen sein. 👍

Das allein war schon ziemlich unbezahlbar. Wenn es jetzt im Winter noch wieder hilft schmerzhafte Tage zu verbessern, dann sind wir wirklich im siebten Himmel.

 

Bitte mehr
Bitte mehr davon

Der Ritterschlag

Also zumindest mein ganz persönlicher Ritterschlag, war der letzte Kontrolltermin bei Lesley

Dieser ergab nämlich nicht nur die Bestätigung von meinem Gefühl, das Gladur jetzt wieder prima läuft, das Untersuchungsergebnis übertraf das sogar. Wir haben es nämlich geschafft, einen unserer Hauptbefunde, den Beckenschiefstand, so gut wie wegzuarbeiten. Dies bedarf noch weiterer Umsicht, damit sich dieser Zustand stabilisiert, aber man sieht es schon am Halten, wo es ihm nun gelingt beide Hinterbeine unter den Körper zu stellen und dabei sind dann beide Hüften auf gleicher Höhe. Der Schritt verbessert sich ebenfalls gerade noch weiter. 

Der restliche Körper war ebenfalls in einem altersgemäßen oder besseren Zustand, im Gegensatz zu vorher, wo alles immer noch überall geklemmt hat. 

Was lernen wir daraus?

Sucht Euch die richtigen Leute, die Euch bei Bedarf anleiten können, ansonsten reicht regelmäßige, abwechslungsreiche, sinnvolle Arbeit. Die Reitweise ist egal, hauptsache es kommt zu einem Wechselspiel aus Anspannung und Entspannung, der Schritt wird frei vorwärts am Besten im Gelände trainiert und es werden die wichtigen Ruhetage nach stärkerer Belastung eingebaut und auch eingehalten, damit sich die Muskeln erholen und wachsen können. 

Dazu noch reichlich Geduld, denn wie ich kürzlich im Netz so treffend las (ich verlinke es, wenn ich es wiederfinde) “reell geht nicht schnell”. 

Gladur in Anlehnung
Steht hinten nicht gut, dafür ist die Anlehnung schön- extra fürs Foto

English Summary

My personal success of the year was awarded to me at the last physiotherapy session with Lesley, when I learned that not only my feeling “he goes really well now” was confirmed but even surpassed.

Good work has eleminated even his biggest diagnose of a slightly tilted pelvis – some work on it is still needed to stabilise results, but in general, this is more than great. The rest of him is also in very good shape, considering joints and bones. 

So, what can be learned from it?

Find yourself suitable experts, that can show you the “how to” part, then get to it and work on it. All the rest of it is regular, thought through work. It does not matter which riding concept you follow, as long as your work consists of a healthy mix of “strain” and relaxation, you get to train the walk freshly forward, best would be to do this out on a hack/ walk. Just as important are the breaks- if you have put some work on the muscles, then give them a day to relax and grow, before you ask for the next effort.

And patience- patience is as usual key. No change for the better is going fast, quite contrary, these are slow processes, if you wish the result to be lasting. So take the time it needs. 

Pollen, Hitze und Staub

Dieser Frühling war im April ja doch mal wieder viel zu warm und viel zu trocken, so kam also zu der Hitze und dem Staub auch noch ein starker Pollenflug hinzu.

Und zum ersten Mal seit ich ihn kenne, tat sich auch Gladur mit dieser Last etwas schwer. Die Atmung schwankte zwischen ganz ok und schwerst belastet, er juckte sich die Nase und tauchte sie gern ins Tränkebecken. Dann kamen als logische Folge auch die Anzeichen von Verschleimung hinzu.

Dagegen gesteuert habe ich mit der Inhalation von Totes Meer Sole, die jetzt zum Glück für seinen Inhalator zugelassen ist. Diese löst nicht nur Schleim sondern pflegt auch die Atemwege und er spricht auf diese Kur gut an. Momentan inhaliere ich alle 2 Tage mit der Sole. 

Es läuft seit dem auch immer mal wieder ordentlich Schleim ab.

Und um ganz sicher zugehen, das nichts Wildes im Busch ist, obwohl das Allgemeinbefinden nicht beeinträchtigt schien, hatten wir dann auch noch einen Akupunktur-Termin bei Yvonne. Dabei lief zum allerersten Mal gleich während/nach der Sitzung etwas Schleim aus der Nase. 

Seitdem sind sämtliche Kräuter in allen Formen erstmal abgesetzt und er kommt gut klar. Im Moment bekommt er zusätzlich zum Inhalieren noch drei Mittel, die ihn beim Loswerden des Schleims (der zum Glück nur in den oberen Atemwegen sitzt) unterstützen sollen. Außerdem etwas was allergische Symptome lindern soll und noch etwas für die Leber- was anscheinend mal wieder nötig war, da er einen Heißhunger auf Löwenzahn entwickelt hatte.

Schon am Tag nach der Akupunktur began die angestrengte Atmung sich zu stabilisieren und bis jetzt ist er auch stabil geblieben. In den Nüstern ist auch immer schön Matsche, also läuft alles was sich löst in die richtige Richtung- nach draußen. *g*

Nach einer kurzen Phase der Beunruhigung (Helikopter Mutti) bin ich jetzt wieder ganz entspannt und sehe, das wir auch dieses Problem in den Griff bekommen haben, bevor es sich zur Krise auswachsen konnte. 

Gladur mit seinem Inhalator

English Summary:

Heat, dust and a lot of pollen- that has been the month April. Right now, it is not constantly hot weather, but going up and down, but the dust and the pollen are still there.

For the first time since I know him, Gladur showed some distress under this load on his respiratory system. His breathing was affected, his nostrils itched. And then, logically, the first symptoms of a great load of mucus inside began to show.

I battled that with inhaling 2,5% natural brine from the Dead Sea. This stuff does not only help losen mucus and stuff, it also gentles the tissue of the respiratory tract. Right now he is inhaling this every two days.

To be sure that I was not overlooking anything serious, I had made an appointment with Yvonne, who checked him and gave him a treatment with her acupuncture needles. 

He was stable from the day after and so far still is. I have stopped adding herbs to his food completely and instead give him three meds prescribed by Yvonne that are supposed to settle him more firmly in this stable condition.

So after a short time of worry, I am now relaxed again, now that I am seeing that we took care of this problem, too, before it could grow into crisis.

The Acid Test of Friendship

… wurde mit Bravour bestanden, schon wieder sehr stolz auf das Pony. 

Schnuffelnase von Gladur
Für Euch mach ich (fast) Alles <3

Vor einer Woche wurde Gladur mal wieder geritten. Aber nicht im Wald und nicht von Nele. Nein, Ellen hat auf ihm Platz nehmen dürfen und trotz der doppelten “Zumutung”*g* Reitplatz und “neuer” Reiter, hat er das sehr souverän gemeistert. 

Ca. 20 Minuten waren die beiden unterwegs und vorallem im Trab, seiner Lieblingsgangart, die auch möglicherweise nicht so mit schlechten Erinnerungen beladen ist, hat er seine Sache extrem gut gemacht, war entspannt und losgelassen. Der Schritt ist noch ein anderes Thema, an dem lange, lange noch gefeilt werden muss – zumindest in der Bahn, im Gelände ist er besser.

Als kleines Plus zusätzlich zum megabraven Pferd hat sich in den Tagen danach im Trab eine positiv verbesserte Körperspannung gezeigt, so dass man wiedermal bestätigt bekommt das gutes Reiten schöner macht. Das war bisher bei ihm auch nach dem Schritt reiten immer so- der Schritt ohne Reiter gewinnt daran.

Trotzdem wird er kein Vollzeit-Reitpferd. Das Reiten sehe ich als Abwechslung im Training für ihn (besonders das Ausreiten) und als Trainingshilfe, da es einen positiven Effekt auf ihn hat. Er wird also weiterhin hauptsächlich von Unten gearbeitet und von Zeit zu Zeit auch mal geritten.

Wie haben wir das nun gemacht? Nun, abgesehen von der jahrelangen sorgfältigen Vorbereitung – wobei Reiten niemals das Ziel an sich war, das hat sich jetzt ergeben-  in Form von Balance, Kraftaufbau und ganz viel vertrauensbildender Beziehungsarbeit, vorallem in dem wir nicht blind und taub gegenüber seinen Bedürfnissen sind. 

Gladur ist ein durchaus arbeitswilliges Pferd, das auch gefallen möchte, allerdings manchmal nicht so genau weiß wohin mit all der Power. Gleichzeitig findet er es jedoch immer noch furchtbar, wenn er zuviel Zeugs am Kopf oder Körper hat oder mit Gebiß geritten werden soll. Alles was ihn einengt und begrenzt ist blöd. Da er jedoch gut auf Stimmhilfen konditioniert ist und Gewichtshilfen ebenfalls super annimmt, alles kein Problem. Mehr als ein Physio-Pad und ein gebißloser Zaum muss nicht ans Pferd und alle sind glücklich. 

Trotzdem war ich gespannt, wie er auf Ellen reagiert, die er vom Boden ja lange schon kennt. Aber das war völlig undramatisch. Er war kurz irritiert, das sie nun auch auf seinen Rücken möchte, da es aber wie immer einen Aufsteigekeks gab und sonst alles gleich war, hat er beschlossen, das es dann wohl seine Richtigkeit haben wird. 

Und der schönste Moment, der war, als er -von oben gelobt- entspannte und beschloss, das das mit dem Lob und der Aufmerksamkeit durchaus das komische Reiten aufwiegt- und er dann wieder diesen unvergleichlich niedlichen Gesichtsausdruck aufsetzte, mit dem er immer kundtut, das er sich auch für ziemlich großartig hält. 

Alles richtig gemacht.

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Team Gladur

Heute möchte ich mal Werbung machen, für all die wunderbaren Menschen, die das Leben von Gladur und mir direkt in Person und indirekt über ihre Webseiten und deren Inhalte bereichern.

Die größte Inspiration sind meine Freunde vor Ort, ohne Homepage aber mit viel Herz, Wissen und Begeisterung. Ihr seid toll, immer da und so wichtig. 🙂

Die anderen Helfer vor Ort, die uns helfen und anleiten, das sind diese großartigen Pferdeleute:

Seit 2016 immer für uns da bei großen und kleinen Baustellen in der Gesundheit, in Ergänzung zum Tierarzt:

Yvonne Danger- Heilpraktikerin für Mensch und Tier

Seit 2016 mit viel Geduld und Kreativität unsere “Reit”lehrerin :

Ellen Keßler- Reiten im Dialog

Und Ellen auf YouTube

Erst kürzlich Teil von “Team Gladur”, aber ebenso super:

Lesley Petersen – Pferdetherapeutin

Nicht vergessen darf man auch – ohne Huf kein Pferd. Darum muss natürlich auch unser Hufschmied in die Liste.

Matthias Schur

Allen gemeinsam ist, das sie hervorragende Hilfe zur Selbsthilfe leisten und man als Besitzer voll eingebunden ist und aktiv Zusammenhänge verstehen lernt und auch wie man in einem gewissen Rahmen selbst helfen kann, bzw. den Prozess aktiv unterstützt.

Nur wenn man das ganze Tier und seine Zustände im Blick hat, kann man es auch mit Baustellen gut gesund und zufrieden erhalten.

Ebenfalls geholfen hat uns, zwar nur einmal, aber dafür super, mit unerwartet großartigem Ergebnis auch Britta Schönau, die nochmal eine ganz andere Art von Bewußtheit im Umgang möglich gemacht hat- es war ja schon da, wir wussten nur nicht, wie wir zueinander finden sollen.

Inspirationen Online

Wie immer, wenn man selbstständig denkt und recherchiert, hängt man nicht blind komplett einer bestimmten Lehre an, manchmal sind es nur Fragmente eines Konzepts, mal ein großer Teil, der einem etwas gibt und hilft. Manchmal sieht man auch Einiges trotzdem durchaus kritisch. Dies gilt auch für die folgenden Links, das Erforschen und Nachdenken überlasse ich Euch selber, wer mich kennt und weiß wie ich arbeite, der wird leicht sehen, was mich anspricht und was nicht.

Marlitt Wendt

Wege zum Pferd

Julie von Bismarck Equine Expertise

Anja Rut Hebel – Reitkunst für Islandpferde

Intrinzen Kathy Sierra

Zwergnase

Diese Liste werde ich dann noch fortlaufend ergänzen

Die Seele des Pferdes