Sag ich doch- Thema Husten…

So, hier dann endlich mal zitierfähig, was man doch immer wieder sagt, aber was nicht gehört werden will und anscheinend gibts auch Tierärzte, die auf den Zug mit “das ist ein Infekt” aufspringen- aber fairerhalber vermutlich nur deswegen, weil sie nur gerufen werden wenn es gerade schlimm ist und ihnen schlichtweg nicht erzählt wird, das das Pferd zwischendurch auch Symptome zeigt.

Aber langer Rede, kurzer Sinn, hier das folgende Zitat aus einem Artikel in der Pferdeheilkunde (den ich eigentlich wegen etwas Anderem gelesen hatte, aber macht ja nichts…)

“Respiratorische Erkrankungen, die mit Husten einhergehen,
begegnen dem Pferdepraktiker fast täglich. Häufig werden
Infekte für die Symptomatik verantwortlich gemacht. Allerdings
sind sogar bei den prädisponiert geltenden Rennpferden
virale Infektionen nur selten nachweisbar. Noch seltener
sind klinisch relevante bakterielle Infektionen für den Husten
verantwortlich (Christley et al. 2001, Wood et al. 2005,
Cardwell et al. 2013). Typisch wäre bei Virusinfektionen die
zeitlich eng zusammenhängende Erkrankung mehrerer Pferde
im Bestand bzw. der Nachweis einer Infektkette. Dagegen
wird eine andauernde respiratorische Symptomatik bei Einzelpferden
ganz überwiegend durch nicht-infektiös bedingte Entzündungen
in den Atemwegen verursacht. Diese im englischen
Sprachraum als Inflammatory Airway Disease (IAD)
bzw. als Recurrent Airway Obstruction (RAO) bezeichneten
Erkrankungen werden im Deutschen unter dem Begriff der
chronisch obstruktiven Bronchitis (COB) zusammengefasst.
Bleibt der Husten, ein Leistungsmangel der anderweitig nicht
erklärbar ist und/oder eine abdominal betonte Atmung, über
mehrere Wochen bestehen, so kann die Verdachtsdiagnose
COB regelmäßig mittels einer sorgfältigen klinischen Untersuchung
gestellt werden.”

Quelle: Pferdeheilkunde 32 (2016) 4 (Juli/August) 323-328

Heißt also im Klartext- die vielen mutmaßlichen “Infekte”, die einige Pferde im Herbst/Winter immer haben sind keine, sondern das chronische Geschehen verschlechtert sich dann möglicherweise gerade mal wieder aufgrund von höherer Staubbelastung. (Keine Weide, länger am Futter rumstehen usw)

Wie gesagt, nichts Neues, nur endlich mal was für mich, was ich den Unbelehrbaren dann mit “hier, tierärztich bewiesen” nochmal unter die Nase halten kann. Also was für mein Archiv, quasi. 

Gladur schnuppert

 

Kleiner “Was bisher geschah” Eintrag

(Werbung- der Eintrag enthält einen Link zur Arzneifirma Boehringer Ingelheim und zur TSM Bandage bei InnoHorse.de)

Der letzte längere Eintrag ist auch schon wieder einen Monat her, eigentlich wollte ich das doch etwas öfter machen. XD

Aber ok, besser spät als nie. Fangen wir mit dem Hinkebein an. Aufgrund der zu dem Punkt beginnenden Corona Situation und der Tatsache das wir wissen das in der Hinterhand Arthrose vorliegt, genügte in diesem Fall das Telefonat mit unserer Tierärztin. Sie war ebenfalls der Meinung, das man sofort eingreifen sollte bevor der Schub sich verschlimmert oder wohlmöglich eine Schonhaltung wieder die linke Seite überlastet. Deshalb verschrieb sie Gladur Previcox, welches ein Schmerzmittel ist, das deutlich weniger auf den Magen schlägt als die anderen Mittel und deshalb im Notfall auch über längere Zeiträume gegeben werden kann. 

Wir begannen mit einer Woche 1 Tablette und gingen dann runter auf eine halbe Tablette, was weitere 14 Tage gegeben wurde. Bis zum Einsetzen der vollen Wirkung dauerte es ca. 2 Tage, er war schon ab Tag eins wieder motiviert sich zu bewegen, aber es dauerte einen kleinen Moment, bis sich auch das Gangbild wieder verbesserte. Auch unter der halben Tablette ging es ihm unverändert gut. Zweimal in den drei Wochen hatte er mit leichtem Durchfall zu kämpfen, was sich aber beide Male durch Gabe von Mash wieder beruhigen ließ.

Nach dem Absetzen der Tabletten merkte man nach ca. 2 Tagen, das nun sämtliche Wirkung verflogen war, denn für einen Moment erschien das ganze Pony etwas steifer als vorher. Da er garantiert noch paar Baustellen mehr mit sich rum trägt, hat er die dann natürlich wieder bemerkt. Wieder einen Tag später hatte er sich aber wieder sortiert. Er geht nach wie vor gut, was vermutlich auch daran liegt, das es nun wärmer wird. Wir haben sicherheitshalber mit leichtem Aufbau-Training begonnen. Ganz wichtig ist im Moment ein langsamer und korrekter Bewegungsablauf der Gelenke, kein Schieben mit gestrecktem Gelenk, wie es bei hohem Tempo auftritt, oder starke Dauerbelastung bei stark versammelnden Lektionen.

Die anderen Arthrose-Regeln gelten natürlich auch noch:

Bewegung ohne Belastung

Wenig bis keine engen Kreisbögen

ruhiges Tempo

langes Aufwärmen

auf harten Böden keine schnellen Gangarten

Gladur mit der Bandage im StandUm es ihm bei Aufwärmen speziell nach kalten Nächten oder an feuchtkalten Tagen leichter zu machen, habe ich ihm einen Sprunggelenksschoner von TSM gekauft. Der Schoner besteht aus Neopren, hat keine stützenden Eigenschaften und dadurch, das er nach unten verlängert ist und sich auf die Fessel stützt, kann man ihn in ruhiger Schrittarbeit und beim Spazierengehen anlegen, ohne das er rutscht. Gladur bewegt sich damit völlig normal und ich habe das Gefühl, das man ihm zu mindest auf dem Platz damit deutlich die Aufwärmphase erleichtert. 

Gladur mit der Bandage an der Longe

 

Dadurch das er nun wieder traben darf (Galopp erst nach Kraftaufbau), läuft zum Glück der Schleim auch gut wieder ab, sobald er sich etwas mehr bewegt, es scheint zum Glück alles noch flüssig zu sein. 

Und apropos Atmung. Tagsüber wird es jetzt schon wieder ganz ordentlich warm, wir hatten schon zweimal 23 Grad, in der Sonne gefühlt noch wärmer. Das belastet ihn in seinem Pelzmantel dann normalerweise sehr. Aber genau wie letztes Jahr habe ich zur Schermaschine gegriffen und ihn großzügig geschoren. Die Erleichterung war ihm umgehend am Gesicht abzulesen, auch wenn er scheren immer noch etwas blöd findet. So ist er jetzt jedoch aufgeblüht und atmet kaum schwerer wenn es warm ist. Stattdessen ist er sehr aktiv und wach für das Wetter. 

Gladur frisch geschoren

Somit steht nun einen glücklichen Frühling im Ponyleben nichts mehr im Wege. Und gemeinsam mit der besten Freundin kann man dann das Leben wieder so richtig genießen.

Beluga und Gladur grasen

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Geschafft

Nach drei Jahren haben wir nun auch noch zweite ganz große Etappenziel gewonnen- Gladurs Blutwerte sind wieder ALLE in der Norm. Sogar die der Leber und der Zinkwert.

 

Gladur schaut in die Kamera
Hallo! So sieht man mit topfitten 21 Jahren aus.

Dazu passt der im Moment absolut stabile Verlauf der Atemwegserkrankung. Ist der Stoffwechsel leistungsfähig, so kommt der Körper auch mit allen anderen Problemen besser klar.

Als letzte Baustelle verbleibt somit die Hinterhand, die sich nach zwei Verletzungen so kurz hintereinander und der zwar langsamen und schonenden (da durch gezielte Übungen und nicht auf einen Schlag) Korrektur des Beckenschiefstands noch in einem fragilen Gleichgewicht befindet. Aber das schaffen wir jetzt auch noch.

Pony einmal so gut wie neu- ach was, eigentlich besser als neu, da sich mit der Genesung des Körpers auch das eigentliche Wesen von ihm immer weiter erholt und hervorkommt.

Ponyprinz, das haben wir aber mal gerockt!

English Summary:

We did it! Yaaay!!

For the first time in three years, Gladurs bloodwork came back all clear. Even his chronic lack of Zinc and his always bad liver results have gone back to normal.

Therefore, the last building site is his hindquarters. There we have still a rather fragile equilibrium after the two damages sustained within a year and the slow and gentle correction of his pelvis alignment. But this is sort of reha-sport, we will get it done as well.

Fully worked over pony now, as good as – no better- than new. While his body returns to balance, his mind does also, showing more and more of his true self.

Ponyprince- we rock!

Gute Tage, schlechte Tage

Gladur im WaldGibt es beides und man muss diese einfach akzeptieren. Heute gab es einen ziemlichen Temperatursturz und Gladur reagiert manchmal schon deutlich auf so etwas. So auch heute, wo seine Atmung leicht verkrampft war und er einfach nicht in das erlösende Abschnauben hinein fand.
An solchen Tagen muss man ihn einfach sein eigenes Tempo gehen lassen. Und als wir vom Spaziergang zurückkamen, da began ja auch Sekret aus seinen Nüstern abzutropfen. Das Inhalieren und die regennasse Weide werden weiterhin hilfreich gewesen sein. Ich bin gespannt wie er morgen drauf ist und hoffe, das er dann wieder gut abschnauben kann. Wenn nicht- am Dienstag kommt ja die Tierärztin, die kann dann mal einmal abhorchen und ggf. Schleimlöser zum Inhalieren dalassen.

Nele und Gladur auf de,m Walldweg Ansonsten gab es heute den nächsten großen Fortschritt in Sachen “Reiten ist nicht schlimm”. Nele hat den Schnuffi einfach mal ein paar Minuten am Halfter durch den Wald geritten. Und auch wenn er im Siebenmeilen-Schritt davonging und zwischenzeitlich aufgeregt war, so hat er doch sehr brav seinen Weg im Schritt gemacht. Ganz allein, ohne festhalten. Ich denke es wird einfach einige Wiederholungen brauchen, bis er realisert, das niemand ihn im Stechschritt sehen möchte. sondern das er genauso wie geführt auf dem Platz, auch mit entspannter Kopfhaltung bummeln kann.
Was uns gerade als Einziges wichtig ist, das macht er super- er ist ganz bei seinem Reiter und hält auch prompt an, wenn die Anfrage kommt.

English Summary:
There a good days and bad days- both are part of life.
Today was a bad day concerning the breathing of Gladur- we had a massive temperature drop today and he sometimes reacts to such things with beginning bronchospasms. Today he was breathing roughly and needed to walk in his own tempo, but was otherwise cheerful. He seemed unable to give himself some relief by snorting out the fluid in his upper airways. When we returned home, his nostrils finally started to leak some and inhalation and the wet pasture will have helped further.
We’ll see what he is like tomorrow, hopefully much better then already. And if not, we have a vet appointment coming Tuesday, so he can get checked then, if need be.

It was a good day for our project of showing him that being ridden doesn’t have to be awful. Nele has ridden him several minutes in the woods today, with him just wearing his halter and despite being excited, he did very well and walked swiftly down the way with her.
He is falling into a form that was expected of him very obviously, but he will soon realise hopefully, that this outer form with hasty steps and high head is no longer demanded. If being lead around on the sand place, he can walk in a relaxed posture with a rider aboard, afterall. So he will some day transfer this into the woods as well.
The one point that we think very important, he is doing extremely well- he is all with his rider and he immediately stops when being asked, to.

Neuer Stall, neues Futter, neues Problem?

Gladur im Regen am Heu
Ist schlau und frisst bei Regen grundsätzlich an den zwei Netzen die nass werden

Zum Glück nicht. 😀
Von staubig heißem Wetter seit Wochen geplagt und dann mit einer Stallumstellung und einer vorrübergehenden Umstellung auf trockenes Heu, weil es keine Heulage in pferdetauglicher Qualität beim Bauern gibt… kann das gut gehen?

Es kann, wenn man sein Pony gut kennt und weiß das es mit erhöhtem Aufwand notfalls auch mit normalem Heu klar kommt. (Das geht aber nicht mit allen Chronikern, einige reagieren halt auch auf Heu, also vorsichtig)

Die Vorbedingungen waren denkbar ungünstig, da im alten Stall in den letzen Tagen nicht sehr viel Zeit zum konsequenten Inhalieren und intensiven Arbeiten blieb oder es schlicht so heiß war, das an mehr als Schrittarbeit nicht zu denken war.
Dann der Umzug, bei dem man es logischerweise auch nochmal ruhiger angehen lässt, damit das Pony in Ruhe ankommt.
Und dann eben die Nachricht, das eine vernünftige Qualität der Heulage nicht mehr gegeben ist und deshalb gutes Heu gefüttert wird.

Gladur mit Flexineb
Tiiief Luftholen

Was tut man? Tiiief Luftholen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. In unserem Fall sind das: täglich inhalieren und danach auch flott bewegen. Die bekannten Mittel verabreichen und die Atmung genau im Blick haben.
Und sicherheitshalber auch nochmal die Fachfrau gucken lassen.

Ergebnis war: Minimal verschleimt, was bei den Vorbedingungen ein Grund zum Feiern ist, denn das hätte auch ganz anders kommen können. Also wurde diese und ein paar andere kleine Baustellen mit Akupunktur bearbeitet und passende Mittel verordnet, die wir nun optimistisch anwenden werden. Und soweit die anderen Hilfsmaßnahmen beibehalten. Auch das Wetter hat ein Einsehen und ist immer mal wieder auf unserer Seite mit ein paar kühlen und feuchten Tagen, was Balsam für die Atemwege ist.

Interessant ist, das sich jetzt leichte Anzeichen für einen belasteten Stoffwechsel zeigen, wo das Futter im Moment eine ganz tolle Qualität hat. Aber eventuell werden jetzt noch die Folgen der Belastung und Medikation während des Klinikaufenthalts und der doch sehr schwankenden Futterqualität im Spätwinter verstoffwechselt. Bin gespannt wie lange der Körper braucht, um sich zu sortieren.

Sehr froh bin ich, das dies allerdings alles nur kleine Anzeichen sind, die mir auffallen, weil ich gelernt habe darauf zu achten und die natürlich auch die Therapeutin sieht. Aber der Ponyschatz schwirrt weiter weiter munter durch die Welt, da wir rechtzeitig eingreifen und nicht warten bis die Problemchen zu einem PROBLEM herangewachsen sind. 🙂

English Summary:
New stable, new food – new problems?

Thank goodness, there are none.
All conditions were against us- weeks of hot, dusty weather. The move to the new stable (stress). The fact that there is no more haylage of suitable quality to be had, so the horses have to live on hay instead for a while.
All of this did not bode well. But, if you accept the challenge and know your pony and it’s ailment well, it is worth a try. (But be cautious- for some really allergic chronical coughing horses, it is not possible to feed on dry hay without suffering serious reactions! You need to know previously if that is possible or not.)
The wellknown measures were taken and daily inhalation and trusted and tried medication administered. A stable condition could be maintained like this. Just in case, we had our practioner have a look at him, because he was also displaying mild symptoms of a beginning trouble in the metabolism. This is probably still the stress and tear that was caused in the hospital with medications and treatment in late winter. And also the very varying quality of food they had in that period.
Now that he is on a constantly good quality of feed and water, his body may have time to deal with the junk stuff that has been amassed in the cells during those stress-periods. Whatever the cause, we are helping him along now and are curious how long it takes until he will be fully restored.
Thankfully, this is being taken care of while we notice the first mild onset. So we are not waiting for him to feel really sick and have a real big problem.

Infosammlung zu den Atemwegserkrankungen

Ich habe beschlossen, mir hier auf meiner Seite mein kleines Info-Archiv anzulegen, mit eigenen Erkenntnissen und Informationen, die ich im Internet zum Thema Atemwegserkrankungen beim Pferd gefunden habe. So habe ich dann alles auf einem Blick und nicht eine Million Lesezeichen, die meinen Browser zumüllen. XD

Husten und Co (Klick, klick)

Flashback 2016 – und Fast forward 2017 – Krankengeschichte Teil 2


Ein Pferd mit einer wiederkehrenden (chronischen) Atemwegserkrankung ist nicht schön. Ist man aber bereit eine Menge Zeit und Arbeit zu investieren, dann kann man diese Erkrankung (sofern sie früh genug erkannt wurde und noch keine dramatischen Ausmaße angenommen hat) recht gut im Griff haben und dem Pferd möglichst lange symptomfreie Phasen ermöglichen und bei einer Verschlechterung sofort wieder regulieren eingreifen.

Wie bei allem gilt hier: Wissen ist der Schlüssel.
Hat man also den Worst-Case und das Pferd ist chronisch oder droht chronisch zu werden, so sollte man wirklich jeden Schnipsel lesen, der sich dazu finden läßt, dann wie immer die tatsächlichen Fakten herausfiltern, da zu diesem Thema leider nicht nur sachliches Online zu finden ist und zusammen mit der genauen Beobachtung des Tieres sich sein eigenes Bild der Lage machen.
So informiert wie möglich zu sein hilft außerdem etwas einzuschätzen ob vorgeschlagene Behandlungsansätze Erfolg versprechen könnten oder hauptsächlich Geld kosten, aber nichts bringen werden.

Das Hauptziel ist Lebensqualität für das Pferd! Und eine möglichst geringe Belastung mit Medikamenten.
Was hier folgt hat nicht den Anspruch eines Experten-Texts, sondern es sind eigene Erkenntnisse, die ich aus Informationen und Erlebtem ziehen konnte.

Tierärzte:
Viele Tierärzte behandeln bloß die Symptome und gehen nicht auf Ursachenforschung oder der Besitzer denkt sich, das bißchen Husten kann nicht so schlimm sein und verzichtet auf vorgeschlagene weitere Diagnostik, bzw. Therapie. Bei Husten aber gilt: Ein gesundes Pferd hustet nicht. Und man muss wirklich dran bleiben und konsequent behandeln bis auch der letzte Rest Schleim wieder aus dem Pferd heraus ist. Verschleppt man was, steigen die Chancen auf eine chronische Form.

Ganz wichtig: Auch wenn der Tierarzt beim Abhören verkündet er hört nichts und daraus folgert “Die Lunge muss frei sein” UNBEDINGT in einer oder zwei Wochen einen erneuten Termin zum Abhören machen.
Denn: Sitzt die Lunge mit zähem Schleim dicht, dann hört man auch nichts, da sich noch nichts gelöst hat. Beginnt sich der Schleim nach dem vermeintlichen Therapie-Ende aber zu lösen, einfach weil es etwas gebraucht hat, so wird das Pferd wieder husten. Hört man das, muss unbedingt der Tierarzt/Behandler ran ran, denn dann hört man garantiert was und es gibt auch noch Handlungsbedarf.

Erkenntnis 1: Aufgeklärt sein hilft
Vertraue dem Behandler (Tierarzt oder Tierheilpraktiker) des Pferdes, aber sich nicht scheuen nachzufragen wo der Sinn der Therapie liegt und sich alles erklären lassen. Wenn man verstanden hat, warum der Behandelnde gerade diese Therapie bei dem Pferd anwenden möchte, kann man auch entscheiden ob sich das sinnvoll anhört oder nicht. Auch hilft es seine möglichen Bedenken vorzubringen. In der Diskussion erschließen sich für beide Seiten neue Blickwinkel.
Wenn man sich ganz unsicher ist- eine zweite Meinung kann goldwert sein.

Erkenntnis 2: Über den Tellerrand schauen
In unserem Fall hat die zweite Meinung zu einem Blick über den Tellerrand geführt.
Da Tierarzt 1 mit der konservativen Behandlung (Ventiplus) ohne sichtbare Behandlungserfolge weiterhin fortfahren wollte, erbaten wir ein Abhören und eine zweite Meinung von einem der anderen behandelnden Tierärzte auf dem Hof. Nach dem Abhören (eine Seite immer noch verschleimt, immerhin stimmten beide Abhörergebnisse überein) und der Schilderung des bisherigen Verlaufs, sagte dieser TA ganz klar, das es richtig war das Venti abzusetzen (Stichwort Gewöhnungseffekt), es allerdings ja offensichtlich noch Behandlungsbedarf gab. Und dann kam der Tipp: “Versuchen Sie es doch mal mit Akupunktur”
Gesagt, getan. Das die ursprünglich ausgesuchte Behandlerin zu der Zeit im Urlaub war, stellte sich für Gladur als Glücksfall heraus, denn so bekamen wir als Therapeutin eine nach TCM arbeitende Tierheilpraktikerin, die Akupunktur anwendet.
Das Resultat war eine sehr ganzheitliche Behandlung, die aus einer Kombination aus Akupunktur und Homöopathie zusammen gesetzt ist.

Anmerkung (Achtung, jetzt mal ganz unsachlich):
Ich glaube nicht an Homöopathie- zumindest nicht, das in der Flasche genug Wirkstoff ist, um was zu erzielen. Ich SEHE aber, das ETWAS wirkt, auch jetzt, in den Phasen ohne Akupunktur. Daher meine Schlussfolgerung *g* : Entweder bin ich der Meister des (Placebo) Care-Effekts weil ich so doll will das es hilft ODER das ist schlicht Zauberei, so dass man prakisch gute Wünsche in Alkohol eingibt. *g*
Solange es hilft, habe ich beschlossen das mal einfach so hinzunehmen, hauptsache es hilft.

Erkenntnis 3: Keine halben Sachen
Egal ob das Pferd beim Tierarzt oder Heilpraktiker behandelt wird- einen Therapieplan machen Beide nicht umsonst. Je genauer man es schafft diesen einzuhalten, desto deutlicher wird sich ein Behandlungserfolg einstellen. Gerade am Anfang muss man eigene Befindlichkeiten und Termine leider hinten anstellen, wenn immer möglich, und das eisern durchziehen. Stabilisiert sich der Patient, dann kann man kurzzeitig auch mal davon Abweichen, wenn es sein muss.

Genauso wichtig ist es, den Behandelnden regelmäßig Rückmeldung auch über kleine Veränderungen zu geben, damit die Therapie ggf. angepasst werden kann.

Erkenntnis 4 : Geduld
Gerade bei den alternativen Heilverfahren braucht man ein bißchen Geduld, bis man einen Effekt sieht oder das Medikament wechselt, weil das erste nicht anschlug. Aber auch die normale Behandlung kann etwas dauern. Je länger der Körper eine Belastung mit sich rumschleppt, desto länger braucht auch das Ausheilen.

Erkenntnis 5: Bewegung, Bewegung, Bewegung
Jeder vernünftige Therapieplan hat als wichtige Säule die sinnvolle Bewegung des Pferdes. Meiner persönlichen Meinung nach hilft das auch mit am Meisten.
Pferde die keinen akuten (evt. fiebrigen) Infekt haben, sollen ihren Voraussetzungen entsprechend belastet werden. Wieviel hängt vom Zustand der Lungen ab- daher abklären. Bzw. wenn man einen Therapievorschlag erhält, wird der Behandler schon sagen, wie stark das Tier belastet werden darf- falls nicht, nachfragen.
Faustregel: Nicht klatschnass arbeiten und zu stark pumpende Atmung vermeiden. Rennt und springt das Pferd im Freilauf freiwillig (ohne das es jemand scheucht!), dann kann es das in der Regel auch leisten, wenn ihm danach ist.

Bei uns heißt das, der Idealfall ist eine 6-Tage Woche mit Belastung, das heißt in allen Gangarten. Die hilfreichste Gangart ist der Galopp, weil nur hier einem Galoppsprung auch ein Atemzug entspricht. In Schritt und Trab atmet das Pferd nicht so tief.

Die Realität ist, das das Pony mir die rote Karte zeigt, wenn er jeden Tag richtig ran muss, weil er das mental nicht aushält. Somit haben wir, so wie vorher auch, einen zweiten “Spieltag” wieder mit eingeführt, an dem dann eben Bewegungsspiele gespielt werden, statt ernsthaft zu arbeiten.
Gladur hat also einen ganz freien Tag und einen Spieletag in der Woche und ist damit stabil. Aber das muss man probieren, es gibt sicher auch Pferde bei denen diese Abweichung schon reicht und sie verschlechtern sich wieder.

Erkenntnis 6: Augen auf
Wenn man häufig/täglich mit einem Pferd umgeht und es gut beobachtet, dann fallen einem durchaus kleine Änderungen in Verhalten oder Aussehen schnell auf. Ist man in der Beziehung achtsam, kann man schon sehr frühzeitig eine drohende Verschlechterung im Anmarsch wahrnehmen und handeln.

Hierzu ein Beispiel: Gladur war immer sehr fest im Rücken und auch die Bauchmuskeln waren beim Laufen stramm gespannt. Ich dachte immer das läge daran, dass ich mit meiner Gymnastizierung halt noch nicht so weit gekommen wäre.
Als seine Therapie aus Akupunktur und Homöopathie anzuschlagen begann und ihm das Atmen leichter wurde, da verbesserte sich auf wundersame Weise plötzlich die Rückentätigkeit. Woran liegts? Ich habe nachgefragt und es ist eigentlich auch logisch: Die Schwierigkeiten beim Atmen haben das Zwerchfell angespannt und auch die Bauchmuskeln, die ja teils sogar beim Ausatmen helfen mussten, waren immer zu fest gespannt. Nachdem sich nun die Atmung normalisierte, konnte er auch diese Muskeln wieder loslassen und somit insgesamt auch- der Rücken konnte beginnen zu schwingen.
Als nun kürzlich die ersten Pferde das Husten anfingen und er wohl auch ein paar Bazillen abbekommen hat, denn er schleimte etwas, kam nach zwei Tagen das Symptom “der Rücken ist fest” zum Vorschein- Für mich ein Alarmzeichen und eine Medikamentengabe wurde eingeleitet und förderte reichlich gebildeten Schleim zu Tage.

Außerdem sehr wichtige Punkte sind:

Auch einmal Husten reicht: Gladur zum Beispiel hat nie wirklich gehustet. Einmal beim Antraben, mal beim Aufstehen nach dem Wälzen. Aber sonst nichts. Kein einziger Huster und trotzdem war das komplette Pferd verschleimt.
Also auch bei einzelnen Hustern lieber sofort den Tierarzt abhören lassen.

Nicht soviel durcheinander. Während einer laufenden Medikation nicht noch zig Kräuter ausprobieren- im besten Fall weiß man nachher nur nicht mehr was genau gewirkt hat. Im schlechtesten Fall beeinflussen sich Kräuter und Medikament in der Wirkung.

Die Haltung und Umgebung: Darauf bin ich jetzt bisher noch nicht eingegangen, weil wir schon im Offenstall stehen, aber das A und O sind soviel frische Luft wie möglich und das genaue Gegenteil in Sachen Staub. So wenig wie möglich Staub.
Und das heißt im Klartext: Draußen arbeiten wann immer es geht. Die Halle ist nur noch für Wetter-Notfälle. Staubt dann im Sommer der Außenplatz zu stark und kann gerade nicht gewässert werden, dann muss man auch diesen meiden.

Dranbleiben: Egal für welche Form von Therapie man sich entscheidet, man sollte sie keines Falls eigenmächtig unterbrechen oder absetzen, sondern durchziehen. Zu viele angefangene Therapieversuche belasten den Organismus mit unnötigen Medikamentengaben und können im Fall von Antibiotika zu Resistenzen führen. Zudem kommt der Organismus auch durcheinander, gerade beginnt er auf einen Wirkstoff/ eine Maßnahme zu reagieren, dann wird dieser Einfluss auch schon wieder entzogen und wohlmöglich ein komplett gegenteiliger Wirkstoff angewendet.
Das gilt für akute und chronische Fälle gleichermaßen.

Und das heißt nun konkret?
In unserem Fall heißt das, das wir darauf hinarbeiten, möglichst lange symptomfreie Phasen zu erzielen. Das bedeutet im Normalfall, das er an 5 Tagen in der Woche ordentlich laufen muss und davor

inhaliert. Auch am Spieletag wird inhaliert, wenn es wirklich Bewegungsspiele werden. An Tagen, an denen er frei hat oder aus anderen Gründen nicht bewegt werden kann, wird auch nicht inhaliert.
Das hat den einfachen Grund, das der durchs inhalieren gelöste Schleim schlecht bis gar nicht abtransportiert wird, wenn das Pferd nur rumsteht.

Zeigen sich Symptome (vermehrte Schleimbildung, fester Rücken, Leistungsabfall, Atemgeräusche etc.), wird mit Medikamenten (und ggf. mit Akupunktur) unterstützend eingegriffen, bis eine Stabilisierung erreicht wird.

Aber er hat doch schon wieder was, so richtig wirkt das wohl nicht?
Doch! *g* Ja, er hat gerade was- sich nämlich angesteckt, weil alle anderen 3 Pferde in seinem Paddock einen mehr oder weniger ausgeprägten Infekt haben. ABER, sein Schleim fließt gut ab und deshalb hat er auch keine Einschränkungen im Allgemeinbefinden. Die Atmung ist nicht verschärft, der Erholungswert bleibt gleich, er ist fleißig und geht gut von allein vorwärts und zeigt im Spiel Bewegungsfreude.

Somit kann man sagen, ja, er schleimt gerade etwas, aber ansonsten geht es ihm gut. (Vorallem, wenn man das mit letztem Sommer vergleicht)

English version:

A horse with a recurrent airway problematic is not a nice thing to have. But if you are willing to invest a lot of time and work, then you can maintain the disease on a comfortable level for the horse . (Provided you noticed the problem in time and the state of health is not dramatically bad to start with)
The goal is always to keep the horse symptom-free for as long as possible and if you notice some change for the worse, to immediately step in and get it back into a stabilzed state.

As it is with everything: Knowledge is the key!
If you have the worst case scenario with a horse that is chronic or heading for becoming chronic, then you should sit down and do extended research on your own. Read every little scrap you can find and then filter out the actual facts. It is a somewhat emotionally charged subject in some parts of the web, so you better seperate emotions from information. Together with watching your horse closely, all the information will help you gain an impression about what state your horse is in.

As another plus, the gathering of information also helps with understanding if the suggested therapy of practioner or vet will make sense for your horse or if they will mostly burn money and have no big or lasting effect.

The chief goal is quality of life for the horse! And to keep the medication as low and less frequent as possible in the end.

The following text isn’t attempting to be an expert’s text with new scientific results, but it is some recognitions I made based on my own personal experiences with the matter.

Vets:
Many vets will only treat the symptoms present (coughing) without attempting to find out the reason for it. Often this is not the vet’s fault, but the owner’s, who refuses to agree to further diagnostic efforts or ends the therapy on his own, in cases where it takes a bit longer to show effect.

With coughing in horses, you do have the rule of the thumb, though: A healthy horse will not cough.
And you really need to stay involved and at it with therapy until the last bit of mucus has left your horse. If you are sloppy and end treatment too early, the risk for getting chronic is rising.

Very important: Even if your vet says, that the lung is free and she/he hears no suspicious noises in there- INSIST on a second appointment in a week to get the lung checked again.
Many times, I have now seen vets proclaiming a horse free of mucus when in reality the lungs were plastered with sticky mucus which clung to the walls and made no noise, as it was not fluid enough to move. The treatment also often hangs back a little and effect sets in when the box of medication is empty and therapy supposedly ended. So let the vet check again- if mucus is getting more fluid, it will get audible. If your horse breathes well, looks alert and works nicely and the vet proclaims it free on two appointments within a week, then you probably made it.
If they can hear something instead or the horse appears to feel sick, then continue treatment.

Realisation 1: Being well informed is helpful
Trust the person (vet or practioner) that treats your horse, but don’t be shy to ask questions about the treatment, why it is administered this way and why they think it would be helpful for your horse especially.
If you have concerns, discuss them. In this talk both sides gain new and helpful insights.
And if you are totally insecure, ask a second expert for their opionion.

Realisation 2: Broaden your horizon
In our case, the second opinion caused us to widen our horizons and to find a different solution.
Vet 1 wanted to contiune the conservative therapy of the symptoms by medication (Ventiplus/Clenbuterol), but this wasn’t showing any signs of improvement. So when one of the other vets was visiting, we asked for a second opinion. He confirmed that half of the lungs were still full with mucus and agreed on ending the Venti-therapy (it shouldn’t be administered too long, as the body gets used to the drug and the effect lessens). But there was still the need to do something about the mucus. Since Gladur’s body seemed to refuse to cooperate with the medications, he had the advice to try out acupuncture.
That the lady whom we picked originally for treatment was on holiday at that time turned out to be very lucky, because like this, we found our practioner, who does alternative treatment and acupuncture after TCM principles.
The result was a very thorough treatment in a combination of acupuncture and homöopathic medications.

Note (warning, very opiniated, LOL):
I am not believing in homöopatic medication containing enough of the original substance to work a healing effect. And yet, I SEE, that SOMETHING is working, even in the phases without acupuncture. So I have a daring conclusion *g* Either I am the master of the so called Care-Effect (Placebo projected on beings cared for, works also on animals) because I want it so desperately to work. OR this stuff is potent magic and you practically feed liquid well-wishes. *g*
And as long as it works, I have decided to simply accept the fact that something somehow works.

Realisation 3: Don’t do things by halves
No matter if a vet or a practioner treats your horse. If any of them comes up with a therapy plan, then they have put some thought behind it and you better stick to it by the letter if possible.
The more accurate you follow the instructions, the more impressively an improvement will be. Especially in the beginnings, it maybe that social life and appointments have to stick back for a while, if you have long ways to the barn, but being dilligent here is essential for the success. As soon as the patient is stabilized, you can carefully experiment and see that you get some free time to relax back.

And just as importantly: Stay in contact with the person that treats your horse and inform them of any changes small or big, so they can react and may adjust therapy accordingly.

Realisation 4: Patience
Especially the alternative treatment may take a while until it fully unfolds its effect.
Also the longer the body had trouble with a lasting problem, the longer it will take to heal from it.

Realisation 5: Excercise, excercise, exercise
Any good therapy-plan will involve a most important element- excercise.
In my opinion, the custom-tailored amount of excercise is what improves and maintains the level of health most.
As long as the horses are not feverish (acutely infected), they should have a workload custom tailored to the condition they are in. How much is too much? Ask your vet- or if you got a plan, trust that one.
Rule of the thumb: Avoid to have the horse dripping with sweat and/or huffing and puffing extremely.

In our case this means a 6 day week of work, which means in all gaites. The most helpful gait is canter, because only then one leap equals one breath and the horse has to breathe deeply, ventilating its lungs well.

In reality, I get the middle finger from the pony if I attempt that for more than two weeks, because he isn’t mentally able to allow such a continouus workload. And so we are back (just like before) to one day off entirely and one play-day on which now faster games that involve running are played- and lo, instantly motivated pony again.
But this needs to be tested carefully, there might be horses who need that six days of work to keep from getting worse.

Realisation 6: Be aware
If you are around a horse very frequently or even daily, you will be able to notice even smallest changes in behaviour and appearance when you watch it carefully.
And if you do, you can see the signs heralding a problem and act before it gets one.

An example about that: Gladur always had a very tense back at work and his belly musculature was also hard when he moved. I was thinking this would be because my attempts of loosening him weren’t good enough yet.
But when his therapy began to have effect and he could finally breathe deeply again, suddenly the back loosened up.
A miracle? Nope. His breathing problems caused him to tense up his diaphragm and the belly musculature, which in the worst days even had to help with breathing. As soon as this wasn’t necessary anymore, his muscles and internal organs could relax- the back could swing.
When recently the first horses showed signs of an infectous problem of the airways – he probably got some of those viruses as well, because he started to leak mucus from both nostrils. Two days later, he tensend up at work. I was alarmed and we began treatment immediately – which helped even more mucus outside successfully.

And more important points:

Only one cough is enough: Gladur for example did almost never cough, just occasionally when he started to trot or when rising from rolling on the ground. Otherwise completely quiet. And yet he managed to fill up so much with mucus that he got breathing problems.
So better let the vet check the horse, even if there is only few coughs once in a while.

Not too many different things at once: Don’t try a gallizion of herbs while your horse is receiving medical treatment. In best case you don’t know what exactly caused a positive effect in the end. In worst case, herbs and medication will interfere with eachother.

Keeping the horse and its environment: I didn’t say much about this, because we are already in an open stable, where the horse decides if it wants to be under the roof or not. So he has a lot of fresh air.
You do have to minimize the exposure to dust as much as you can, though. And this also counts in work. So you have to try to work outdoors most of the time and only use the indoor arena if the weather is totally abomineable.
When summer dries the outdoor arena out and makes it dusty, you do have to avoid that as well.

Don’t give up: No matter which type or form of treatment you pick, you should never ever fiddle with it or stop it without informing the expert you are working with. Too many incomplete therapy attempts weigh heavy on the organism, for example by medications or will create resitances in case of Antibiotics.
And the organism will also get “confused”, as you withdraw a measure at a time that it starts to react to it. And the chaos is perfect if you then start with something that works exactly the opposite way.

Ok, so what does it all mean, then?
In our case it means, that we work on having symptomfree phases for as long as possible.
Which means that under normal conditions, he has to work five days the week and inhale before, using an inhalation-device.
If the play-day will have fast games, then he will inhale as well.
On days when he doesn’t move or just trundles slowly, he isn’t inhaling because anything loosend up by the inhalation can’t be transported properly if he doesn’t breathe deeper.

If he shows symptoms (more mucus than usual, breathing noises, tense back, unwillingness to go forward, etc.), then we immediately administer his medication and contact our practioner, describing the situation in detail so she can judge the situation and decide if she can give advice without seeing the patient herself or if a visit is necessary.

But he is currently having problems, so your treatment plan isn’t working so well, he?
Oh all is fine. Yes, he has currently shown symptoms- but all his live ins are currently undergoing an acute infection of the airways, so he is very likely to have it picked up, there.
BUT his mucus is fluid and leaking properly, so he doesn’t feel impaired by it at all. His breathing rate is his kind of normal rate, the time to recover from work is the same as usual, he really likes to run and play.

So you can say, yes, he is having some mucus excess currently, but he is well otherwise. (Especially if compared to last summer)

Flashback 2016 – Hustet da nicht jemand? Krankheitsgeschichte Teil 1

Hier mal der chronologische Ablauf der medizinischen Hintergründe im Schnelldurchgang.

Das Jahr 2016 werden wohl alle am Stall als Hustenjahr in Erinnerung behalten. Ein, zwei Pferde starteten schon kränkelnd in den Winter, dann war aber zunächst scheinbare Ruhe bis es dann Ende Februar so richtig los ging. Unteranderem Kalle hatte eine satte Infektion und hustete wie verrückt, doch auch das andere Paddock blieb nicht verschont.
So ziemlich jedes Pferd war zumindest kurzzeitig auf Schleimlösern. Auch Gladur, der dann mit den anderen leichteren Fällen das Husten einstellte.
Alles gut, so dachten Tierarzt und wir.

Bis dann im Mai der Husten bei Gladur zurück war. Trügerisch wenig war das, immer nur einmal beim ersten Antraben, sonst war nichts zu hören. Und er lief auch noch wie immer. Er wurde erneut abgehört, es wurde eine starke Verschleimung festgestellt und er bekam das Übliche Kombi-Präparat zum Öffnen der Bronchien und Atemwege. Bewegt werden sollte er leicht wie immer. Und er lief.

Bis zu dem einen Spaziergang, auf dem er schon verdächtig langsam war. Und dann am nächsten Tag hielt er mitten im Longieren an und sah mich mit riesigen Nüstern hilflos an. Er bekam nicht mehr genug Luft. Noch immer kein Husten außer beim ersten Trab, nur eine sich verschlechternde Atmung.

Gladurs weit geblähte Nüstern

Tierarzt setzte die Behandlung fort, aber es gab keine Besserung, eher sogar eine leichte Verschlechterung.
Seine Besitzerin setzte durch, das ihm ein Antibiotikum verabreicht wurde und endlich, endlich sah man zumindest eine deutliche Verbesserung seines Allgemeinbefindens. Die Atmung war nach wie vor schlecht. Die Lunge bei jedem Abhören wahlweise still (also komplett voll) oder giemend, weil Schleim drin war. Langsam ging der Schleim zurück, aber nicht komplett. Immer wenn wir dachten es ginge nun besser, belehrte uns das Abhören eines Besseren.

Wenn die Nüstern Eures Pferdes in Ruhe oder nach leichter Schrittarbeit so aussehen wie auf dem Bild auf der linken Seite, dann hat es ein ernsthaftes Problem und gehört dringend tierärztlich abgeklärt und in Behandlung!! Bitte nicht auf die leichte Schulter nehmen, das bißchen Husten und Atemproblem geht eben nicht wieder einfach weg und nur Hausmittel helfen da auch nicht. Da muss dann schon gezielt behandelt werden.

Schleim läuft aus einer weitgeöffneten Nüster

Ein anderer Tierarzt war wegen eines anderen Pferdes am Hof und ich wollte nun langsam mal eine Zweitmeinung- Recherche im Internet ließ mich Schlimmes ahnen, vorallem wegen des langen Verlaufs. Wir waren längst von akut zu chronisch geworden.

Dieser Artzt bestätigte das sich vorallem in einer Lungenseite noch ordentlich Schleim befand. Er gab zudem den Tipp, wie genau die Bewegung auszusehen hatte, damit die Lunge ordentlich belüftet würde. Und dann den wirklichen, rettenden Tipp- “versuchen sie es mal mit Akupunktur”.
Die Medikamente wurden also abgesetzt (bzw. zu Ende gegeben beim AB) und Kontakt zu einer Tierheilpraktikerin hergestellt. Sie kam, sie untersuchte extrem gründlich, sie machte eine Erstbehandlung und leitete eine Entgiftung sowie Stärkung von Leber und NIerenkreislauf ein.
Außerdem gab sie uns eine homöopathische Mittel zur Unterstützung und sehr informative Infozettel zur Erkrankung.
Sowohl Tierarzt als auch Heilpraktikerin hatten gesagt, das Inhalieren hilfreich wäre, daher begannen wir damit und setzten parallel das Bewegungsprogramm um.

 

Gladur inhaliert und sieht genervt aus

Gladur inhaliert und schaut dabei zu was in der Sattelkammer passiert

Es waren letztlich vier Akupunktursitzungen nötig, bei denen er von Sitzung zu Sitzung besser ansprach, bis wir ihn ihn einem Stadium der Symptomfreiheit hatten. Seine Lunge war beim Abhören unauffällig.

Es kam noch zu einem Rückfall, als für den Winter Stroh eingestreut werden sollte, aber nach Entfernung des Strohs und einer weiteren Akupunkturbehandlung erholte er sich wieder. Den Winter über blieb er symptomfrei und kam ohne Medikation aus. Unter Zunahme der Kondition durch die regelmäßige Arbeit verbesserten sich sein Ruhe-Atemwert sowie die Erholungszeit nach Belastung deutlich.

So das waren die trockenen Fakten. Was das genau für uns bedeutet hat und durch welche Emotionalen Hochs-und Tiefs das geführt hat, das erzähle ich in einem anderen Eintrag.

English Summary:
This is the fast forward version of Gladur’s story of the cough.

The year 2016 will be forever the year of the coughing horses at the stable. One, two horses started a little sickly into the winter, but there was all quiet for a while. Then, at the end of February it began. Some horses, amongst them Kalle, got an infection and started to cough like heck. Both paddocks were affected. Almost every horse was at least shortly on medication to loosen the mucus. Gladur was, too, and ceased coughing along with the other mild cases after one treatment (one package).
All is well, we and the vet thought.

Until in beautiful May, the cough was back. It was very sneaky because there was ever only one cough when he started to trot. And he worked as usual. He was checked and a heavily filled lung was diagnosed and so he was put on the usual double-medication that is supposed to open the airways and loosen the icky stuff inside. He got order to be worked lightly. And until that one walk, when he was really slow, he didn’t show any signs of trouble. The next day, he stopped in the middle of longe-work and looked at me, nostrils huuuuge. He couldn’t breathe enough for working anymore. Still he was not coughing, just his breath-rate got worse and his sides heaved.

The vet continued the treatment. There was no sign of getting better. The opposite was the case, it got a bit worse.
The owner got through that he was given an antibiotics treatment. And finally, finally, you could at least see how he perked up again. His breathing didn’t get better, but he looked more like his old self. Whenever his lungs were checked, we got to hear that there was still something in it, sometimes more, sometimes less.

Another vet was at the stable for another horse and I went and asked him for a second opinion, as I was fearing badly – especially after doing my own research online, that we were long since from the state of acute bronchitis over in the state of being chronic.

This vet confirmed that especially on one side there was slime remaining in the lung. He gave tips how to best work the pony to help him ventilate his lungs. And he had the one, the really helpful advice “Why don’t you try out acupuncture?”.
So the medication was withdrawn or given to a finish in case of the antibiotics and we contacted a non-medical practioner for animals that also specialised in acupuncture. She gave him an all over examination, did the first treatment and started a detoxing of the kidney and liver circuit. Additionally she prescribed homöopathic mixtures as further help to the organism of the pony. And she had really lovely down to the point info leaflets that informed about the current state of the disease and the treatment options.
Both vet and practioner had said that using an inhalation device would be helpful, so we started that and stuck to the training program they had given.

In the end, it took four acupuncture sessions, in which he responded better each time, until we had him in a symptom free stage. His lungs showed no sign of slime inside anymore when being checked by stethoscope.
He had one relapse when being exposed to straw as winter stable cushioning, but as soon as the straw was removed, he needed only one extra session of acupuncture and was then nursed back to being symptom free through winter. He also didn’t need any medication. And while his condition improved under the regular work, so did his breathing rate and the time it took to get back to normal after heavier work.

So, here we go. This was the dry facts. What it really meant, what little dramas where caused by it emotionally and what delights were found even in crappy situations, that is left to be told in another post.