Der Herbst kommt 2

***Werbung: Enthält Link zum Hersteller TSM***

Und das merkt man natürlich auch, wenn das Pony ein paar Tage älter ist. Was früher an ihm abgeprallt ist, macht ihm jetzt schon manchmal zu schaffen. Und zwar sind das Wetterumschwünge und besonders die zu nass und windig. 

Nach wievor liebt er Wind aber sein unterer Rücken/die Hinterhand ist da mittlerweile echt empfindlich und er kann dann morgens sehr verspannt sein. Deshalb kommen demnächst sicherlich so nach und nach die Hilfsmittel zum Einsatz, mit denen wir der Bäh-Wetter-Saison ein Schnippchen schlagen wollen. 

Da gibts zum Beispiel zwei formschöne (ähem, hust) Decken, die beide hoffentlich luftig genug sind um ihm zu gefallen. Trotzdem halten sie den Rücken schön trocken und somit warm.

Gladur mit Walkerdecke
Ungefütterte Walkerdecke (wasserdicht)
Gladur mit Regen-Fliegendecke
Regenfliegendecke- Oben dicht, unten Netz

Und von den TSM Sprunggelenksbandagen habe ich jetzt auch die Zweite. Die können nicht runterringeln, weil sie sich mit dem unteren Teil auf dem Fesselkopf aufstützen, Hier habe ich schon mal über unsere erste Bandage davon geschrieben.

TMS Bandagen
TSM Sprunggelenksbandage (lang)

Gleich mitbestellt und schon am eigenen Knie ausprobiert habe ich die klettbaren Cold/Hotpacks, die man punktgenau in den Bandagen fixieren kann. Sie halten nach 10 Minuten im warmen Wasser die Wärme echt gut und ich fand es sehr angenehm. Bin gespannt, wie er das sehen wird.

Dazu noch seine Wärmekissen für den Rücken und ab und zu mal ordentlich massieren, das sollte ihn schön am Laufen behalten. Damit es auch weiterhin so aussieht:

Angeber Pony

In der nächsten Zeit stehen dann noch ein paar Termine an- Hufschmied, ok, das ist ja Routine. Dann Blutkontrolle, ob die Tabletten anschlagen oder nicht,  Pferdezahnarzt und Lesley wollte auch gerne noch einmal kommen, bevor das Wetter richtig mistig wird.

Der Herbst kommt

Heute ist Tag 6 mit Tablette. 

Heute war Glaður mal nicht so extrem“an“, aber es war ja auch morgens und er ist kein Frühaufsteher, sondern eher so wie ich. Wir sind eher nachmittags in Topform. 

Trotzdem beobachte ich natürlich gespannt und mir fallen schon ein paar Sachen auf, die ggf. auf die Tabletten zurückzuführen sind.

Seit drei Tagen läuft wunderbar der dünnflüssige Schleim ab, der sich auf Grund seiner COB immer wieder bildet. Es macht den Anschein, als hätte ich ihm etwas dafür gegeben, habe ich aber nicht.

Die Äppel sind im Moment recht feucht, aber noch gut geformt, vorgestern rochen sie etwas streng, was dafür spricht das sich da im Stoffwechsel drinnen gerade was tut.

Gestern war er schon eher uninteressiert an den neuen Heunetzen, er wirkte aber satt und zufrieden. Heute morgen ebenso. Er wollte lieber kuscheln oder gemütlich in die Ferne schauen oder in der Sonne rumträumen. Wenn das anhält, ist DAS neu. 😂

Normalerweise kommt er ja immer angeschwirrt und sichert sich erstmal das beste Netz. Heute (und gestern auch schon) hatte er aber gar kein Problem damit stattdessen mit mir mitzukommen. Ganz ohne quengeln. Sehr ungewohnt. 

In der Arbeit war er dann angemessen motiviert, mit einem kleinen Durchhänger in der Mitte, aber das ist zur Fellwechselzeit ganz normal.  Da so langsam der Herbst herankommt, sind die Nächte schon reichlich frisch und Glaður ist dann morgens in den Knochen etwas eingerostet. Nachmittags merkt man ihm davon nichts mehr an, aber gestern morgen war er zum Beispiel bemüht, aber ihm gelangen komfortabel doch eher nur kürzere Schritte. 

Darum habe ich heute einmal etwas ausprobiert, was je nach Tagesform und Wetterlage bestimmt zum Wohlfinden beitragen dürfte- Aufwärmen mit einer Nierendecke auf. 

Gladur mit Nierendecke

Das hat ihm sehr gut gefallen. Normalerweise wird er im Sand (nicht sein bevorzugter Untergrund) bei kühlem Morgen gerne gleich staksig, vorallem wenn er mal wieder nicht genug innere Ruhe für entspannten Schritt hat. 

Heute mit der Decke ging er sofort sehr entspannt, trat gleich weit unter und schnaubte sogar schon im Schritt ab. Nach dem Abnehmen der Decke sah der Trab auch sehr gut aus. 

Die Decke wird uns also sicherlich noch öfter gute Dienste leisten. 

Ok, schon wieder so lange her…

Die Zeit geht einfach immer viel zu schnell vorbei, das ist echt jedes Jahr schlimmer- anscheinend werde ich alt. *g*

Also es geht uns gut, wir haben uns im Moment gut mit allen Handicaps arrangiert und Gladur scheint schmerzfrei und gut gelaunt. 

Wir hatten in der Zwischenzeit noch einen Röntgentermin für die Sprunggelenke, bei dem schon auf Ebene 1 ganz klar die beginnende Verknöcherung durch Arthrose zu sehen war. Damit ist die Diagnose nun gesichert und belegt. Und es sind keine der fieseren Alternativen, die auch möglich gewesen wären.

Und es handelt sich zum Glück um die „freundlichste“ aller Spatvariationen, ganz normal zubildender, langsam fortschreitender Spat. Keine Anzeichen von Auflösungen oder Ähnlichem. Somit gilt nun möglichst regelmäßige, arthrosefreundliche Arbeit und wir müssen weiter austesten, was ihm besondere Erleichterung verschafft, wenn es mal wieder zwicken sollte. Was ihm bestimmt gar nicht schmecken wird ist, das er diesen Winter ziemlich viel Decke tragen wird, damit sein Rücken locker bleibt und er eventuelle Schmerzen an den Sprunggelenken besser ausgleichen kann.

Soweit ist er aber wirklich ein glückliches Pony, das beim Rumtoben auch mal ordentlich Gas gibt und es immer noch faustdick hinter den Plüschohren hat. Somit denke ich, das wir im Moment alles richtig machen.

Gladur und Beluga
Best friends

English Summary:

Long time no see. Apparently I am getting old, for time is just rushing by, it feels like. 

Here’s a little catch up to say that all is well and we are healthy and happy. Gladur has had X-rays for his hocks and arthrosis is confirmed as diagnosis, which is actually a relief, because the alternatives were not so „nice“. But like this, this is rather managable as long as I stay on the look out for signs of discomfort. 

So he currently enjoys life to the fullest with a nice and easy work schedule that is customtailored to his needs. Right now he is free of any troubles and you really notice because he is a very playful bundle full of nonsense, even on hot days. So everything seems to be alright for him right now. 

Kleiner „Was bisher geschah“ Eintrag

(Werbung- der Eintrag enthält einen Link zur Arzneifirma Boehringer Ingelheim und zur TSM Bandage bei InnoHorse.de)

Der letzte längere Eintrag ist auch schon wieder einen Monat her, eigentlich wollte ich das doch etwas öfter machen. XD

Aber ok, besser spät als nie. Fangen wir mit dem Hinkebein an. Aufgrund der zu dem Punkt beginnenden Corona Situation und der Tatsache das wir wissen das in der Hinterhand Arthrose vorliegt, genügte in diesem Fall das Telefonat mit unserer Tierärztin. Sie war ebenfalls der Meinung, das man sofort eingreifen sollte bevor der Schub sich verschlimmert oder wohlmöglich eine Schonhaltung wieder die linke Seite überlastet. Deshalb verschrieb sie Gladur Previcox, welches ein Schmerzmittel ist, das deutlich weniger auf den Magen schlägt als die anderen Mittel und deshalb im Notfall auch über längere Zeiträume gegeben werden kann. 

Wir begannen mit einer Woche 1 Tablette und gingen dann runter auf eine halbe Tablette, was weitere 14 Tage gegeben wurde. Bis zum Einsetzen der vollen Wirkung dauerte es ca. 2 Tage, er war schon ab Tag eins wieder motiviert sich zu bewegen, aber es dauerte einen kleinen Moment, bis sich auch das Gangbild wieder verbesserte. Auch unter der halben Tablette ging es ihm unverändert gut. Zweimal in den drei Wochen hatte er mit leichtem Durchfall zu kämpfen, was sich aber beide Male durch Gabe von Mash wieder beruhigen ließ.

Nach dem Absetzen der Tabletten merkte man nach ca. 2 Tagen, das nun sämtliche Wirkung verflogen war, denn für einen Moment erschien das ganze Pony etwas steifer als vorher. Da er garantiert noch paar Baustellen mehr mit sich rum trägt, hat er die dann natürlich wieder bemerkt. Wieder einen Tag später hatte er sich aber wieder sortiert. Er geht nach wie vor gut, was vermutlich auch daran liegt, das es nun wärmer wird. Wir haben sicherheitshalber mit leichtem Aufbau-Training begonnen. Ganz wichtig ist im Moment ein langsamer und korrekter Bewegungsablauf der Gelenke, kein Schieben mit gestrecktem Gelenk, wie es bei hohem Tempo auftritt, oder starke Dauerbelastung bei stark versammelnden Lektionen.

Die anderen Arthrose-Regeln gelten natürlich auch noch:

Bewegung ohne Belastung

Wenig bis keine engen Kreisbögen

ruhiges Tempo

langes Aufwärmen

auf harten Böden keine schnellen Gangarten

Gladur mit der Bandage im StandUm es ihm bei Aufwärmen speziell nach kalten Nächten oder an feuchtkalten Tagen leichter zu machen, habe ich ihm einen Sprunggelenksschoner von TSM gekauft. Der Schoner besteht aus Neopren, hat keine stützenden Eigenschaften und dadurch, das er nach unten verlängert ist und sich auf die Fessel stützt, kann man ihn in ruhiger Schrittarbeit und beim Spazierengehen anlegen, ohne das er rutscht. Gladur bewegt sich damit völlig normal und ich habe das Gefühl, das man ihm zu mindest auf dem Platz damit deutlich die Aufwärmphase erleichtert. 

Gladur mit der Bandage an der Longe

 

Dadurch das er nun wieder traben darf (Galopp erst nach Kraftaufbau), läuft zum Glück der Schleim auch gut wieder ab, sobald er sich etwas mehr bewegt, es scheint zum Glück alles noch flüssig zu sein. 

Und apropos Atmung. Tagsüber wird es jetzt schon wieder ganz ordentlich warm, wir hatten schon zweimal 23 Grad, in der Sonne gefühlt noch wärmer. Das belastet ihn in seinem Pelzmantel dann normalerweise sehr. Aber genau wie letztes Jahr habe ich zur Schermaschine gegriffen und ihn großzügig geschoren. Die Erleichterung war ihm umgehend am Gesicht abzulesen, auch wenn er scheren immer noch etwas blöd findet. So ist er jetzt jedoch aufgeblüht und atmet kaum schwerer wenn es warm ist. Stattdessen ist er sehr aktiv und wach für das Wetter. 

Gladur frisch geschoren

Somit steht nun einen glücklichen Frühling im Ponyleben nichts mehr im Wege. Und gemeinsam mit der besten Freundin kann man dann das Leben wieder so richtig genießen.

Beluga und Gladur grasen

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Käptn Holzbein und eine umfangreiche Infosammlung Spat

Da Gladur im Moment im Schritt hinten rechts wie ein Holzbein-Pirat herumstakt- zumindest war es heute morgen wirklich schlimm- darf dann mal wieder die Tierärztin anrücken, nehme ich an. Ich werde sie nächste Woche kontaktieren. 

Es ist diesmal sehr kurios- der Schritt sieht sehr steif aus, ein langsamer, eher schwungloser Trab aber ganz normal. Linksgalopp wird gelaufen, Rechtsgalopp verweigert. (Kreisbahn) Auf dem großen Zirkel verschlechtern sich rechtsherum alle Gangarten, was dafür spricht das die Lastaufnahme des inneren Hinterbeins irgendwie behindert ist oder so gar schmerzt. Das rechte Sprunggelenk wird beim Gehen kaum gebeugt (deswegen die Holzbein-Optik), somit ist auch unterfußen schwierig. Solange man ihn sein eigenes Tempo bestimmen lässt, wirkt er zufrieden, er zeigt auch von sich aus Willen zum Mitmachen. Nur herumtoben tut er im Moment nicht von selber. Es ist also was im Busch. 

Ablegen sieht normal aus, Aufstehen auch. Auffällig war das er auf Links aufgestanden ist, normalerweise steht er häufiger auf Rechts auf. Im Stehen wird gleichmäßig belastet, wenn überhaupt, dann mehr auf der Lieblingsseite links geschont. (Hat er schon immer gemacht) Allerdings habe ich gesehen, das er beim Pinkeln das rechte Bein nicht normal weit herausgestellt und gestreckt hat. Im Paddock bewegt er sich gemütlich im Schritt mit normaler Aktivität herum.

Bin gespannt was es nun ist. Wenn ich nach meinem Knie gehe, würde ich sagen es ist eine Reizung, das ätzende Wetter mit viel Feuchtigkeit macht es sicher auch nicht besser. Für einen vollen Schub ist er noch zu gut zu Fuß, vermute ich. Aber das soll unsere Tierärztin dann rausfinden. 

Bis wir mehr wissen, mach ich mich schon mal schlau dazu, gut vorbereitet sein, ist niemals verkehrt. 

Beim Recherchieren habe ich eine Seite gefunden, die ein schöner Überblick ist, um erstmal Grund in die ganzen im Netz herumschwirrenden Infos zu bekommen:

https://www.tipps-zum-pferd.de/pferdekrankheiten-spat_tipp_313.html

 

Und so gehts weiter

Gladur grast am NeujahrsmorgenWie ich ja schon im vorherigen Beitrag schrieb, geht es im Moment noch etwas auf und ab mit dem Zustand, da die Bänder weiterhin ausheilen und die Gelenke noch etwas irritiert sind. Trotzdem ist natürlich regelmäßige, leichte Bewegung richtig, denn nichts wäre jetzt schlimmer als stehen lassen und einrosten lassen. Wie aber darf man denn nun mit diesem Beschwerdebild arbeiten?

Ich habe mich bei Team Gladur und in Büchern und im Internet schlau gemacht, zudem die Befindlichkeiten meines eigenen Knies herangezogen *g* und habe darauf aufbauend folgenden Plan, mal sehen ob ich ihn einhalten kann.

  • lange Aufwärmphase (Auf dem Platz mind. 30 Minuten)
  • in der Aufwärmphase darf er das Tempo bestimmen, solange er nicht wieder zappelt und rennt, es soll ein ruhiges, gelassenes Tempo sein, damit die Gelenke in Ruhe mit Gelenkschmiere gefüllt werden können
  • erstmal bis auf Weiteres  nur Geradeaus (auf dem Platz ganze Bahn ohne Ecken)
  • viel Naturböden, möglichst nicht so viel tiefe, glatte Böden und erstmal wenig harte Böden (Straße)
  • Keine schnellen Gangarten auf hartem Boden
  • Bewegung ohne Belastung, d.h. es wird kein vermehrtes Lastaufnehmen gefordert und er trägt auch erstmal nichts.
  • Stellen und Biegen im Halten, dann auch im Schritt, solange er dann nicht wieder über die Schulter davonrennt, dann muss das noch einen Moment warten
  • Kraft und Muskelaufbau über Schritt und später Trabarbeit

Gladur geht an der Doppellonge

So hoffe ich die Situation wieder stabil zu bekommen und zurück zu allen drei (vier) Gangarten zu kommen, je nach Tagesform und Boden, natürlich. Wenn er wieder stabil hält, dann wird man sehen, was sonst noch möglich ist, ab wann zum Beispiel Seitengänge wieder möglich werden könnten, die schon sehr hilfreich beim Arbeiten wären.

Gladur in der MorgensonneGearbeitet wird erstmal am Langzügel oder der Doppellonge, da er bei den zwei Versuchen an der normalen Longe deutlich zu aufgekratzt und „An“ war und sich nachher noch selbst gestresst hat, weil er es immer kaum aushält dann Schritt zu gehen (warum auch immer). Stress und Gezappel kann ich jetzt aber nicht gebrauchen, darum kümmern wir uns dann, wenn alles wieder wie geschmiert läuft, hihi. 

English summary: follows

Status Quo

***Werbung. Text enthält externen Link zur Seite von Lexa Pferdefutter***

So, wie sieht es bisher aus?

Ganz gut, er hat die Silvesternacht überstanden, ohne seine Verletzung zuverschlimmern. Auch das Chaos, was nomalerweise immer nach einer Vergesellschaftung folgt, hat er bisher gut weggesteckt.

Letzte Woche wurde etwas viel gerannt, was auf dem Matsch jetzt nicht so der Hit war. Da es zudem nasskalt war, zwackten da dann plötzlich die Sprunggelenke ziemlich. Die Bänder waren warm, haben aber ansonsten auch das gehalten. Ich habe mit Percutin gekühlt, was alles beruhigen konnte, und wirklich nur ganz wenig Schritt geführt.

Immer wenn er Mal einige Meter traben darf, sieht es sehr gut aus, er springt mit dem Gladur-Hopser an und fusst energisch ab. Der Trab ist taktrein.

Trotzdem werde ich noch länger den Ball flach halten, da beide Probleme doch sehr unterschiedlich sind. Die Bänder brauchen viel Ruhe und Arbeit auf hartem Boden. Die Sprunggelenke brauchen eigentlich kontinuierlich leichte Bewegung auf weichem Boden.

Das merkt man auch beim Spazieren- er sucht beharrlich den weicheren Teil vom Weg und geht nur ungern auf dem harten Boden. Offensichtlich hat er im Bereich der Bänder keine oder nur noch wenige Schmerzen, in den Sprunggelenken aber phasenweise schon und er versucht diese zu schonen.

Ich werde jetzt mal sehen, was passiert, wenn ich beginne seinem Wunsch nach weichem Boden nachzukommen. Bei Schrittarbeit sollten die Bänder das nun schon problemlos aushalten.

Was erstaunlicherweise noch ganz gut hält ist seine Lunge. Die ist das nächste Problem, denn er braucht Bewegung, um sie frei zu halten. Aber es würde auch nichts bringen ihn nun deshalb auf Teufel komm heraus zu früh richtig zu belasten und dann hält er wieder nicht und muss noch mal Monate pausieren.

Immerhin ist er halbwegs stabil ohne Medikamente, lediglich das bewährte Sabol bekommt er, damit alles flüssig bleibt. Solange er den Zustand im Moment hält, gewinnen wir Zeit für die Beine. Ich denke, das sich dieses Spiel auf Zeit lohnen wird.

Und so sieht im Moment ein schlechter Tag aus, man sieht, das es hinten ordentlich klemmt:

Das sind die ersten, unaufgewärmten Meter nach einer nasskalten Nacht gewesen. Nach einer kurzen Weile begann er sich einzulaufen.

Den steifen und staksigen Gang kenne ich bei ihm im Winter schon. Mal weniger ausgeprägt, aber auch schon schlimmer. Bisher hatte ich die Beine ja nicht auf dem Zettel und dachte immer er läuft unten so schlecht weil der Rücken klemmt. Aber wenn man genau guckt, sieht man den Irrtum.

Interessanterweise scheint das rechte Bein im Moment stärker Probleme zu machen. Und was macht Gladur, seit ich ihn kenne? Genau. Rechts kürzer treten. Macht alles Sinn oder? Wenn da mal nicht der Ausgangspunkt liegt…

Was mache ich im Moment?

Ich versuche ihn regelmäßig Schritt zu bewegen, an guten Tagen darf auch mal paar Meter getrabt werden. Er wird ausschließlich geradeaus bewegt, wenn er auf dem Platz ist, ganze Bahn ohne Ecken. Er darf wie immer zu Beginn Tempo und Haltung frei wählen und hat eine lange Aufwärmphase.

Er bekommt Zusatzfutter mit Gelenknährstoffen und jetzt nach der Ponyparty auch vorübergehend Traumeel. Das schlägt sehr gut an.

Zusätzlich werde ich ihn noch an Wärme direkt an den Gelenken gewöhnen.

Und dann abwarten, das die Irritationen zurück gehen und das Wetter ebenfalls wieder gelenkfreundlicher wird.

English summary follows

2019 ist auf dem Weg zur Tür

Also vielleicht Zeit für eine kleine Überlegung was die Höhen und Tiefen angeht.

Der Höhepunkt war ganz klar der Spätsommer, wo Gladur zum ersten Mal seit Jahren wieder nur gesunde Werte hatte, sich toll bewegte und alles paletti schien.

Kurz danach kam dann die Klatsche, es kann halt immer unliebsame Überraschungen geben, wenn man ein älteres Pferd hat, das andere kaputtgespielt haben. Die Klatsche heißt Spat-Verdacht. 

Aber Gladur ist ein Kämpfer, der will immer noch, der will noch nicht ganz auf die Rentnerwiese. Egal was es ist, wenn man ihm hilft kämpft er sich zurück und arrangiert sich, wenn nötig. Aber man merkt, er hat noch viel vor und möchte. Ein Löwenherz.

Der Julnisse sitzt auf Gladurs Kruppe

English Summary:  The Year 2019 is bowing out

So it is time for a look back on the events of it. There’s always ups and downs, but some were outstanding again.

The clear winner of the category „Up“  was the moment when Gladur was practically declared sound with all tests in the norm and he was moving fine.

Shortly after followed the winner for „Down“ with the Arthrosis diagnosis. But that is what happens if you have an older horse which others before you have used to their pleasure and apparently without an eye on his health.

But Gladur is a fighter, he still wants to rock it, he is not ready for a full retirement. Whatever the obstacle of his failing health- you help him and he fights himself back to where he started from and if need be arranges himself with the new situation. But you can feel his strong will- this pony has still plans, so to speak. He’s truly lionhearted. 

Die Diagnose Arthrose

Hier kommt er nun, der Post vom Tierarztbesuch.
Die Untersuchung ergab zwei Lahmheiten am linken Hinterbein. Zum einen die Offensichtliche, die gereizten Bänder und Sehnen am Fesselgelenk außen, wegen der er deutlich lahmte und in Behandlung kam. Diesmal war aber kein Unfall oder ähnliches beobachtet worden, sondern ein sich langsam verschlechterndes Gangbild, was trotz Schonung gleich blieb, bis er dann lahm von der Wiese kam, weil er wohl auch noch einen blöden Schritt gemacht hat.


Vorgeschichte – steifes Laufen nach Galopp (frei auf Weide) über harte Böden im Sommer, generell schlechte Beugung im Bewegungsablauf in den Sprunggelenken und ein scheinbar hin und her wechselnden Unwohlsein im Bewegungsablauf hinten, Lastaufnahme am Berg bergab schwierig, zusammen mit über Wochen deutlichem Schonen im Stehen der linken Seite obwohl keine Lahmheit zusehen war. Nach größerer Belastung (schwieriger Boden) steifes Gehen, nach Schonung leichte Besserung. Es war allerdings nicht durchgehend schlecht, sondern eher schubweise mit immer wieder guten Tagen. Na, ich denk mal, der eine oder andere ahnt schon was kommt.

Meine Tierärztin beschloß nach dieser Schilderung und der Tatsache, das die Beugeprobe des Fesselgelenks bereits fast keinen Befund mehr zeigte, obwohl wir erst seit 10 Tagen behandelt haben, das Sprunggelenk zu beugen.
Ergebnis dieser Beugeprobe war eine hochgradige Lahmheit auf den ersten 5 Metern, dann lief er sich wieder ein.
Somit steht im Raum der Verdacht auf Spat. Alter, Rasse, Vorgeschichte sprechen dafür. Es wird noch ein Röntgen der Sprunggelenke folgen um dies zweifelsfrei zubelegen.

Trotzdem macht das Ergebnis absolut Sinn. Durch Schmerzen im Sprunggelenk hat er anders gefußt, um das Gelenk zu entlasten und damit den Bereich wieder überlastet, den er sich letzes Jahr so schwer gezerrt hatte, wo möglicherweise Narbengeweben dieser Belastung nicht ganz standgehalten hat. Und so kam es zur doppelten Lahmheit.

Im Nachhinein macht jetzt soviel Sinn, was immer komisch im Bewegungsablauf war, das einige Bewegungsabläufe eben nicht durch den festen Rücken entstanden sind, sondern das der Rücken fest war um den Schwung zu bremsen, der auf die Gelenke durchfedert, das trotz korrekter Arbeit schiefe Becken und und und.
Diese Lahmheit kam exakt, nachdem ich begonnen hatte, die Arbeit umzustellen und ihn gezielt verstärkt mehr auf die Hinterhand zu bringen- das Ziel war den Rücken zu lockern und die Hinterhand aktiver zu machen und die Gelenke besser beweglich.
Dies ging dann wohl nach hinten los, weil mit diesen Maßnahmen Schutzspannungen in Strukturen des Körpers gelöst wurden, während gleichzeitig die Belastung auf der Hinterhand hochging. Das konnte er dann nicht mehr kompensieren und ist in die Überlastung und den Schub hineingelaufen. Blöd bei ihm ist auch, das er immer erst dann lahmt oder tickt, wenn es schon gar nicht mehr geht.

Ich könnte mich immer noch in den Hintern beißen, das ich nicht in dem ersten Moment, in dem ich fand, das er anfängt komisch zu laufen, die Arbeit wieder umgestellt habe- besonders, weil ich ja selber Arthrose im Knie habe- eine Menge Probleme die ich auch habe, habe ich praktisch am Pferd gesehen, aber nicht erkannt- weil bisher immer alle Therapeuten gesagt hatten, das die Gelenke sich voll beweglich anfühlen und keine Probleme machen sollten.
Aber es gibt halt keine AKU, also konnte es keiner genau wissen. Das ärgert mich jetzt gerade, denn es fühlt sich an, wie ein Versagen- man will Schaden vom Pferd fernhalten und dann sieht man sowas Eindeutiges nicht richtig und verursacht in allerbester Absicht einen Schub einer bisher kompensierten Erkrankung.

Somit ist nun genau das eingetreten, wovor ich immer Angst hatte. Mein Lungenpferd hat ein Beinproblem.
Es wird Phasen geben in denen es nötig wäre für die Lunge Galopparbeit zu machen, aber das Bein wird das nicht zu jeder Zeit aushalten. Es wird also jetzt alles davon abhängen, das wir den Schleim aus der Stehzeit gut wieder rausbekommen und dann die Balance zwischen Belasten und Entlasten perfekt zu finden.

Aber wir werden auch das schaffen. Wir haben bisher immer alles geschafft. Solange seine Lebensqualität so hoch ist wie jetzt, haben wir Zeit und Spielraum um uns einzugrooven. Denn er fühlt sich zufrieden und wohl im Kreise seiner Herde und führt ein ganz normales Pferdeleben ohne Einschränkungen.

Selfie von Gladur und mir
Tough times don’t last- Tough Teams do.

Wir sind jetzt mit dem vorsichtigen Antrainieren angefangen- Vorsichtig wegen der unteren Lahmheit. Jetzt muss er nur noch halten und dann können wir bald langsam weiter aufbauen.

Somit wird sich hier sicherlich noch einiges zum Thema gymnastizieren und Spat finden, während ich rausfinde, was ihm gut tut und was nicht.


English Summary follows.