The Comeback Kid

***Werbung- Text enthält Nennungen der angewandten Therapiemittel***

Oder – wie ich den vielen Versuchungen widerstand.

Seit im April das Wetter so kalt wurde, war aus dem wie ein Uhrwerk laufenden Glaður ein vorsichtig gehendes Pony geworden, was manchmal einen gestörten Bewegungsablauf vorn links hatte und mal nicht. Alles sah nach einer blockierten Schulter aus. Hätte Sinn gemacht, da bei Schmerzen hinten rechts automatisch vorne links belastet wird und dann das nasskalte Wetter… 

Tierärztin hat geschaut- nicht eindeutig lahm und sehr bewegungsfreudig- er soll weiter laufen, aber ein Auge drauf.  Zudem einen der üblichen 7 Tage Schmerzmittel und gucken Versuche. Danach Lesley gerufen, die Schulter war in der Tat sehr fest und das Pony etwas schief, Aber auch hier, nicht eindeutig lahm. Gegen die klemmende Schulter hat sie etwas getan und uns ein Programm dagelassen. Allerdings kam von ihr auch der allererste Hinweis, das sich weiter unten am Bein die Ursache finden könnte, da er beim Schaukeln am Mähnenkamm nicht mitgeschwungen ist, sondern von einem Bein aufs Andere getreten ist. 

Nachdem ich in der Nachbereitung erfolgreich die Schulter gelöst hatte, war diese locker- und Glaður richtig lahm.  Wieder Tierärztin- jetzt Gangbild eindeutig, Beugeprobe- ja, das Fesselgelenk tut richtig weh. In seinem Alter steht meistens “Arthrose” als erster Gedanke vor “Unfall” im Raum, somit haben wir das Gelenk geröngt- das sah zum Glück prima aus und hatte nicht die kleinsten Abnutzungserscheinungen irgendwo. Somit blieb, bei Weichteilreizung im Gelenk, dann die übliche Behandlung- anspritzen mit Hyaluronsäure und Kortison. 

Ich habe mich ja immer vor Gelenkspritzen gegruselt, eben weil es dieses Restrisko gibt, Keime einzutragen. Aber weil Glaður sich bisher noch nie von den wildesten Bazillen hat unterkriegen lassen und weil meine Tierärztin das schon unzählige Male gemacht hat und ich ihr vertraue, haben wir das dann auch getan. Und er war so tapfer- vor dem Rasierer hatte er eine Heidenangst, die Einstiche hat er stoisch ertragen.

Gladur mit Verband im Krankenpaddock

Danach hieß es erstmal Knast- die ersten 48 Stunden sind die Wichtigsten zur Wirkung und auch danach ist es besser, wenn das Pferd nicht wild tobt- was gar nicht so leicht ist, wenn es plötzlich nicht mehr wehtut. Trotzdem blieb er nur 2 Tage eingesperrt und durfte danach wieder mitlaufen, nur wenn Situationen anstanden, die zum Laufen einluden wurde er wieder eingesperrt, bzw. geführt. Den Rest der Zeit den man nicht da ist- aufs Beste hoffen. Jedes andere Pferd hätte ich stur länger eingeknastet, aber er verträgt das ja immer gar nicht und rennt dann irgendwann die Wände hoch und er ist auch wenig nett, wenn er zu lange der Herde fernbleibt. Somit ist es bei ihm immer besser er läuft mit, sofern noch alle Beine dran sind.  Parallel zu der Spritze erhielt er noch 10 Tage Schmerzmittel, welches super anschlug, er war lahmfrei. 

Nach dem Schmerzmittel kam nach wenigen Tagen die Ernüchterung- lahmt immer noch. Und zeigt schon wieder diesen Holzbeingang. Also wieder Tierarzt. Nochmal spritzen. Bis zu drei Spritzen sind hintereinander möglich und teilweise auch nötig. Wie bei der ersten Spritze bekam er extra etwas weniger Kortison als üblich in den Mix, um dem Cushing Rechnung zu tragen. Lokal angewendet kann das Kortison zwar nicht viel anrichten, aber lieber safe than sorry, wie es so schön heißt. Schmerzmittel gab es beim zweiten Mal nicht. 

Lahmfreiheit auch erstmal nur kurz, es blieb bei vorsichtigen Schritten und on-off-lahm. Da ich sowieso mit Yvonne einen Termin machen wollte, dachte ich es kann ja nicht schaden, wenn sie auch mal guckt. Und- an dem Tag an dem sie da war, hatte das Bein unten am Fesselgelenk eine schwammige Konsistenz und zu aller Begeisterung waren auch noch die Sehnen am Röhrbein berührungsempfindlich. Also, nächster Tag mal wieder ans Telefon mit der Tierärztin.

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Käptn Holzbein und eine umfangreiche Infosammlung Spat

Da Gladur im Moment im Schritt hinten rechts wie ein Holzbein-Pirat herumstakt- zumindest war es heute morgen wirklich schlimm- darf dann mal wieder die Tierärztin anrücken, nehme ich an. Ich werde sie nächste Woche kontaktieren. 

Es ist diesmal sehr kurios- der Schritt sieht sehr steif aus, ein langsamer, eher schwungloser Trab aber ganz normal. Linksgalopp wird gelaufen, Rechtsgalopp verweigert. (Kreisbahn) Auf dem großen Zirkel verschlechtern sich rechtsherum alle Gangarten, was dafür spricht das die Lastaufnahme des inneren Hinterbeins irgendwie behindert ist oder so gar schmerzt. Das rechte Sprunggelenk wird beim Gehen kaum gebeugt (deswegen die Holzbein-Optik), somit ist auch unterfußen schwierig. Solange man ihn sein eigenes Tempo bestimmen lässt, wirkt er zufrieden, er zeigt auch von sich aus Willen zum Mitmachen. Nur herumtoben tut er im Moment nicht von selber. Es ist also was im Busch. 

Ablegen sieht normal aus, Aufstehen auch. Auffällig war das er auf Links aufgestanden ist, normalerweise steht er häufiger auf Rechts auf. Im Stehen wird gleichmäßig belastet, wenn überhaupt, dann mehr auf der Lieblingsseite links geschont. (Hat er schon immer gemacht) Allerdings habe ich gesehen, das er beim Pinkeln das rechte Bein nicht normal weit herausgestellt und gestreckt hat. Im Paddock bewegt er sich gemütlich im Schritt mit normaler Aktivität herum.

Bin gespannt was es nun ist. Wenn ich nach meinem Knie gehe, würde ich sagen es ist eine Reizung, das ätzende Wetter mit viel Feuchtigkeit macht es sicher auch nicht besser. Für einen vollen Schub ist er noch zu gut zu Fuß, vermute ich. Aber das soll unsere Tierärztin dann rausfinden. 

Bis wir mehr wissen, mach ich mich schon mal schlau dazu, gut vorbereitet sein, ist niemals verkehrt. 

Beim Recherchieren habe ich eine Seite gefunden, die ein schöner Überblick ist, um erstmal Grund in die ganzen im Netz herumschwirrenden Infos zu bekommen:

https://www.tipps-zum-pferd.de/pferdekrankheiten-spat_tipp_313.html

 

Und so gehts weiter

Gladur grast am NeujahrsmorgenWie ich ja schon im vorherigen Beitrag schrieb, geht es im Moment noch etwas auf und ab mit dem Zustand, da die Bänder weiterhin ausheilen und die Gelenke noch etwas irritiert sind. Trotzdem ist natürlich regelmäßige, leichte Bewegung richtig, denn nichts wäre jetzt schlimmer als stehen lassen und einrosten lassen. Wie aber darf man denn nun mit diesem Beschwerdebild arbeiten?

Ich habe mich bei Team Gladur und in Büchern und im Internet schlau gemacht, zudem die Befindlichkeiten meines eigenen Knies herangezogen *g* und habe darauf aufbauend folgenden Plan, mal sehen ob ich ihn einhalten kann.

  • lange Aufwärmphase (Auf dem Platz mind. 30 Minuten)
  • in der Aufwärmphase darf er das Tempo bestimmen, solange er nicht wieder zappelt und rennt, es soll ein ruhiges, gelassenes Tempo sein, damit die Gelenke in Ruhe mit Gelenkschmiere gefüllt werden können
  • erstmal bis auf Weiteres  nur Geradeaus (auf dem Platz ganze Bahn ohne Ecken)
  • viel Naturböden, möglichst nicht so viel tiefe, glatte Böden und erstmal wenig harte Böden (Straße)
  • Keine schnellen Gangarten auf hartem Boden
  • Bewegung ohne Belastung, d.h. es wird kein vermehrtes Lastaufnehmen gefordert und er trägt auch erstmal nichts.
  • Stellen und Biegen im Halten, dann auch im Schritt, solange er dann nicht wieder über die Schulter davonrennt, dann muss das noch einen Moment warten
  • Kraft und Muskelaufbau über Schritt und später Trabarbeit

Gladur geht an der Doppellonge

So hoffe ich die Situation wieder stabil zu bekommen und zurück zu allen drei (vier) Gangarten zu kommen, je nach Tagesform und Boden, natürlich. Wenn er wieder stabil hält, dann wird man sehen, was sonst noch möglich ist, ab wann zum Beispiel Seitengänge wieder möglich werden könnten, die schon sehr hilfreich beim Arbeiten wären.

Gladur in der MorgensonneGearbeitet wird erstmal am Langzügel oder der Doppellonge, da er bei den zwei Versuchen an der normalen Longe deutlich zu aufgekratzt und “An” war und sich nachher noch selbst gestresst hat, weil er es immer kaum aushält dann Schritt zu gehen (warum auch immer). Stress und Gezappel kann ich jetzt aber nicht gebrauchen, darum kümmern wir uns dann, wenn alles wieder wie geschmiert läuft, hihi. 

English summary: follows

Status Quo

***Werbung. Text enthält externen Link zur Seite von Lexa Pferdefutter***

So, wie sieht es bisher aus?

Ganz gut, er hat die Silvesternacht überstanden, ohne seine Verletzung zuverschlimmern. Auch das Chaos, was nomalerweise immer nach einer Vergesellschaftung folgt, hat er bisher gut weggesteckt.

Letzte Woche wurde etwas viel gerannt, was auf dem Matsch jetzt nicht so der Hit war. Da es zudem nasskalt war, zwackten da dann plötzlich die Sprunggelenke ziemlich. Die Bänder waren warm, haben aber ansonsten auch das gehalten. Ich habe mit Percutin gekühlt, was alles beruhigen konnte, und wirklich nur ganz wenig Schritt geführt.

Immer wenn er Mal einige Meter traben darf, sieht es sehr gut aus, er springt mit dem Gladur-Hopser an und fusst energisch ab. Der Trab ist taktrein.

Trotzdem werde ich noch länger den Ball flach halten, da beide Probleme doch sehr unterschiedlich sind. Die Bänder brauchen viel Ruhe und Arbeit auf hartem Boden. Die Sprunggelenke brauchen eigentlich kontinuierlich leichte Bewegung auf weichem Boden.

Das merkt man auch beim Spazieren- er sucht beharrlich den weicheren Teil vom Weg und geht nur ungern auf dem harten Boden. Offensichtlich hat er im Bereich der Bänder keine oder nur noch wenige Schmerzen, in den Sprunggelenken aber phasenweise schon und er versucht diese zu schonen.

Ich werde jetzt mal sehen, was passiert, wenn ich beginne seinem Wunsch nach weichem Boden nachzukommen. Bei Schrittarbeit sollten die Bänder das nun schon problemlos aushalten.

Was erstaunlicherweise noch ganz gut hält ist seine Lunge. Die ist das nächste Problem, denn er braucht Bewegung, um sie frei zu halten. Aber es würde auch nichts bringen ihn nun deshalb auf Teufel komm heraus zu früh richtig zu belasten und dann hält er wieder nicht und muss noch mal Monate pausieren.

Immerhin ist er halbwegs stabil ohne Medikamente, lediglich das bewährte Sabol bekommt er, damit alles flüssig bleibt. Solange er den Zustand im Moment hält, gewinnen wir Zeit für die Beine. Ich denke, das sich dieses Spiel auf Zeit lohnen wird.

Und so sieht im Moment ein schlechter Tag aus, man sieht, das es hinten ordentlich klemmt:

Das sind die ersten, unaufgewärmten Meter nach einer nasskalten Nacht gewesen. Nach einer kurzen Weile begann er sich einzulaufen.

Den steifen und staksigen Gang kenne ich bei ihm im Winter schon. Mal weniger ausgeprägt, aber auch schon schlimmer. Bisher hatte ich die Beine ja nicht auf dem Zettel und dachte immer er läuft unten so schlecht weil der Rücken klemmt. Aber wenn man genau guckt, sieht man den Irrtum.

Interessanterweise scheint das rechte Bein im Moment stärker Probleme zu machen. Und was macht Gladur, seit ich ihn kenne? Genau. Rechts kürzer treten. Macht alles Sinn oder? Wenn da mal nicht der Ausgangspunkt liegt…

Was mache ich im Moment?

Ich versuche ihn regelmäßig Schritt zu bewegen, an guten Tagen darf auch mal paar Meter getrabt werden. Er wird ausschließlich geradeaus bewegt, wenn er auf dem Platz ist, ganze Bahn ohne Ecken. Er darf wie immer zu Beginn Tempo und Haltung frei wählen und hat eine lange Aufwärmphase.

Er bekommt Zusatzfutter mit Gelenknährstoffen und jetzt nach der Ponyparty auch vorübergehend Traumeel. Das schlägt sehr gut an.

Zusätzlich werde ich ihn noch an Wärme direkt an den Gelenken gewöhnen.

Und dann abwarten, das die Irritationen zurück gehen und das Wetter ebenfalls wieder gelenkfreundlicher wird.

English summary follows

Die Diagnose Arthrose

Hier kommt er nun, der Post vom Tierarztbesuch.
Die Untersuchung ergab zwei Lahmheiten am linken Hinterbein. Zum einen die Offensichtliche, die gereizten Bänder und Sehnen am Fesselgelenk außen, wegen der er deutlich lahmte und in Behandlung kam. Diesmal war aber kein Unfall oder ähnliches beobachtet worden, sondern ein sich langsam verschlechterndes Gangbild, was trotz Schonung gleich blieb, bis er dann lahm von der Wiese kam, weil er wohl auch noch einen blöden Schritt gemacht hat.


Vorgeschichte – steifes Laufen nach Galopp (frei auf Weide) über harte Böden im Sommer, generell schlechte Beugung im Bewegungsablauf in den Sprunggelenken und ein scheinbar hin und her wechselnden Unwohlsein im Bewegungsablauf hinten, Lastaufnahme am Berg bergab schwierig, zusammen mit über Wochen deutlichem Schonen im Stehen der linken Seite obwohl keine Lahmheit zusehen war. Nach größerer Belastung (schwieriger Boden) steifes Gehen, nach Schonung leichte Besserung. Es war allerdings nicht durchgehend schlecht, sondern eher schubweise mit immer wieder guten Tagen. Na, ich denk mal, der eine oder andere ahnt schon was kommt.

Meine Tierärztin beschloß nach dieser Schilderung und der Tatsache, das die Beugeprobe des Fesselgelenks bereits fast keinen Befund mehr zeigte, obwohl wir erst seit 10 Tagen behandelt haben, das Sprunggelenk zu beugen.
Ergebnis dieser Beugeprobe war eine hochgradige Lahmheit auf den ersten 5 Metern, dann lief er sich wieder ein.
Somit steht im Raum der Verdacht auf Spat. Alter, Rasse, Vorgeschichte sprechen dafür. Es wird noch ein Röntgen der Sprunggelenke folgen um dies zweifelsfrei zubelegen.

Trotzdem macht das Ergebnis absolut Sinn. Durch Schmerzen im Sprunggelenk hat er anders gefußt, um das Gelenk zu entlasten und damit den Bereich wieder überlastet, den er sich letzes Jahr so schwer gezerrt hatte, wo möglicherweise Narbengeweben dieser Belastung nicht ganz standgehalten hat. Und so kam es zur doppelten Lahmheit.

Im Nachhinein macht jetzt soviel Sinn, was immer komisch im Bewegungsablauf war, das einige Bewegungsabläufe eben nicht durch den festen Rücken entstanden sind, sondern das der Rücken fest war um den Schwung zu bremsen, der auf die Gelenke durchfedert, das trotz korrekter Arbeit schiefe Becken und und und.
Diese Lahmheit kam exakt, nachdem ich begonnen hatte, die Arbeit umzustellen und ihn gezielt verstärkt mehr auf die Hinterhand zu bringen- das Ziel war den Rücken zu lockern und die Hinterhand aktiver zu machen und die Gelenke besser beweglich.
Dies ging dann wohl nach hinten los, weil mit diesen Maßnahmen Schutzspannungen in Strukturen des Körpers gelöst wurden, während gleichzeitig die Belastung auf der Hinterhand hochging. Das konnte er dann nicht mehr kompensieren und ist in die Überlastung und den Schub hineingelaufen. Blöd bei ihm ist auch, das er immer erst dann lahmt oder tickt, wenn es schon gar nicht mehr geht.

Ich könnte mich immer noch in den Hintern beißen, das ich nicht in dem ersten Moment, in dem ich fand, das er anfängt komisch zu laufen, die Arbeit wieder umgestellt habe- besonders, weil ich ja selber Arthrose im Knie habe- eine Menge Probleme die ich auch habe, habe ich praktisch am Pferd gesehen, aber nicht erkannt- weil bisher immer alle Therapeuten gesagt hatten, das die Gelenke sich voll beweglich anfühlen und keine Probleme machen sollten.
Aber es gibt halt keine AKU, also konnte es keiner genau wissen. Das ärgert mich jetzt gerade, denn es fühlt sich an, wie ein Versagen- man will Schaden vom Pferd fernhalten und dann sieht man sowas Eindeutiges nicht richtig und verursacht in allerbester Absicht einen Schub einer bisher kompensierten Erkrankung.

Somit ist nun genau das eingetreten, wovor ich immer Angst hatte. Mein Lungenpferd hat ein Beinproblem.
Es wird Phasen geben in denen es nötig wäre für die Lunge Galopparbeit zu machen, aber das Bein wird das nicht zu jeder Zeit aushalten. Es wird also jetzt alles davon abhängen, das wir den Schleim aus der Stehzeit gut wieder rausbekommen und dann die Balance zwischen Belasten und Entlasten perfekt zu finden.

Aber wir werden auch das schaffen. Wir haben bisher immer alles geschafft. Solange seine Lebensqualität so hoch ist wie jetzt, haben wir Zeit und Spielraum um uns einzugrooven. Denn er fühlt sich zufrieden und wohl im Kreise seiner Herde und führt ein ganz normales Pferdeleben ohne Einschränkungen.

Selfie von Gladur und mir
Tough times don’t last- Tough Teams do.

Wir sind jetzt mit dem vorsichtigen Antrainieren angefangen- Vorsichtig wegen der unteren Lahmheit. Jetzt muss er nur noch halten und dann können wir bald langsam weiter aufbauen.

Somit wird sich hier sicherlich noch einiges zum Thema gymnastizieren und Spat finden, während ich rausfinde, was ihm gut tut und was nicht.


English Summary follows.

Prinz Hinkebein

Gladur mit Kühlgamasche
Schön kühlen

Der kleine Islandprinz ist krank. Hinten links, wo seit der OP die dicke Belastungsgalle sitzt und ungefähr dort wo er letztes Jahr bei der Lahmheit schon Schwierigkeiten hatte, ist wieder etwas los.

Zunächst zeigte er “nur” Zeichen einer Überlastung, wurde von mir sofort aus der Arbeit genommen und nur Schritt auf hartem Boden bewegt, gleichzeitg der Bereich etwas mit Sportsalbe gepflegt.

Doch dann kam er letzten Montag abends plötzlich stark lahm von er Weide- anscheinend hatte er auch noch ein Loch mitgenommen. Die Tierärztin kam am Freitag machte eine kurze Untersuchung mit positiver Beugeprobe und Schrittlahmheit. Er bekam ein Schmerzmittel gespritzt und erhielt dann sechs Tage von mir Flunidol Paste ins Maul.

Donnerstag war die letzte Gabe und somit sind nun über 48 Stunden ohne Medikamente schon verstrichen und er belastet immer noch voll und der Bereich ist nicht wieder heiß geworden. Da keimt dann doch zarte Hoffnung auf, das es nicht ganz so arg ist, wie es sein könnte. Auch, wenn es jetzt vermutlich wie letztes Jahr einfach wieder mit Ruhe von allein weggehen würde, diesmal möchte ich schon wissen, was es ist, denn zwei Mal die gleiche Stelle macht doch stutzig. Außerdem kann es auch sein, das eigentlich das Fesselgelenk betroffen ist und die Sehnen nur auf Probleme dort mitreagieren.

Gladur inhaliert
Der Patient

Nächsten Freitag kommt also die Tierärztin wieder und dann gibt es eine komplette Lahmheitsdiagnostik an dem Bein. Ich bin sehr gespannt, auch wenn ich mehr als nur ein bißchen Angst vor einer Katastrophendiagnose habe.

Wie wird bisher behandelt? Wie gesagt hat er Schmerzmittel erhalten und zusätzlich soll er Ruhe halten und sich möglichst nur im Schritt bewegen. Da man ihn nicht gut absperren kann, weil er dann tobt und rennt wie ein Bekloppter bleibt nur ihn weiter in der Gruppe zu lassen- als ranghöchstes Pferd wird er von niemandem gejagt und er ist eigentlich immer recht besonnen und rennt eher nicht. Damit er beim von der Weide laufen nicht in Versuchung kommt, führen wir ihn da jetzt immer. Außerdem wird weiterhin gekühlt und einmal am Tag Percutin geschmiert, damit weiterhin abschwellend und leicht kühlend eingewirkt wird.

 

Und nun warten wir auf Freitag… Was auch immer kommt, wir stehen das gemeinsam durch, so wie immer. Wenn wir müssen können wir Alles. 

Selfie von Gladur und mir
Tough times don’t last- Tough Teams do.

English Summary

The little Icelandic Prince is lame again. On the same hindleg as last year, at almost the same time of year. 

It began like a slight strain and he was taken out of work immediately. Still he came in from pasture one night with a highgrade lameness. The vet did some first evalution and put him on painkillers and antiinflammatory drugs for six days. 

This worked great, he is off the drug now for over 48 hours without a worsened condition. Walking is not lame, trot probably still is, I didn’t check it yet. So one could say, give him time just like last year and let it heal by itself. We will do this. But we will also check what causes the lameness, as twice the same spot does make somewhat suspicious. 

So next friday he will undergo a full lameness diagnostic on the leg to see what we are dealing with. I am both looking forward to knowing the facts about his weak spot finally and deeply afraid of a always possible potential catastrophic outcome. You know how it is- legs and horse is always nervewracking. 

There is a faint bit of hope that it isn’t all that bad, because the simple medication therapy did already work rather well and he seems stable without it, but you only know for sure, when you know what it is.

Fast rum, das Jahr…

Werbung: Der Text enthält einen Link zum Futtermittelhersteller Lexa.

Deshalb nochmal schnell etwas mehr Input, denke ich… In letzter Zeit sah es hier ja doch eher aus wie in Blogs die ich nicht mag, weil immer nur schlaue Sprüche mit Bild gepostet wurden, statt mal Alltag und Co. Das hole ich jetzt aber gern mal nach.

Der Plüschteddy grast
Endlich isländertaugliches Wetter – für drei Tage…

Alltag bedeutet auch kleine Rückschläge oder Dramen und so eins hatten wir Ende November in unserer kleinen Ponywelt. Ende November waren wir eine kleine Runde im Wald machen, kamen zurück, Pony auf den Reitplatz, sollte sich wälzen und noch paar Runden laufen. Gladur drehte von ganz allein richtig auf, rannte, sprang und hüpfte wie ein junger Gott- bis er sich irgendwo ganz normalsterblich vertreten haben muss, jedenfalls kam er lahm zurück. Zunächst sah es eher nach einer leichteren Taktstörung aus, aber dafür dann am nächsten Morgen der Schock- stocklahm hinten. Wer sich schon mal die Bänder im Knöchel gezerrt hat, weiß, um wieviel schlimmer sich das nach einer Nacht Ruhe anfühlen kann. Weil es blöderweise auch genau dann Frost gab, fror das ganze Pony gleich mit ein und zeigte eine Mischung aus Rückenblockade und Beinlahmheit.

Ergebnis: Physiotherapeutin, Tierärztin und Heilpraktikerin nahmen sich des Patienten an. Trotz aller Bemühungen braucht so ein “Umknicken” natürlich vorallem eins: Zeit. Die hatte er. Den Dezember über war quasi Krankenschein, denn obwohl die Lahmheit im Schritt recht schnell besser wurde, zeigte er sie dennoch weiter im Trab und war in der Beugeprobe empfindlich.

Seit kurzem sehen die Gänge aber wieder ok aus und seit wir grünes Licht für Schritt hatten, sind wir auch fleißig spazieren gegangen. Mittlerweile läuft er wieder flockig über alle Bodenarten und vorgestern auch auf dem Reitplatzsand wieder klar. Der hatte ihm aus irgendwelchen Gründen noch mehr Probleme gemacht. Deshalb wird er nun mit dem neuen Jahr zusammen langsam wieder ins Aufbautraining genommen.

Die große Frage ist allerdings- wie sieht es mit den Atemwegen aus? Stehen ist für ihn ja nicht so gut. Wir haben fleißig inhaliert, aber das ersetzt nicht das tiefere Durchatmen in Bewegung und erhöht auch nicht die Durchblutung der Lunge. Zwischendurch hat er einmal beim Vortraben für die Tierärztin böse gehustet und Schleim gespuckt, aber danach war nichts mehr. Die Atemfrequenz in Ruhe ist für ihn normal und außer bei warmen Temperaturen zeigt er keine geblähten Nüstern. Bei unserem ersten längeren Spaziergang schnaubte er dann doch so einiges ab. Verwunderlich ist das ja nicht. Trotzdem bin ich recht optimistisch, das ihm das Sabol, auf das er immer gut anspricht, gut durch die Stehzeit geholfen hat und das anfallende Sekret einigermaßen flüssig gehalten hat. Bin gespannt, was so alles rauskommt, wenn er sich nun langsam steigernd wieder bewegen darf.

Gladur und ich spazieren durch den Wald
Waldspaziergang

English Summary

Here’s a little update from the last months, as I realised that my blog looks like those which I personally don’t like that much, as they do lack real input and everyday stories in favour of pretty pictures and witty quotes. But now I see how fast one can end up to post such stuff, when time is sparse.

So here is more of the everyday life in the pony world- which includes setbacks and little dramas, it is not always fluffy hearts flying around and stuff.

So end of November, Gladur frolicked over the sandplace, celebrating himself and his speed and ability to buck around, when he must have taken a misstep and ended up lame. It seemed light at first, but in the next morning this updated to “serious”. So his trusted team of health care people rushed to the aid and gave him treatment. Yet still, what needs a sprained ankle most? Yes, time and quiet. So he got that.

He walked fine pretty soon again, but was still lame in trot and when the vet bent his injured pastern, we got cleared for moving around in a walk and did just that. And he got gradually better and better. Today he is seemingly clear of all trouble, so with the New Year, he will slowly get back to work.

The big question is what his lung has done in this time, though. Being forced to rest is not good for a horse with COB/RAO. Still, I am vaguely optimistic that we got off lightly, as he is showing no major symptoms of getting worse. His frequency of breathing is normal for him, his nostrils are small and he snorts a lot, apparently having fluid secretion instead of clogging up sneakily. What’s up in there will become visible now that he will get a slowly increasing workload which will help him rid himself of any bothering mucus and other stuff in his airways, if there is any.