Die Pferdewaage

Nach dem ewigen “Hmm, ist er nun so gut oder nicht”, hatte ich ja mittlerweile auch das beruhigende Urteil beider TAs das er allenfalls noch Muskeln zunehmen sollte, aber nicht einfach nur Substanz.  Eine der Beiden kennt ihn schon seit ich ihn habe, die andere sah ihn zum ersten Mal. 

Nun war gestern die Pferdewaage da- also die perfekte Gelegenheit um den Ist-Zustand genau abzulesen.  Das Maßband sagte 350kg (womit ich schon zufrieden gewesen wäre), aber man muss da ja eigentlich noch ca. 15kg bei ihm aufrechnen, hatte ich ja mal ermittelt. Und die Waage brachte dann auch genau das Resultat: 367kg – Idealgewicht für den momentanen untrainierten Zustand. 

Gladur mit seinem Eimer

Und wenn man sich die anderen Wiegedaten mal anguckt, leider hatte ich nicht jedes Jahr die Möglichkeit zum Wiegen, dann ist er wirklich sehr konstant gewesen. Wobei das fette 2019/2020 sicherlich ein spannender Ausreißer gewesen wäre. 

Wiegepass

2015 – 365kg (untrainiert)
2017 – 376kg
2021 – 372kg
2023 – 367kg (untrainiert)

Jetzt haben wir es also geschafft von ca. 325kg, nach dem Winter mit dem blöden Heu, wieder auf Normalgewicht zu kommen. Jetzt kommt die spannende Frage wieviel Zusatzfutter er braucht, um dieses Gewicht nun zu halten. Ich werde also noch ne Weile nachmessen müssen, denn er soll jetzt ja über den Winter nicht unter Fell und Decke geschickt verborgen ordentlich zulegen. 

Und ich hoffe, das wir zügig auch das kaputte Bein wieder in Gange bekommen, denn Spazierengehen wäre wirklich mal wieder nett, auch für seinen Kopf. Sowie es aussieht hatte er ja nicht nur einen Spatschub, sondern hat sich hinten Rechts auch mal wieder was demoliert. 

Gladur, Beluga und Kor
Bis dahin hängt Team Oreo gemütlich zusammen ab

Das ewige Thema Fütterung…

… was beim alternden Suppenkasper-Pony immer mehr Thema wird, denn es geht jetzt fix Kilos zu verlieren und langsam, sie wieder dran zufüttern. 

Das Beruhigende dabei- das zu leichte Pferd hat in der Regel keinerlei fütterungsbedingte Stoffwechselprobleme, die empfindlich auf ein “zuviel” an reingefütterter Energie reagieren und somit stoffwechselbedingte Probleme auslösen. (Zwei Beispiele: Harmlos wäre Juckreiz, Schlimm Hufrehe) Somit braucht man, solange das Pferd nicht absolut unterernährt ist, nicht in Panik verfallen, sondern kann sich langsam und gründlich auf Problemsuche machen, bzw. die Suche nach dem perfekten Aufbaufutter für dieses Pferd. 

Wie in den vorherigen Posts zu lesen, hatte Glaður pausenbedingt seine Muskeln abgebaut und durch Krankheit noch zusätzlich an Gewicht verloren. Dazu kommt der (als Nebenwirkung von Pergolid) leicht eingeschränkte Appetit und zack- ist das Pferd nicht mehr auf Kurs Idealgewicht, sondern leicht drunter. 

Glaður war wirklich fett seit ich ihn kenne, das Gewicht fiel, wie gesagt erst beim Beginn der Cushing-Therapie messbar und somit ist es für mch auch je nach Tagesform ungewohnt bis schrecklich mein Pony in dünn zu sehen. Aber man muss auch echt sagen, das man wirklich den Anblick übergewichtiger Pferde als “normal” gewöhnt ist, da doch die meisten eher zuviel auf den Rippen haben. 

Somit ist auch dieser Eintrag mal wieder eher mehr für mich selber, zum beruhigen, quasi, LOL.

Darum hier nochmal für mich selber die Erinnerung, das meine Tierärztin seinen Zustand als gut befunden hat (und sie sieht auch regelmäßig Isländer, es ist keine Warmblutfixierte Sichtweise) und völlig richtig sagte, das halt eine Menge Muskulatur fehlt, was zu einem “schmales Hemd”-mäßigen Aussehen beträgt. Die kann man aber bekanntermaßen nicht dranfüttern, die muss man dran arbeiten. Würde ich weiter so kräftig zufüttern das das Pferd auch ohne Muskeln wieder “rund” aussieht, wäre es schlicht wieder zu fett. Soweit so logisch.

Zur Beurteilung des Futterzustands von Pferden gibts auch für diese den BCS (Body Condition Score (externer Link zu Natural Horsecare)) mit deren Hilfe auch Laien die grobe Lage einschätzen können. Auch wenn einige Rassen an einigen Punkten leicht anders gewertet werden müssen, gelten doch Pferde mit einem BCS zwischen 4 und 6 als gesund und normalgewichtig. 

Gladur hat eine 4 bis 4,5. Klar wäre eine 5 schöner, aber es gibt keinen Grund sich wuschig zumachen. Stattdessen warten wir mal gespannt auf die Waage im Herbst- vermutlich der nächste Schock, denn so leicht wird er noch nie gewesen sein, LOL.

Nächste Maßnahme (neben leichtem Training) ist dann, mal wieder ein neues Futter auszuprobieren, in der Hoffnung auf den Jackpot- ich gebe ja immer noch nicht auf. 

Und in der Zwischenzeit blättere ich mal durch die Bilder, die ich von seiner Verwandschaft in seiner Ahnentafel gefunden habe und muss sage- JETZT sieht er denen schon recht ähnlich. Vorher als Rollmops-Pony irgendwie nicht. Er ist halt der eher zarte Typ und das sieht man jetzt erst richtig deutlich. 

Gladur
Gladur zu seinen fettesten Zeiten (oben) und jetzt (unten)

 

Mondphasen *g*

Mondphasen Gladur

Über die Jahre hat Glaður ein paar interessante Verwandlungen durchgemacht, die durch Fütterung und Training kaum zu beeinflussen waren.

Als ich ihn kennenlernte war er zu fett- und das blieb er auch, egal wieviel er getan hat, bis zum Beginn seiner Cushing-Behandlung. Mit der Einnahme vom Pergolid schwand offensichtlich etwas der Appetit und die Tendenz zu Binge-Eating am Heu nahm ab. Gleichzeitig wurde ja auch älter… Lange Rede, kurzer Sinn, das Pony näherte sich seinem Idealgewicht an. 

Dann kam die lange Trainingspause wegen des Fesselträgers, gleich im Anschluss die Zahn-Ops und die Heilungsphase. Die Muskeln waren schon weg, die Heilung zehrte und dann gabs ausgerechnet in dem Winter auch noch so schlechtes Heu, das die Senioren alle klapprig wurden und sogar die beiden Curvy Pferde eher Richtung Normalgewicht tendierten. 

Glaður weigerte sich wie immer beharrlich ausreichende Mengen Zufutter aus dem Eimer aufzunehmen, immerhin KANN er ja noch Heu fressen. Somit gabs ein ganz knappes Verhindern weiterer Abnahme über den Winter und gerade noch rechtzeitig die Reißleine in Form von etwas besserem Heu. 

Trotzdem war er dünn wie nie und ich habe noch nie so früh angeweidet wie dieses Jahr- Risiko, aber hat sich gelohnt, das Gras half definitiv den Push in die richtige Richtung zugeben. 

Das Weitere tat die Möglichkeit 24/7 genießbares Heu in Ruhe zu fressen- seitdem gings steil bergauf, nicht mal der Umzug hat zu dem von mir befürchteten Gewichtsverlust geführt. Er blieb zum Glück aus.  Im Moment habe ich das Zufüttern eingestellt, werde aber zum Herbst rechtzeitig wieder damit anfangen.

Gladur grasend vor dem Paddock 

Der Umzug, die Zweite

Eigentlich wollte ich ja die Reihe zu den Zähnen weiterschreiben, das kommt auch noch, nun kam erstmal das Leben dazwischen, das mal wieder gezeigt hat, das man nichts voraussetzen kann. Es kann sich einfach alles ändern, jeder Zeit.

Irgendwie haben ja Dinge, die passieren sollen, immer so die Angewohnheit perfekte Kreise zubilden, zum Bespiel mit dem Datum. 
Am 2.06.2018 zogen der kleine Troll und ich nach Dassendorf um, voller Vorfreude auf die Waldspaziergänge, die wir bald machen konnten. (Das dann noch eine Verletzungsserie auf uns warten sollte, die uns leider oft und lange genug vom Wald ferngehalten hat, während wir alle Ponybaustellen abgearbeitet haben, das wussten wir da ja noch nicht.)

Auf den Anhänger nach Dassendorf
02.06.2018

Anfang des Jahres erfuhren wir, das der Verpächter des Geländes, auf dem der Offenstall in Dassendorf steht, sich entschlossen hatte, das Land nach vielen, vielen Jahren nicht weiter als Pferdeland zu verpachten, sondern das damit nun Erträge gewirtschaftet werden sollen.

Das hieß im Klartext- 5 Pferde (Kali war leider im Februar schon verstorben) standen zum Jahresende hin quasi auf der Straße. Da wir es so früh im Jahr erfahren haben, konnten wir uns bei unserer Suche nach einem neuen Zuhause zum Glück Zeit lassen. Gerade für die Ü 25 Pferde ja auch keine ganz leichte Aufgabe. Irgendwie waren wir ja sowieso eher der Reha-Stall, da alle Pferde in irgendeiner Form ein Problem oder echtes Handicap haben, auf das haltungstechnisch eingegangen werden muss. Also alles gar nicht so einfach.

Spannung kommt auch auf, wenn man feststellt, das man einem Pony, was nicht mehr ausreichend aus kleinmaschigen Netzen fressen kann und das sich beharrlich weigert Heuersatz aus dem Eimer zu fressen auch mit viel Suchen kaum Auswahl an möglichen Stellplätzen heraussuchen kann. (Ausnahme natürlich komplette Eigenregie, aber der Plan war ja auch weiterhin mal einen Tag frei zu haben oder auch mal krank sein zu können ohne Panik wegen der Versorgung zu schieben.)

Trotz einigem hin und her haben wir aber für die Ponys einen wirklich schönen Platz gefunden, in dem auf alle Besonderheiten eingegangen werden kann und eine ausreichend große Stallgemeinschaft da ist, die sich, wie wir es kennen, die Arbeit teilt und auch mal einspringen kann.

Momentmal, “wir”-  ja, wir und Ponys im Plural ist schon richtig. Glaður und Beluga sind zusammengeblieben und haben das Abenteuer Umzug gemeinsam gemeistert.

Auf dem Anhänger
03.06.2023
Auf dem Anhänger
03.06.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sind dann am 03. Juni- und das meinte ich mit dem Datum- die beiden Ponys wie selbstverständlich in den Anhänger spaziert, zutiefst erleichtert das sie das zusammen tun konnten, denke ich. An den Wochenenden zuvor hatten sie die Auszüge ihrer Stallkollegen beobachtet und ich bin mir deswegen sehr sicher, das ihnen klar war, was es bedeutet, wenn wieder der Hänger vorgefahren kommt.

Wie klein haben sie ausgesehen auf dem Hänger, die beiden Plüschis. Und wie blöd es doch ist, das die Fenster so weit oben sind, fand Glaður, der sich zwar sehr bemüht hat rauszugucken, aber einfach zu klein dafür war.

Fahrt im Anhänger

Und da waren sie dann auf dem Weg, auf ihrem zum Glück nicht so langen Weg mit dem Anhänger. Sie haben beide nicht gewiehert und standen auch ganz ruhig, Gorden, unser Fahrer hat sie “gar nicht gemerkt” auf der Fahrt.

An der Heuraufe

Und dann haben sie gleich ihr neues Paddock bezogen. Nach ein paar aufgeregten Minuten und großem Gequietsche mit den Nachbarponys hatten sich dann die Gemüter erstmal beruhigt und Heu war erstmal wichtiger, zumindest für Glaður, der sah das Ganze recht pragmagtisch.

In den folgenden Tagen konnte man dann gut beobachten, wie die beiden Ponys zunächst aneinanderklebten und nichts einzeln gemacht haben und sich gegenseitig sichtlich Sicherheit mit der neuen Situation gegeben haben. Zweimal Lebenserfahrung ist halt auch ein unschlagbarer Vorteil für sowas.

Nachdem die Ponys feststellten, das alles da ist was man so braucht und das auch ihre Menschen da sind, haben sie recht schnell angefangen sich einzuleben und Ende der ersten Woche fanden schon die Miteinsteller, das sie so ruhig wirken als wären sie immer schon dagewesen.

Da die dritte im Bunde noch nicht dabei steht, ist der nächste Schritt nun, die Ponys wieder dran zu gewöhnen auch mal alleine im Paddock zu bleiben- immerhin sind gleich nebenan ja die Nachbarn.  Beluga macht das schon recht gut, bei ihr ist es ja besonders schwierig, weil sie nicht rennen darf, damit ihr Sehnenschaden nicht schlimmer wird.

Glaður bekam beim ersten Versuch erwartungsgemäß einen halben Nervenzusammenbruch, denn das konnte er in Kleingruppenhaltung ja noch nie. Da wird rumgewiehert und rumgerannt und empört geschnauft – Kontrollzwang eben. Das wird also erstmal nur mit Strom auf dem Zaun geübt. 

Und apropos Strom- so für zwei Wochen hab ich mich gefreut wie wunderbar zaunsicher das Pony so ist, da ja auch Wumms auf dem Zaun ist. Und dann hatte er doch rausgefunden, das der elektrische Türöffner nicht leitet. Und war somit immer schön selbstständig auf der Weide. Blöderweise ließ er dabei den Zaun heil und Beluga kam nicht hinterher. Somit haben wir uns dann entschlossen es zu riskieren die Weide einfach offen zu lassen. (Fürs Frühjahr muss allerdings eine stabile Lösung her, LOL)  Somit haben die Ponys jetzt die Wahl zwischen Weide, Paddock, Heu oder Gras und führen ein Luxusleben.

Gladur und Beluga machen ein Schläfchen auf der Weide

So hatten sie sich das mit dem betreuten Wohnen bestimmt vorgestellt. Hat den Nebeneffekt, das sie sich prima und schonend in Form fressen können, da sie auswählen können welches Raufutter gerade am Besten gefressen werden kann.

Beluga und Gladur an der Raufe

Glaður sieht wieder gut aus und wird wieder antrainiert, bisher halten Beine und auch die Arbeitsmoral, nachdem er die erste Woche, in der ich wieder mit Arbeit kam (Woche 2,5 nach dem Umzug) erstmal beschlossen hatte die Revolution auszurufen und zu testen ob denn auch alle Regeln noch so gelten. 

 

Und jetzt drücken wir die Daumen, das sich auch Belugas Beine wieder gut erholen, so dass wir mal wieder einen vernünftigen Spaziergang machen können. Auch für ihren Kopf wäre das bestimmt richtig toll mal wieder etwas zu erleben. 

Blast from the past und Resümee aus einem Jahr unter Pergolid

Manchmal sind ja solche Vergleiche ganz lustig. Zum Beispiel aktuell, wo das Problem besteht, das das Pony auf den Rippen zu wenig hat, aber gleichzeitig die unguten Pölsterchen nicht anwachsen dürfen. Da ich ihn noch nicht voll belasten kann (dann würde sich das bei Arbeit und entsprechend Futter selbst erledigen) muss ich da nun vorsichtig bißchen mehr Futter ins Pony bringen. 

Und dabei habe ich dann in alten Ordnern geblättert- wie sah er denn sonst so im Winter aus, als er noch kugelrund war. Dabei sind mir jetzt diese beiden Bilder in die Hände gefallen. 

März 2016

Gladur auf den Elbwiiesen
Ja, das ist mitten im Fellwechsel, aber schreit das Fell nicht geradezu “Cushing”, was man da sieht?

2016 ist dann auch das Jahr gewesen, wo ihn die Atemwegsseuche erwischt hat, mit den Anderen zusammen. Und wo wir dann mit dem Infekt und dem Stoffwechsel gekämpft haben wie doof, um eine Basis zu schaffen, auf der man der Atemwegserkrankung halbwegs Herr werden konnte. 

Wie man unten sehen kann, ist das auch so semi gelungen- das Fell ist viiiiel besser (obwohl zeitlich fast gleich). Allerdings ist es immer noch zu lang. Und kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, das das Pony ganz schön arg gut im Futter steht. 🙊🙈

Feb 2017

Dicker Plüschgladur
Also das ist schon stattlich, das ist nicht nur Fell- und das mitten im Winter.

Damals warfen einige in den Raum das er bestimmt an KPU leidet. Also wenn ich mir jetzt die Bilder nochmal angucke, mit dem Wissen von heute, dann hätte ich eher gesagt, das er EMS hat. (Das ist ja zum Glück mittlerweise per Test ausgeschlossen) (Die Erklärungen sind bei Dr. Weyrauch recht deutlich, daher dorthin verlinkt)

Man sieht, das man im Anfangsstadium mit gezielter Unterstützung des Stoffwechsels noch lange, lange etwas gegenan kämpfen kann. Man hat dann ein scheinbar gesundes Pferd mit keinen oder geringen Symptomen- allerdings ist das ganze sehr fragil und beim kleinsten Problem fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen. Rückfälle mit Erkrankungen, entgleisende Stoffwechselwerte usw. 

Ich hätte immer geschworen, das es ihm mit der vielen Hilfe nicht schlecht ging und das war möglicherweise auch so. Aber nun, nach einem Jahr mit Pergolid, in dem ich sehe um wieviel es ihm BESSER geht, obwohl das Medikament ja nicht harmlos ist, da denke ich schon, hätte ich mal früher schon testen lassen und somit die Therapie eher begonnen. 

Dinge die sich für ihn deutlich gebessert haben:

  • Das Fell wird besser- keine Mammutzotteln und verfilzte Unterwolle mehr
  • Seine Atemwegserkrankung ist so stabil wie noch nie. Selbst in dieser langen Stehphase ist er (mit entsprechend Unterstützung durch Inhalieren und Kräuterkuren) nicht vollgelaufen oder dramatisch eingeschränkt
  • Die “Hengstigkeit” hat sich sehr gebessert, anscheinend ist kein großes Hormonchaos mehr im Pferd vorhanden. Das was jetzt noch da ist, wird auch so immer bleiben.
  • Mehr innere Ruhe und die Bereitschaft in der Arbeit Fehler zu verzeihen, statt überzureagieren
  • Noch mehr Leistungsbereitschaft
  • Sichtbar mehr Lebensqualität

Was sich bisher nicht gebessert hat:

  • die empfindlichen Augen, die zu Tränen, leichten Reizungen und etwas “Matsch” (ohne Entzündung!!) neigen
  • das schwache Bindegewebe (anfällige Sehnen, hängender Rücken)

Mal sehen, ob sich da noch was tut. Aber die Hauptsache ist ja, wie er sich fühlt und da kann man einfach mal sagen: GUT!

Gladur präsentiert sich auf der Koppel
Oktober 2021

Schrumpfpony?

An Größe im Maß mag er ja gewonnen haben, aber ansonsten ist er doch irgendwie geschrumpft. Das macht erstmal deutlich das er nicht nur reichlich Fettpolster sondern anscheinend auch Tonnen von Haar weniger hat als sonst. 😂

Normales Halfter: Genick 2 Löcher weniger, Nasenriemen 3

Das Gute : Ist im letzten Loch oben und unten und saß sonst in mittlerer Einstellung immer gut. 

Kappzaum: Augenriemen: Vorletztes Loch- war sonst mit ach und krach im 2. Loch vom Anfang des Riemens an.

Walkerdecke: Beide Bauchgurte locker 10 cm kürzer gemacht. 

Und dabei ist er ja nicht mal in Top Kondition, wie gestern schon geschrieben. 

Ansonsten ist der Plan für den Winter folgender:
Da es ziemlich unwahrscheinlich ist, das wir vor dem Winter an den Punkt kommen, an dem man ernsthaft mit Galopptraining anfangen kann, machen wir über den Winter lieber noch halblang und trainieren dann nächstes Frühjahr, wenn die Bodenbeschaffenheit konstant wird wieder voll an. So hat die Sehne noch weitere Monate zur Erholung. 
Und wenn wir jetzt nicht gerade noch im Oktober/November eine Wetterkapirole mit 25 Grad und Dauersonne bekommen, werde ich erstmal nicht scheren. Mit nur ganz leichter Arbeit ist das nicht nötig. Also gibts diesen Winter Superplüsch und erstmal nur die Walkerdecke um seinen Rücken und Poschi trocken und windstill zu haben. Das wird ihm hoffentlich gefallen.   

Und natürlich- Futter und Figur

… vom Nichtarbeiten ist Glaður ein kleines bißchen speckig geworden. Lustigerweise rippig in der Mitte, aber Polster bilden sich wieder, wo man sie nicht haben will. Das liegt natürlich am Bewegungsmangel. Der Stoffwechsel braucht Bewegung um optimal zu funktionieren. Aber meinetwegen darf gerne an der Stelle was haken, solange die Lunge weiter so gut mitmacht. 

Solange Glaður noch nicht wieder arbeiten kann, werden wir nun also erstmal verhindern das es mehr wird und den Zustand halten. Dies geht unter Anderem mit der Fressbremse, mit der er auf der Weide langsamer essen muss:

Mit Fressbremse

Und mit seiner Mäkeligkeit am Napf hilft er auch gerade selber mit- da er alle Futtermittel dumm findet, bekommt er auch nichts mehr. Außer einer Karotte oder einem Apfel – und auch die frisst er Abends nicht immer. Um so besser. *g*

Tatsächlich ernährt er sich damit nur von Heu/Heulage und Gras und alle paar Tage etwas Mineralfutter aus der Hand. Zurück zur Natur quasi. 

 

Und sonst so?

Anfang Februar war wieder Blutkontrolle. Dabei haben wir das große Blutbild wiederholt, um zu gucken, was sich da tut und natürlich den ACTH-Wert überprüft.

Der ACTH ist nun der Wert eines gesunden Pferdes und ganz sicher mitten im Referenzbereich. Und im Blutbild sieht man, das sich die anderen Werte auch erholen. Die Leberwerte, die aus der Referenz waren, sind nun immer noch hoch, aber immerhin im Referenzbereich. Und auch die Triglyzeride und der Eisenwert fallen.

Wir sind also auf dem richtigen Weg und setzen jetzt nochmal die Leberkur fort, um die Werte noch weiter richtig normal zu bekommen.

Gewichtsmäßig hat er sich auch eingependelt und ist auf dem Maßband weiter bei 356 kg stehen geblieben, was möglicherweise sowas wie sein Wohlfühlgewicht ist. 😏 Meinetwegen kann es auch gern so bleiben, sofern die Fettpolster nicht wiederkommen, sondern die Muskeln ein bißchen zulegen.

Ausgehend vom Blutbild wollte ich ihm gern Zink zufüttern, aber Zink ist ja immer das absolut Böse in der Schüssel. Da er ja schon sein Mineral verweigerte UND an seinem Futter rummäkelte, obwohl da Getreide drin war, standen die Chancen da nicht so gut.
Nach etwas Haare raufen dann mal das Denken in eine andere Richtung – wenn er sich halt weigert das Mineral lose zu fressen, dann gucken wir dochmal bei den sonst vermiedenen mineralisierten Futtern, so kriegt man dann durch die Hintertür doch noch ETWAS an Mineral ins Pferd. Nun bekommt Beluga zum Beispiel ein Futter, was getreidefrei, zucker- und stärkereduziert ist und was er bisher immer gern genommen hat- sogar eingeweicht. Auch kommen die zugesetzten Mineralstoffe vom Verhältnis her einigermaßen mit dem Blutbild hin. Das Futter habe ich jetzt eine Woche angefüttert und er wills immer noch unbedingt haben. Somit hole ich ihm nun morgen seinen eigenen Futtersack davon und hoffe, das er es nicht nur weiterhin futtert, sondern ich es auch noch schaffe den Rest an Mineral, der noch dazu muss, auszugleichen, erste Tests es unterzumischen waren erfolgreich.

Bin gespannt, Daumen drücken. 😂

English Summary: follows

Pferde-Wörterbuch

Thema heute? Futter – in Gladurs kleiner Welt.

Schwerfuttrig

Wenn die Menschen Dir irgendso ein Ökozeug hinstellen, das riecht wie normales Heu und behaupten, das wäre gut für Dich. Das ist der Moment wo Du ein paar Mal aus Höflichkeit frisst, aber dann wirklich deutlich machst, was Du von dieser bekloppten Idee hälst. Du bist ein Wikingerpony- Du willst KRAFT-Futter oder Du kannst gerne verzichten und in den Streik gehen. Sollen sie sich doch die Haare raufen, du weißt, das Du am längeren Hebel sitzt- früher oder später werden sie zähneknirschend Etwas bringen, was schmeckt. Denn immerhin wollen sie ja, das Du den ganzen unnötigen Kram frisst, von dem sie glauben, das sie den im Futter verstecken würden…hah.

Verunreinigung

Das menschliche Synonym für Verunreinigung lautet “Futterzusatz”. Nun gibt es so ein ganz paar davon, die tatsächlich schmecken, aber die meisten davon sind nicht nur überflüssig, sondern auch wirklich ekelhalft.
Zink zum Beispiel. Zink ist der Endgegner unter den Zusätzen.
Wir Pferde können ausgezeichnet riechen- somit ist es sehr amüsant, wenn ihr meint, ihr könntet irgendwas von dem Zusatzkram in unserem Futter “verstecken”.

böser Vergiftungsversuch

Ein böser Vergiftungsversuch ist die besonders trickreiche Zwangsverabreichung von angeblich notwendiger Medizin oder komischer Futterverunreinigungen.
Wenn der Hauptmensch nicht komplett blöd ist, wird er mit immer neuen Tricks versuchen die komischen Sachen in Dich hineinzuschmuggeln. Somit sei wachsam, wenn Du zu komischen Uhrzeiten plötzlich was super Leckeres angeboten bekommst, was Du sonst nicht bekommst. Auch wenn die anderen Pferde davon essen heißt das gar nichts- es ist ein TRICK!

verdächtige Nahrungsmittel

Obst und Gemüse, in die man Löcher bohren kann- da immer aufpassen. Und alles was stark riecht und Dich ablenken soll. Immer ganz lange schnuppern und dabei auf die Reaktion des Menschen achten- ist der gespannt, dann ist garantiert was nicht normal mit dem Futter. Ist der Mensch gleichgültig egal was für einen Aufstand du betreibst, dann kannst Du mal vorsichtig davon essen.

English Summary: follows

Der Blick auf die Waage…

***unbezahlte Werbung – Link zur Webseite eines Pferdemagazins***

… der bei uns Menschen ja meist eher unbeliebt ist, vor allem jetzt nach den Feiertagen, hihi. 

Beim Pony macht das Ganze mehr Spaß, denn der ist am Abnehmen, seit er mit den Tabletten in Behandlung ist. Ich kann das Gewicht zwar nur mit einem Maßband schätzen, aber das es weniger wird, sieht man ja trotzdem. Im Frühjahr werde ich wohl das Thema Pferdewaage nochmal aufgreifen- wenn dann keine größeren Kontaktbeschränkungen mehr bestehen. 

Wenn man ihn so anguckt, denkt man eventuell “Die spinnt doch”, denn ein grundsätzlich rundrippiges Pferd mit auch noch ordentlich Fell wird natürlich grundsätzlich irgendwie “gepolstert” aussehen. Dazu kommt dann noch ein Rücken mit Schwung und ein leicht hängender Bauch, sowohl dem Cushing als auch dem nicht so dollen Bindegewebe, wenig trainierten Bauchmuskeln und der Schwerkraft geschuldet. Alle diese Faktoren dürfen einen nicht verleiten zu denken, das Tier wäre fett.

Tatsächlich ist er laut dem Maßband nun auf dem Weg zum Idealgewicht (für seine Rasse und Größe) und in der Tat sprechen auch die Bewegungsfreude in Freiheit und die generelle Bereitschaft zum rumtoben dafür, das sich da jemand leicht wie eine Feder fühlt. 

Was noch nicht ganz weg ist, sind verbleibende Polster im Übergang zur Kruppe und an der Kruppe selbst, die sich Krankheitsbedingt eingelagert haben, allerdings ist auch da schon wirklich viel “weggeschmolzen”. 

Jetzt mal zu den harten Fakten, sprich Ergebnissen der Messungen mit Maßband:

Sommer 2020 (vor Diagnose und Behandlungsbeginn): ~ 402 kg
November 2020 (seit knapp 2 Monaten in Behandlung) ~ 376 kg 
Januar 2021 (seit 4 Monaten in Behandlung)  ~ 356 kg

Hier zum Vergleich, die von der Cavallo ermittelten Richtwerte zum Normal- und Durchschnittgewicht verschiedener Pferderassen:

Isländer

Gemessene Größe (Durchschnitt): 138 cm
Gemessenes Gewicht: 262-470 kg im Schnitt 386 kg (+/- 30 kg)
Gewicht bei einer Größe von: 123 bis 135 cm ca. 357 kg (+/- 24 kg);
136 bis 141 cm ca. 393 kg (+/- 25 kg);
142 bis 150 cm ca. 398 kg (+/- 28 kg)
Fazit: Isländer sind eine recht homogene Rasse. Sie unterscheiden sich im Gewicht nur wenig untereinander.

In früheren Jahren hat sich nie groß etwas verändert, im Winter wurde er minimal leichter, weil er so oft wie möglich ohne Decke steht, aber eben nicht deutlich. Dies muss also der Behandlung geschuldet sein, denn Haltung, Fütterung und Belastung wurden nicht verändert. 

Gladur mit Abschwitzdecke
Schön verhüllt, damit man auch nichts erkennen kann, hihi

Die Zähne sind gemacht, Hufe und Fell in tollem Zustand, er ist munter, aufgeweckt und lauffreudig- an körperlichen Problemen kann die Abnahme also eher nicht liegen. 

Passend dazu kam heute die Meldung, das er sein Schüsselfutter nicht mehr mag- er hatte gestern schon sehr maulig davon gefressen und nur die Deko und die für ihn leckeren Anteile rausgepickt.

Naja, Nachdem er sich nun über zwei Jahre lang gesund und getreidefrei ernähren ließ, ist es wohl mal wieder Zeit eine kleine Menge “ungesundes” mit in den Eimer zu tun. Bei den winzigen Mengen die er davon bekommt, ist das auch nicht wirklich dramatisch. 

English Summary:

Will follow soon

Die Pferdewaage

Heute sind einige von uns im Stall zu einem benachbarten Reiterhof gegangen, da dort die mobile Pferdewaage vor Ort war und wir freundlicherweise auch unsere Pferde zum Wiegen bringen durften.
Erstmal ein kleiner Spaziergang hin.

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Dann ziemlich lange warten, warten, warten, da ein Schecke sich partout nicht mit der Waage anfreunden wollte…

Auf diesem Bild sieht Gladur total klein aus- lustig! Liegt vielleicht am abschüssigen Hofpflaster.

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Dann rauf auf die Waage, wie erwartet war das gar kein Problem, auch wenn er es unheimlich fand, das sich der Boden hier etwas bewegt hat.

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Kalle war ganz besonders geschickt und hat erstmal eine Extra-Runde Leckerlies einkassiert bevor er drauf gestiegen ist.

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Und dann gings samt Plakette mit dem Gewicht wieder nach Hause.

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Was er wiegt? 365 Kilogramm.

Die Bilder hat meine Mutter geknipst, vielen Dank, auch die Screenshots sind aus Clips von ihr. 🙂

English Summary:
Today, at a barn near the one where Gladur lives, they had the mobile scales for horses there and we could come, too and bring our horses to see what they were weighing. So a little group of us made a little walk to that barn, waited for an eternity while a piebald horse refused to mount the scales, then got all of ours without big trouble on the scales and weighed and then trundled happily back home.
And how much weighs Gladur? 365 kilogram.
All images have been taken by my Mum and the screenshots are taken from clips by her. Thanks a lot, Mum! 🙂