Der Umzug, die Zweite

Eigentlich wollte ich ja die Reihe zu den Zähnen weiterschreiben, das kommt auch noch, nun kam erstmal das Leben dazwischen, das mal wieder gezeigt hat, das man nichts voraussetzen kann. Es kann sich einfach alles ändern, jeder Zeit.

Irgendwie haben ja Dinge, die passieren sollen, immer so die Angewohnheit perfekte Kreise zubilden, zum Bespiel mit dem Datum. 
Am 2.06.2018 zogen der kleine Troll und ich nach Dassendorf um, voller Vorfreude auf die Waldspaziergänge, die wir bald machen konnten. (Das dann noch eine Verletzungsserie auf uns warten sollte, die uns leider oft und lange genug vom Wald ferngehalten hat, während wir alle Ponybaustellen abgearbeitet haben, das wussten wir da ja noch nicht.)

Auf den Anhänger nach Dassendorf
02.06.2018

Anfang des Jahres erfuhren wir, das der Verpächter des Geländes, auf dem der Offenstall in Dassendorf steht, sich entschlossen hatte, das Land nach vielen, vielen Jahren nicht weiter als Pferdeland zu verpachten, sondern das damit nun Erträge gewirtschaftet werden sollen.

Das hieß im Klartext- 5 Pferde (Kali war leider im Februar schon verstorben) standen zum Jahresende hin quasi auf der Straße. Da wir es so früh im Jahr erfahren haben, konnten wir uns bei unserer Suche nach einem neuen Zuhause zum Glück Zeit lassen. Gerade für die Ü 25 Pferde ja auch keine ganz leichte Aufgabe. Irgendwie waren wir ja sowieso eher der Reha-Stall, da alle Pferde in irgendeiner Form ein Problem oder echtes Handicap haben, auf das haltungstechnisch eingegangen werden muss. Also alles gar nicht so einfach.

Spannung kommt auch auf, wenn man feststellt, das man einem Pony, was nicht mehr ausreichend aus kleinmaschigen Netzen fressen kann und das sich beharrlich weigert Heuersatz aus dem Eimer zu fressen auch mit viel Suchen kaum Auswahl an möglichen Stellplätzen heraussuchen kann. (Ausnahme natürlich komplette Eigenregie, aber der Plan war ja auch weiterhin mal einen Tag frei zu haben oder auch mal krank sein zu können ohne Panik wegen der Versorgung zu schieben.)

Trotz einigem hin und her haben wir aber für die Ponys einen wirklich schönen Platz gefunden, in dem auf alle Besonderheiten eingegangen werden kann und eine ausreichend große Stallgemeinschaft da ist, die sich, wie wir es kennen, die Arbeit teilt und auch mal einspringen kann.

Momentmal, „wir“-  ja, wir und Ponys im Plural ist schon richtig. Glaður und Beluga sind zusammengeblieben und haben das Abenteuer Umzug gemeinsam gemeistert.

Auf dem Anhänger
03.06.2023
Auf dem Anhänger
03.06.2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sind dann am 03. Juni- und das meinte ich mit dem Datum- die beiden Ponys wie selbstverständlich in den Anhänger spaziert, zutiefst erleichtert das sie das zusammen tun konnten, denke ich. An den Wochenenden zuvor hatten sie die Auszüge ihrer Stallkollegen beobachtet und ich bin mir deswegen sehr sicher, das ihnen klar war, was es bedeutet, wenn wieder der Hänger vorgefahren kommt.

Wie klein haben sie ausgesehen auf dem Hänger, die beiden Plüschis. Und wie blöd es doch ist, das die Fenster so weit oben sind, fand Glaður, der sich zwar sehr bemüht hat rauszugucken, aber einfach zu klein dafür war.

Fahrt im Anhänger

Und da waren sie dann auf dem Weg, auf ihrem zum Glück nicht so langen Weg mit dem Anhänger. Sie haben beide nicht gewiehert und standen auch ganz ruhig, Gorden, unser Fahrer hat sie „gar nicht gemerkt“ auf der Fahrt.

An der Heuraufe

Und dann haben sie gleich ihr neues Paddock bezogen. Nach ein paar aufgeregten Minuten und großem Gequietsche mit den Nachbarponys hatten sich dann die Gemüter erstmal beruhigt und Heu war erstmal wichtiger, zumindest für Glaður, der sah das Ganze recht pragmagtisch.

In den folgenden Tagen konnte man dann gut beobachten, wie die beiden Ponys zunächst aneinanderklebten und nichts einzeln gemacht haben und sich gegenseitig sichtlich Sicherheit mit der neuen Situation gegeben haben. Zweimal Lebenserfahrung ist halt auch ein unschlagbarer Vorteil für sowas.

Nachdem die Ponys feststellten, das alles da ist was man so braucht und das auch ihre Menschen da sind, haben sie recht schnell angefangen sich einzuleben und Ende der ersten Woche fanden schon die Miteinsteller, das sie so ruhig wirken als wären sie immer schon dagewesen.

Da die dritte im Bunde noch nicht dabei steht, ist der nächste Schritt nun, die Ponys wieder dran zu gewöhnen auch mal alleine im Paddock zu bleiben- immerhin sind gleich nebenan ja die Nachbarn.  Beluga macht das schon recht gut, bei ihr ist es ja besonders schwierig, weil sie nicht rennen darf, damit ihr Sehnenschaden nicht schlimmer wird.

Glaður bekam beim ersten Versuch erwartungsgemäß einen halben Nervenzusammenbruch, denn das konnte er in Kleingruppenhaltung ja noch nie. Da wird rumgewiehert und rumgerannt und empört geschnauft – Kontrollzwang eben. Das wird also erstmal nur mit Strom auf dem Zaun geübt. 

Und apropos Strom- so für zwei Wochen hab ich mich gefreut wie wunderbar zaunsicher das Pony so ist, da ja auch Wumms auf dem Zaun ist. Und dann hatte er doch rausgefunden, das der elektrische Türöffner nicht leitet. Und war somit immer schön selbstständig auf der Weide. Blöderweise ließ er dabei den Zaun heil und Beluga kam nicht hinterher. Somit haben wir uns dann entschlossen es zu riskieren die Weide einfach offen zu lassen. (Fürs Frühjahr muss allerdings eine stabile Lösung her, LOL)  Somit haben die Ponys jetzt die Wahl zwischen Weide, Paddock, Heu oder Gras und führen ein Luxusleben.

Gladur und Beluga machen ein Schläfchen auf der Weide

So hatten sie sich das mit dem betreuten Wohnen bestimmt vorgestellt. Hat den Nebeneffekt, das sie sich prima und schonend in Form fressen können, da sie auswählen können welches Raufutter gerade am Besten gefressen werden kann.

Beluga und Gladur an der Raufe

Glaður sieht wieder gut aus und wird wieder antrainiert, bisher halten Beine und auch die Arbeitsmoral, nachdem er die erste Woche, in der ich wieder mit Arbeit kam (Woche 2,5 nach dem Umzug) erstmal beschlossen hatte die Revolution auszurufen und zu testen ob denn auch alle Regeln noch so gelten. 

 

Und jetzt drücken wir die Daumen, das sich auch Belugas Beine wieder gut erholen, so dass wir mal wieder einen vernünftigen Spaziergang machen können. Auch für ihren Kopf wäre das bestimmt richtig toll mal wieder etwas zu erleben. 

Das größte Ponyabenteuer- der Umzug

Am 02.06.2018 war es soweit- der Umzug von Gladur auf die Happy Horse Farm stand an.
Ich war richtig stark aufgeregt, Gladur schien eher erleichtert, das was immer so lange in der Luft lag nun endlich passieren würde.
Gladur ist reisefertig

Ganz ruhig ließ er sich fertig machen und schaute sich nochmal um. Dann ging er fleißig mit nach vorne und auf dem Weg zum Anhänger trabte er sogar zweimal und schlug übermütig mit dem Kopf.

Auf den Anhänger ab ins Glück
Das Einsteigen konnte ihm gar nicht schnell genug gehen- während wir uns noch begrüßten, versuchte er schon einzusteigen.

Mal gucken was hier so los ist
Wie, ich bin hier alleine- hattest Du nicht was von einer neuen Herde erzählt???

Gladur wiehert
Hallooooo- wo sind denn alle???

Neue und alte Bekannte am Zaun
Ahhh, das ist schon besser! Oh, die zwei kenne ich ja sogar.

Unendliche Weiten auf der Wiese
Oh, das ist ja alles groß hier, wo ist denn der Zaun von der Koppel eigentlich?

Und dann am 09.06.2018 kam er endlich in die Herde. Das Ergebnis war spektakulär – nicht. Man traf sich, man gab ein bißchen an, man fraß.
Zusammenführung

Zusammenführung

Auch im Paddock ist alles gut. Gladur ist ruhig und souverän, er belästigt niemanden und ist respektvoll mit allen Pferden, sogar mit denen, die er schicken kann.

Er hat ganz einfach einen Ort gefunden, wo er sich wohlfühlt und bestätigt, was ich mir immer vorgesagt habe, wenn man versucht hat mir Zweifel einzureden: Mein Pony ist anständig! ♥♥♥

Ich habe fertig…

…mit einpacken, mit der Welt, dem Wetter und… *g* Ach, ich bin einfach nur seeeeeeehr müde.
Aber die Kisten sind gepackt, was vorzubereiten ging ist vorbereitet und nun kanns losgehen. Ich glaube, ich werde sogar schlafen können, denn ich bin richtig fertig.
Ich habe heute noch die letzten zerbrechlichen oder überflüssigen Dinge(wieviele Einkaufstaschen habe ich eigentlich?! o.O) rübergetragen und dann noch Getränke und Würstchen und Kartoffelsalat für die Helfer besorgt.
Beim Kaffee hatte ich echt Glück, so ein Edelkaffee war grad im Angebot! Was ich vergessen hab ist Dosenmilch, aber wozu hab ich meine Mutter *g* Sie ist morgen auch dabei und sie hat natürlich dran gedacht.

Heute hab ich mir hier drinnen bei 28C(!) nochmal so richtig die Kante gegeben und überall gesaugt, auch die Waschmaschine abgerückt und so.
Und die Kistenanzahl hat wirklich genau gepasst! Das was jetzt noch daneben liegt passt von der Form oder Größe einfach nicht rein. Na, dann kanns ja losgehen. Ich glaub nicht, das ich morgen Abend noch in der Lage bin was zu posten, aber am Samstag lasse ich von mir hören.

English Version:

I am done…
…done packing, done with the world, done with the weather…everything. No worries, I am just bone tired.
But the boxes are packed, the preparations are done and now I am all set. And I think I will even be able to sleep tonight, because I am so darn tired. *g*
Today I have move the last breakables and superfluous stuff over to the new place (Honestly, how many bags do I have?!) and bought drinks and food for my helpers tomorrow. With the coffee I was lucky, because some real „noble stuff“ was on discount today. Of course I forgot the canned milk, but what do I have my Mum for? She is going to help me tomorrow and of course she thought of it. *g*

Today I really had a last workout with 28C indoors, vaccuuming the place all over, moving the washing maschine and whatnot to remove any nasty surprises.
And the number of boxes was just right! Everything still beside them is too large to be boxed, so that was an awesome calculation and I am all set now.
I don’t think that I will feel up to posting tomorrow evening, but on Saturday, I will let you know if I am still alive. *g*

Effektiv

Und hier mal ein kleines Beispiel dafür das ich wirklich fleissig wegschmeiße- dieser Schrankteil war vorher propevoll und man musste die Tür immer schnell zumachen, damit nichts rausfällt. Nachdem ich mich eine Weile damit beschäftigt habe, sieht das Resultat so aus:
Fast leerer Schrankteil
Jawohl, gerade mal zwei Fächer enthalten noch etwas und man könnte deren Inhalt locker in ein einziges Fach zusammenfassen.

English Version:
Here’s photo-proof how effectively I am clearing out! This part of the closet was overflowing before- you always had to slam the door shut or stuff would have poured out. And now that is all that is left of it.