Das schlechte Gewissen

Ich weiß nicht, ob es Euch auch so geht, aber gefühlt habe ich ständig wegen irgendwas ein schlechtes Gewissen, was man hätte besser machen können oder Bedenken wegen etwas das sich ändern soll, was das Pferd angeht. 😛

Das aktuelle berechtigte schlechte Gewissen betrifft die Hinterhand. Wenn man alte Bilder durchguckt, weil man etwas sucht und sieht das Gladur auf 90% aller Bilder hinten rechts schont, wenn er ruht. Die ganze Zeit dezente Hinweise gegeben- nicht gesehen. *Kopf auf Tischplatte* 

Andere Leute würden jetzt sagen „Ist halt so, kann man nicht mehr ändern, nur in Zukunft besser machen“, bei mir geht es dann leider immer für eine Weile „Du bist die mieseste Ponybesitzerin der Welt, da zeigt er schon an und Du merkst mal wieder nichts“, bis es dann irgendwann allmählich doch bei der gesünderen Einstellung der Anderen anlangt. *g*

Das nächste anstehende schlechte Gewissen betraf die Decken- bis ich da ebenfalls auf alten Bildern genauer hinsah und nun tatsächlich erkenne, das das für ihn ein Segen sein wird, mag er auch noch so rummaulen am Anfang der Saison. 🙄

Das Problem: Er ist ein Robustpony und mag das Wetter in seinem Fell fühlen. Decken sind jetzt nicht gerade das, worauf er immer gewartet hat. 

Die Realität: Er ist nicht mehr ganz jung und er hat zwei chronische Erkrankungen, die beide laut für zeitiges Eindecken sprechen: Chronische Bronchitis und Spat. 

Die letzten zwei Winter ließ ich ihn vermeintlich fröhlich ungeschoren daher fluffen, da er ohnehin aufgrund von Verletzung nicht stark bewegt konnte. Was da auffiel waren Rückenverspannungen, die deutlicher waren als die Jahre vorher im Winter, von denen ich aber dachte, das käme vom Stehen. Was vielleicht auch teilweise so war. Was aber eigentlich bedenklich war: Das Fell sprach ziemlich laut davon, das es im Lendenbereich Aua im Rücken gibt- denn es stand dort ziemlich zu Berge. 

Ich hielt das für etwas übertriebene Haarwirbel des üppiger ausfallenden Winterfells, Lesley und Ellen sagten, das es vermutlich auf Rückenprobleme hindeutet. Da das Phänomen stets im Fellwechsel schwand, blieb ich noch eine Weile bei meiner Winterfelltheorie- bis ich kürzlich mal meine grauen Zellen bemüht habe: Was ist denn im Fellwechsel? Richtig, das Wetter wird wärmer und oft auch beständiger.

Kann es also sein, das das Fell einfach sagte, das der untere Rücken etwas mehr Wärme gebrauchen konnte, gerade auch, weil eventuelle Schmerzen aus den Sprunggelenken da natürlich ebenfalls in Form von Verspannungen ankommen? 

Also nochmal die alten Bilder vorgekramt, aus dem Winter wo er zeitig und nahezu durchgehend eingedeckt war und siehe da- kein gesträubtes Fell in dem Bereich. 

Gladur im Winterfell

Eindeutig würde ich sagen. 

Da der Plan für dieses Jahr ist, ihn möglichst an Wetter und Zustand angepasst, am Laufen zu halten, beinhaltet dieser Plan also definitv zeitig scheren und zeitig eindecken, zur Nacht jedenfalls. 

Liebe ist manchmal einfach, die Realität anzunehmen. Ja, er ist keine 3 mehr und er hat Vorerkrankungen. Was kann ich also tun, um ihm das Leben angenehmer zu machen, so dass er auch im Winter ein fröhliches Pony ist? 

♥♥♥♥♥♥

English Summary:

Will follow soon